Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

keine Milch mehr für 2-Jähige

Frage: keine Milch mehr für 2-Jähige

xinghu

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Guten Tag, meine Tochter ist 2 Jahre alt. Sie wurde 1 Jahr lang von mir gestillt, ab ca. 10 Monaten habe ich ihr auch nach und nach Kuhmilch gegeben. Im 2. Lebensjahr hat sie morgens und abends jeweils ein Fläschchen getrunken, so dass die Milchmenge pro Tag bei ca. 300ml lag, zusätzlich natürlich noch gelegentlich Joghurt und Käse (nicht täglich). Weil sie um ihren 2. Geburtstag herum etwas Hautprobleme hatte (Pickel im Gesicht sowie auf Armen und Beinen), meinte mein Mann, der selbst TCM-Mediziner ist, wir sollten ihr die Milch streichen und stattdessen nur Reis- bzw. Mandelmilch geben. Laut der chinesischen Medizin ist Kuhmilch nicht notwendig, da das Kalzium nicht absorbiert werden kann und sogar Ursache zahlreicher Erkrankungen, wie Ihnen sicherlich bekannt ist. Ich selbst bin leider recht verunsichert, weil ich selbst schliesslich mit Milch aufgewachsen bin und bis dato den weit verbreiteten Glauben teilte, diese sei für Kinder insbesondere für den Knochenaufbau unentbehrlich. Meinen Sie es könnte meiner Tochter schaden, dass sie jetzt keine Milch mehr bekommt? Besteht eine Gefahr? Die Hautprobleme sind übrigens viel besser geworden, aber die Ursache war ja nie klar... Ich wäre dankbar Ihre Meinung zu hören. Beste Grüsse...


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Liebe „xinghu“, ich kann Ihre Verunsicherung bezüglich der unterschiedlichen Ernährungsweisen gut verstehen, die Argumente gegen die Kuhmilch kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Die hiesige Empfehlung zur Milchzufuhr liegt im Alter Ihrer Kleinen bei etwa 330 ml Milch pro Tag, am besten auf 2-3 Portionen Milch und Milchprodukte über den Tag verteilt. Milch liefert wertvolles Kalzium. Die Milch nur durch vegetarische Milchsorten (Reismilch, Hafermilch, Dinkelmilch etc.) ganz zu ersetzen, davon wird abgeraten. Auch im Kleinkindalter besteht das Risiko eines Nährstoffmangels, wenn ausschließlich vegetarische Milchsorten verwendet werden. Reichen Sie weniger Milch und Milchprodukte können sie mit einigen Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Fenchel die Kalziumversorgung zusätzlich unterstützen. Auch kann Mineralwasser, das viel Kalzium enthält (Ca > 150mg/l), hilfreich sein. Generell empfehle ich Ihnen mit dem Kinderarzt zu besprechen, was hinter dem Ausschlag steckte und welche Milchalternativen sonst für Ihre Tochter in Frage kommen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute! Herzliche Grüße Anke Claus


xinghu

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Liebe Frau Claus, vielen Dank für Ihre Antwort. Haben Sie nicht gehört von der Diskussion um den Nutzen bzw. Schaden durch Kuhmilch? Es gibt Argumente, die besagen, das Kalzium aus der Kuhmilch könne vom menschlichen Körper nicht absorbiert werden (daher gibt es z.B. in Westeuropa trotz grossem Milchkonsum mehr Osteoporosefälle als in Ostasien, wo traditionell keine Milchprodukte auf dem Speiseplan stehen). Darüber hinaus habe ich davon gehört, dass Milch Ursache zahlreicher Erkrankungen sein kann, wie Verkalkungen, Muskelbeschwerden etc. Weitere Informationen und Erläuterungen finden Sie z.B. auf der Seite http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/brauchen-kinder-milch Was meinen Sie dazu? Leider isst meine Tochter wie die meisten Kleinkinder nicht besonders viele Gemüsesorten, wie insbesondere die von Ihnen genannten Spinat, Broccoli, Fenchel.


