Tatata
Hallo Frau Klingenberg, mein Sohn ist 24 Wochen alt und kam 4 Wochen zu früh. Ich habe letzte Woche mit der Beikost angefangen, auf Anraten des Kinderarztes, da dieser meinte, so das Allergierisiko zu senken. Ich selbst habe diverse Allergien. Mein kleiner löffelt erst ein Paar Löffel, keine komplette Mahlzeit. Danach wird er von mir gestillt. Wir haben mit Pastinake angefangen, sie scheint ihm zu schmecken. Ich habe mehrere Fragen: 1. Ist der Zeitpunkt des Beikoststarts in Ordnung? 2. Ab wann muss ich meinem Sohn nach dem Essen andere Flüssigkeit anbieten? 3. Er verweigert die Flasche. Welche Möglichkeiten gibt es, dass er trotzdem genügend trinkt? Ich schätze, für eine Trinklerntasse ist er noch zu klein? 4. Er hatte 3 Tage lang keinen Stuhlgang. Das liegt wohl an der Einführung des Breis. Wieviele Tage sind denn normal ohne Stuhl? So, das war´s jetzt aber und ich entschuldige mich für die vielen Fragen. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Veronika Klinkenberg
Liebe Tatata, es freut mich, dass Sie sich mit Ihren Fragen an mich wenden. die empfohlene und mögliche Zeitspanne für den Beikostbeginn liegt zwischen der 17. und spätestens 24.Lebenswoche. Bis vor kurzer Zeit wurde bei einem allergiegefährdeten Baby empfohlen mit der Beikost auf alle Fälle bis nach Abschluss des sechsten Monats zu warten. Diese Empfehlung hat keinen Bestand mehr. Nach neuestem wissenschaftlichen Stand gilt als gesichert, dass eine Einführung fester Nahrung bereits nach dem vierten Lebensmonat keine ungünstigen Auswirkungen auf die Allergieentwicklung hat. Auch sollte nach den neuen Empfehlungen bei der Ernährung eines „Risikokindes“ im ersten Lebensjahr nicht mehr vieles gemieden werden - allergiegefährdete Babys im Beikostalter erhalten nach neuem Stand die gleiche Nahrung wie Kinder die nichtvorbelastet sind. Der schrittweise Aufbau einer vielseitigen Kost, hilft das Immunsystem zu trainieren. Da Ihr Söhnchen offensichtlich von der Entwicklung her weit genug ist mit dem Löffel zurecht zu kommen und die feste Nahrung bisher gut verträgt, können Sie beruhigt sein, dass alles richtig läuft. In diesem Stadium der Beikosteinführung spielt zusätzliche Flüssigkeit noch nicht die Rolle, da Babys durch die Milchmahlzeiten, die sie noch bekommen, normalerweise ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. In der Regel reicht es aus, wenn Ihr Söhnchen regelmäßig Flüssigkeit bekommt, wenn Sie die 2. Beikostmahlzeit eingeführt haben. Sichere Parameter um den Flüssigkeitshaushalt zu beurteilen sind Windel und Stuhl. Die Windel sollte immer schön durchnässt und der Stuhl normal geformt sein. Damit Ihr kleiner Schatz mit zusätzlichem Trinken vertraut wird, empfiehlt es sich immer wieder kleine Mengen gesunde Durstlöscher an zu bieten. Das können vorerst kleine Mengen über ein Löffelchen sein. Auch gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Ein dickwandiges Schnapsgläschen oder ein Eierbecher können ebenfalls als erste Trinkbehältnisse Spaß machen. Trinken muss wie alles andere auch erlernt und eingeübt werden. Mit der Einführung fester Nahrung verändert sich der Stuhl meistens zum etwas festeren hin. Da Ihr kleiner Junge erst ein paar Löffel feste Nahrung zu sich nimmt, kann es durchaus vorkommen, dass der Stuhl wie bei der reinen Milchernährung ein paar Tage auf sich warten lässt. Wie lange, das lässt sich nicht konkret festlegen. Wichtig ist, dass der Stuhl, wenn er abgesetzt wird, nicht hart und knollig ist und sich Ihr kleiner Schatz quälen muss. Dann wäre zusätzliche Flüssigkeit hilfreich. Ist das Bäuchlein schön weich und fühlt sich der Kleine wohl, brauchen Sie sich keine Gedanken machen. Weiterhin viel Erfolg und Spaß mit der festen Nahrung Veronika Klinkenberg
Tatata
Ich meinte natürlich Trinklernflasche, nicht Trinklernflasche. LG Tatata