Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Essprobleme

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Essprobleme

Lieschen73

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Meine Tochter ist mittlerweile 2 Jahre und 2 Monate. Sie geht in die Kita, da gibt's natürlich normales Essen. Morgens bekommt sie eine Stulle mit. ZU Hause will sie nicht wirklich am Familienessen teilnehmen. Sie isst am liebsten noch Baygläser für 1 Jahr, ansonsten nur Kartoffeln uns Sosse. Gemüse so gut wie gar nicht, Stulle isst sie nur mit Leber oder Teewurst. Ansonsten mal ne Scheibe Käse oder Bärchenwurst. Sie hatte auch schon bei der Breieinführung damals Probleme. Wollte nur püriertes und kein Essen mit Stückchen. Kinderarzt meinte es wäre nicht weiter schlimm. Aber so langsam mache ich mir doch Sorgen. Seit ca 14 Tage verweigert sie generell Stulle zu essen. Abends bricht sie jetzt auch vorm Schlafen gehen. So hat sie aber kein Durchfall, tagsüber ist sie mobil. Allerdings kommen wohl gerade oben die letzten beiden Backenzähne. Für Abendbrot benötigen wir fast 1 1/2 Stunden. Hab schon probiert Pudding oder Fruchtzwerge aber momentan, will sie am liebsten gar nichts essen. Sie sagt auch das ihr der Zahn weh tut. Wenn man sie nach Bauchschmerzen fragt verneint sie das. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, mir graut es schon jeden Abend vor dem Essen, weiß gar nicht mehr was ich ihr anbieten soll bzw mit in die Kita geben soll. So ist sie nicht gerade groß und stabil, so dass es natürlich wichtig wäre, dass sie auch vernüftig isst.


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Liebe „Lieschen73“, ich kann Ihre Sorge und den Wunsch, die Kleine möge doch vernünftig essen sehr gut verstehen, da sie nicht gerade groß und stabil ist. Was das Essen anbelangt, macht es Ihnen Ihr Töchterchen von Anfang an nicht leicht, die Mahlzeiten zuhause sind oft sehr stressig und nervenaufreibend. Und Sie tun auch wirklich alles, damit Ihre Kleine auf ihr Essen kommt. Im Moment würde ich nicht mehr „einwirken“. Ihre Kleine bekommt gerade die letzten beiden Backenzähne. Das ist häufig mit Befindlichkeiten, die gar nicht so deutlich sichtbar sind, verbunden. Womöglich kommt noch etwas dazu, ein Infekt der nicht richtig ausbricht zum Beispiel. Haben Sie das Erbrechen vor dem Schlafengehen denn schon einmal mit dem Arzt besprochen? Offensichtlich fühlt sich die Kleine im Moment nicht ganz wohl. Auch wir Erwachsene sind in diesen Phasen appetitlos. Erzwingen lässt sich beim Essen ohnehin nichts. Am besten Sie gehen jetzt auf Ihre Tochter ein. Versuchen Sie heraus zu finden, was ihr gut tut. Ich bin mir sicher, wenn diese Zahnungsphase überwunden ist, wird sich alles wieder ein wenig regulieren. Ich weiß als Außenstehende ist es natürlich leicht Ratschläge zu erteilen. Aber versuchen Sie was das Essen anbelangt zumindest für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Kinder haben feinste Antennen, sie spüren wie besorgt Mama ist. Ihre Maus spürt seit langem Ihren inneren Wunsch, sie möge doch endlich altersgerecht und richtig essen und sie bekommt mit, wenn über diese Probleme gesprochen wird. Ich kann mir vorstellen, dass das Essen in der Kita reibungsloser von statten geht. Hier essen viele Gleichaltrige in entspannter Atmosphäre zusammen. Den Betreuerinnen ist es nicht möglich sich auf einzelne Kinder zu konzentrieren. Versuchen Sie es einmal ähnlich. Machen Sie das Essen zuhause möglichst nicht mehr zum Thema. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst in entspannter, ruhiger Atmosphäre ein, sprechen über belanglose Dinge und thematisieren das Essverhalten nicht während des Essens. Essen Sie mit Genuss von allem und versuchen die Aufmerksamkeit nicht nur auf Ihr „Sorgenkind“ zu richten. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an, es sollte immer etwas dabei sein, was die Kleine kennt. Eine Mahlzeit sollte nicht länger als 20-30 Minuten dauern und während des Essens sollte kein Speisenwechsel erfolgen. Das alles braucht bestimmt einige Zeit. Merkt Ihr kleiner Schatz mit der Zeit, dass das Essen etwas entspanntes, angenehmes sein kann und dass Mama nicht mit großer Anspannung an die Mahlzeiten geht, wird es sich bessern. Ich wünsche Ihnen Vertrauen und Gelassenheit Veronika Klinkenberg


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