AryaStark

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Liebe Xinghu, wenn du dem Weltbild der TCM anhängst, dann tu das. Aber dann brauchst du hier auch nicht zu fragen, ob deine Tochter Milch braucht oder nicht. Wenn du dir überlegst auf welchen hundert Jahren alten Anahmen die TCM basiert (ähnlich wie bei der Homöopathie) sollte dort eigentlich einiges hinterfragt werden. (Vor einigen hundert Jahren glaubte man auch noch, dass die Erde eine Scheibe ist...) Das tolle an Wissenschaft ist nämlich, dass sie sich korrigiert, wenn sie feststellt, dass eine Ahnnahme falsch war... Milch wird aktuell zum bösen Buben, Fleisch ist es schon lange, Gluten wird es gerade, zusammen mit Zucker. Wenn du danach suchst, wirst im Netz oder in Büchern finden was du suchst - nämlich dass es für deine Gesundheit ganz furchtbar schlecht ist. Dort werden dann all jene, die anderer Meinung sind als uninformiert oder die Wahrheit ablehnend dargestellt... Auch Frau Claus scheint so eine zu sein, denn die wusste nicht... Mein Tipp: Lasst die Kuhmilch weg und fühlt euch gut, weil ihr es besser macht als die ganzen uninformierten Eltern. Spätestens wenn dein Kind 14 ist und mit ihren Freundinnen beim Mc das große Menü bestellt, relativiert sich das alles... Beste Grüße Arya


xinghu

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Besten Dank für das Verständnis und die nette Antwort. Wie gut dass es hier Leute gibt, die alles besser wissen und es für falsch halten, unsere kulturellen Gewohnheiten mal etwas zu hinterfragen. Ist ja auch bequemer so. Es geht mir übrigens nicht darum zwischen den von dir als "Informiert" bezeichneten und denen, die die aktuellen Ernährungsweisheiten nicht in Frage stellen, einen Graben zu ziehen. Was ich mir gewünscht hatte, war einen ernstgemeinsten Dialog zu starten.


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Liebe „xinghu“, ich finde es gut, dass Sie beide Seiten betrachten und sich informieren! Wie bei vielen Meinungen im alltäglichen Leben und besonders bei der Ernährung scheiden sich die Geister. So auch bei der Milch. Die von Ihnen geschriebenen Aussagen zur Milch sind mir bekannt, dennoch betrachte ich sie kritisch. Gerne gehe ich zum Beispiel auf das Thema Osteoporose im Zusammenhang mit Milch näher ein. Es ist schwierig ein solch komplexes Krankheitsbild auf die Zufuhr von nur einem Lebensmittel zu beziehen. Ob Osteoporose im Laufe des Lebens entsteht oder nicht, hängt noch von anderen Faktoren ab. Für den Knochen ist eine ausreichende Calciumzufuhr nötig. Das alleine ist aber nicht entscheidend. So spielt die Bewegung eine große Rolle und die Vitamin D Versorgung. Vitamin D kann im Darm helfen das Calcium überhaupt erst in den Körper aufzunehmen. Solch unterschiedliche Regionen, wie den asiatischen und den europäischen Raum, mit seinen sehr verschiedenen Lebensweisen zu vergleichen ist schwierig. In Ländern, in denen die Menschen weniger motorisiert sind, sich also mehr an der frischen Luft bewegen und durch eine höhere Sonneneinstrahlung eine höhere körpereigene Vitamin D Synthese haben, kann das Risiko für Osteoporose geringer sein, unabhängig vom Milchkonsum. Zudem kommen unterschiedliche Ernährungsformen hinzu, so tragen fettreiche Fische, die gerade in asiatischen Ländern den Speisezettel bereichern, ebenfalls zur Vitamin D Versorgung bei. Liebe „xinghu“, ich möchte Sie sicher nicht „bekehren“. Wenn Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium achten, wird Ihre Kleine auch ohne Milch gut versorgt. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Milch ein wertvolles Lebensmittel ist. Wenn Sie noch Fragen haben bin ich sehr gerne wieder für Sie da! Herzliche Grüße Anke Claus


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