Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Fläschchen mit 16 Monaten

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Fläschchen mit 16 Monaten

engelchen260387

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Hallo, mein Kleiner fast 16 Monate alt bekommt abends noch ein Fläschchen. Ich habe bis er 11 Monate war gestillt, doch dann biss er mir nur noch in die Brust und hat sich dann selbst abgestillt. Nun braucht er aber abends so gegen 20 Uhr noch dieses Fläschchen und schläft dabei auch dann meist auf meinem Arm ein und ich trage ihn in sein Bett. Er trinkt so ca 200 ml Pre Milch. Nun wird er in letzter Zeit gegen 23 Uhr wieder wach und schreit, er lässt sich nur beruhigen indem wir ihn dann zu uns ins Bett nehmen und dort bekommt er dann nochmal ein Fläschchen mit 180 ml Pre, auch dieses wird komplett ausgetrunken. In letzter Zeit schläft er auch sehr unruhig. Nun hab ich mir schon diese Getreide Nacht Fläschchen angeschafft und Kindermilch weil ich mir sagen lies das die besser sättigen... Naja Pustekuchen, gleiches "Theater" wie bisher, außer das durch diese doofe Kindermilch wohl auch noch Bauchweh dazu kam. Nun hatte ich mir überlegt die Pre Milch mit Vollmilch zu mischen, vielleicht ist das ja dann sättigender? Denn Vollmilch pur mag er aus der Flasche nicht. Was würden Sie noch versuchen? Ich wäre echt glücklich wenn er mal wieder wie "früher" in seinem Bett bis um ca. 5 Uhr durchschlafen würde... Bin über jeden Tipp sehr sehr dankbar


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Liebes „Engelchen260387“, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie glücklich Sie wären, wenn Ihr Söhnchen wieder wie früher durchschlafen würde. Sehr viele Kinder, die über Wochen und Monate schon durchgeschlafen haben, wachen zum Kleinkindalter hin häufiger nachts auf. Das hat bei den meisten Kindern nichts mit Hunger zu tun. Die Kleinen entdecken nun sehr viel Neues, erleben die Welt aus einer neuen Perspektive und das ist aufregend und muss verarbeitet werden. Und was noch dazu kommt sie beginnen sich etwas von den Eltern zu lösen. Dieser Aufbruch zur Selbstständigkeit geht aber auch mit Ängsten und einem Gefühl des Alleinseins einher. Das äußert sich besonders beim Zubettgehen und beim nächtlichen Aufwachen. Es ist also verständlich, dass die Kleinen dann die Nähe und Wärme bei Mama und Papa suchen und dankbar über eine Hilfe sind, die sie wieder in den Schlaf begleitet. Abends das Fläschchen ist Ihr Junge seit jeher als lieb gewordenes Ritual, das in den Schlaf finden hilft, gewöhnt. Eine energiereichere Milch bringt keine Besserung, denn das Aufwachen hat ja, wie schon gesagt, weniger mit Hunger zu tun. Ich weiß es ist keine leichte Aufgabe, aber es ist wichtig, dass Ihr Kind langsam lernt sich besser selbst zu beruhigen. Das Einschlaffläschchen abends und auch nachts stellt auf längere Sicht eine große Gefahr für die Zähnchen dar. Im Anschluss daran werden ja die Zähnchen nicht gereinigt. Versuchen Sie, auch wenn es im Moment sehr schwierig ist, durch zu halten und möglichst ruhig zu bleiben. Das hilft Ihrem Kleinen und unterstützt ihn bei seiner Entwicklung. Achten Sie auf einen ruhigen strukturierten Tagesablauf. Wenden Sie sich auch tagsüber oft Ihrem Spatz zu. Sprechen Sie viel mit ihm. So fühlt er sich aufgehoben und nimmt diese Sicherheit mit in den Schlaf. Geben Sie dem Kleinen immer ein Kleidungsstück, das Sie getragen haben und das nach Mama riecht, ins Bettchen. In manchen Phasen bewährt es sich das Bettchen direkt neben das eigene Bett zu stellen, denn schon leichte Berührungen vermitteln Geborgenheit. Gut wäre es, wenn Sie es schaffen könnten Ihr Kind von seinen Einschlaffläschchen zu entwöhnen. Denken Sie an die Zähnchen, die mit der Zeit Schaden nehmen können. Außerdem ist Ihr Junge in einem Alter, in dem er andere beruhigende Rituale lernen kann. Das ist z.B. ein ausgiebiges Gute-Nacht-Kuschel/Schmuseritual, das Vorlesen eines Büchleins, ein Gute-Nacht-Liedchen oder ein kleines Abendgebet. Eine Umstellung braucht natürlich etwas Zeit und es ist gut möglich, dass das zunächst mit mehr Unruhe, Quengelei oder auch Geschrei verbunden ist. Aber zusammen können Sie das schaffen. Wichtig ist, dass Sie selbst das wirklich wollen und das Ziel konsequent verfolgen. Vom nächtlichen Fläschchen können Sie den Kleinen entwöhnen, indem Sie eine immer geringere Menge immer stärker verdünnte Milch geben. Verlieren Sie nicht die Geduld und den Mut, es lohnt sich. Bald wird die ganze Familie wieder entspannt schlafen können. Sind es hauptsächlich Angewohnheiten, können Schlafprogramme teilweise etwas bringen. Hierzu könnten Sie auch noch bei Frau Schuster im Nachbarforum nachfragen. Ich wünsche Ihnen weiter viel mütterliche Geduld und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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