Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Fingerfood ab 6. Monat

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Fingerfood ab 6. Monat

igel111988

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Hallo, mein sohn ist nun 6 monate. Wir haben schon brei eingeführt zum mittag und plötzlich wollte er es nicht mehr. Er würgt regelrecht selbst bei Birne oder apfel als nachspeise was er sonst immer mochte. Haben dann 6 tage ausgesetzt und es nochmal versucht mit pastinake, aber auch da würgte er. Jetzt würde ich ihm gerne fingerfood geben, aber bin total unsicher was und wie. Birne klein geschnitten? Oder banane? Gehen auch möhren gegart? habe immer angst das er ersticken kann. Auf getrockneten brot katschelt er schon rum, aber auch da hab ich immer angst das er was grösseres verschluckt. (Sind natürlich immer dabei) Er zahnt gerade.können sie mir einiges sagen was geeignet wäre? Danke lg


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Liebe „igel111988“, üblicherweise wird mit der Beikost in Form von fein püriertem Gemüse vor der Mittagsmilch gestartet. Selten gestaltete sich der Beikoststart wie im Bilderbuch. Da müssen Sie sich keine Sorgen machen, Sie können hier nichts erzwingen. Ihr Sohn ist nach wie vor gut versorgt. Es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Beim Lesen Ihrer Zeilen kam mir gleich die Idee: „Kann es sein, dass Zähnchen im Anmarsch sind?“ Und Sie haben dies bestätigt. Ja, warme Mittagsbreie kommen in dieser Zeit oftmals gar nicht gut an. Sie können mal versuchen die Menügläschen unerwärmt zu füttern. Kann sein, dass das besser klappt. Während akuter Zahnungsphasen haben Babys so ihre Befindlichkeiten. In dieser Zeit verschmähen viele Kinder das Löffelchen oder essen nur das Nötigste und Beliebteste. Beim Zahnen ist die Kauleiste sehr druckempfindlich. Wenn das Löffelchen darüber streift, kann das richtig wehtun. Wärme verstärkt noch den Schmerz. Also probieren es sie mit den "kühlen" (gerne auch kurz in den Kühlschrank stellen) Breien. Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld schaffen, Ihren Kleinen ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Auch der Geschmack von der neuen Kost ist für jedes Baby erst mal fremd. Außerdem die Konsistenz des Essens ändert sich. Manche können sich schnell damit anfreunden, andere wie offensichtlich Ihren Kleinen, schüttelts regelrecht oder würgen. Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Das zeigt die Erfahrung. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Junge immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Und ja es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Probieren Sie es auch mit Fingerfood - ein paar sehr weich gekochte Gemüse- oder Obststückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Ideal für den Start wäre die Banane. Haben Sie keine Angst vor dem Verschlucken. Beißen und Kauen Sie vor Ihm, dann sieht er, was er machen muss. Sie schreiben selbst, Sie sind eine Mama, die Ihr Kind genau beobachtet, bleiben Sie dabei, wenn er isst. So können Sie nach und nach einschätzen, wie er mit Fingerfood umgeht. Zudem haben Kinder auch einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das hat die Natur so eingerichtet, um Ihr Baby vor dem Verschlucken zu schützen. Verschneite Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


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