Lysithea
Hallo, mein Sohn ist 16 Monate alt und mit 12 Kilo auf 78cm kein Leichtgewicht. Seit ca 6 Monaten versuche ich ihn vom Brei zu Familienkost zu bekommen. Gefühlt ist das zur Zeit ein aussichtsloser "Kampf". In der Krippe isst er total gerne. Morgens Brot mit Frischkäse, Paprika und Gurke. Mittags eigentlich alles was es gibt, am liebsten Gemüse und Kartoffeln. Nachmittags auch wieder gerne einen Snack zB selbstgemachte Kekse, Banane oder Joghurt. Abends beginnt dann zu Hause das Machtspiel. Brot landet zuverlässig auf dem Boden nachdem der Belag abgekratzt wurde. Brei wirs säuberlich neben der Schüssel platziert. Wenn ich versuche zu füttern rastet er total aus... Er isst eigentlich zu Hause abends nur noch wenn mein Mann ihn füttert oder er wirklich hunger hat. Am Wochenende haben wir dann durchgängig ein lustiges Essenspiel nach dem nächsten. Alles wird angenagt und weggeworfen. Festes isst er absolut gar nicht und wenn ich ihm dann doch einen Brei mache prustet er damit rum... Am liebsten möchte er zu Hause ausschließlich Milch aus der Flasche. Davon bekommt er eine zum schlafen gehen und leider noch immer in der Nacht. Diese habe ich nun versucht zu verdünnen in der Hoffnung das er dann auch am We tagsüber mehr isst. Aber weit gefehlt. Mit nur 5 Löffeln statt 7 wurde er nicht satt und kam nach 1,5 Stunden wiedwe und hat so schlimm gebrüllt das mir nichts anderes einfiel als noch eine Flasche zu machen. Diese wurde ebenfalls ganz geleert... Ich würde so gerne die Essenssituation entspannen und vorallem ein Familienessen ohne Flasche oder Brei hinbekommen...
Annelie Last
Liebe „Lysithea“, jedes Kind hat seine speziellen Eigenheiten, Ihr Söhnchen scheint momentan, alles andere interessanter zu finden und Zuhause nur das Notwendigste zu essen. Freuen Sie sich, dass er so fit, putzmunter und aufgeweckt ist und sicher mit vielen Überraschungen aufwartet. Ein gutes Zeichen ist es, dass ihm das Essen grundsätzlich schmeckt, auch wenn er momentan Zuhause nur Spatzenportionen isst. Dass Kinder in diesem Alter oft sehr wählerisch sind und selbst Ihre Vorlieben ändern, das ist ganz normal. Vor allem, dass das Essen woanders (Tagesmutter, Kindergarten, Großeltern…) viel besser klappt als zuhause, ist nicht ungewöhnlich und eine Erfahrung, die viele Eltern machen. Das kommt öfter vor, dass Kinder außerhalb der Familie und noch dazu in der Gruppe „ganz anders“ und „problemlos“ essen. Als Mama kann man da nur staunen. Aber das ist ganz normal. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. Woanders „schmeckt‘s besser“ und da kommt Ihr Söhnchen mit seinem wählerischen Verhalten auch nichts so durch. Und da wäre ich auch schon beim springenden Punkt. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Sohn inzwischen bemerkt hat, dass er mit seinem ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise zu Hause Sie als Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich was Gesundes esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Es liegt nicht an Ihnen oder Ihrer Kochkunst. Sicher kochen Sie gesund aus ausgewogen für Ihre Familie. Sie müssen sich nicht verändern, Ihr Sohn muss zu einem normalen Essverhalten zurück finden. Mein Tipp: sehen Sie das ganze viel entspannter. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kleiner etwas isst oder nicht. Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht zu sehr auf „die Wünsche Ihres Sohnes“ eingehen. Stellen Sie nicht bei jeder Mahlzeit eine Breischüssel oder eine Flasche mit auf den Tisch. Bieten Sie weiter wie bisher eine Auswahl an gesunden Speisen für die gesamte Familie an. Achten Sie auf eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Das Essen sollte auf möglichst neutrale Weise angeboten werden. Auch wenn Ihr Kind nur wenig isst, nach Möglichkeit neutral bleiben, d.h. keine Sanktionen, keine Versprechungen, nicht ärgerlich werden. Thematisieren Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht, unterhalten Sie sich während des Essens über belanglose Dinge, lachen Sie viel. Eine gute Stimmung macht Appetit und lädt ein das zu wiederholen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Auch keine Snacks zwischen den Mahlzeiten, keine Milch, keinen Brei… Essen gibt es nur am Tisch und im Rahmen der von Ihnen angebotenen Mahlzeit. Bedenken Sie der Speiseplan Ihres Kleinen ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, oft milchig-süß (Breie). Ihr Kleiner muss nun erst wieder hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe! Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kind am Essen zuhause interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Haben Sie keine Angst, Ihr Kind nimmt sich das, was es benötigt. Kein Kind verhungert vor einem vollen Teller. Dazu sind sie viel zu schlau. Damit, dass alles klappt, empfehle ich Ihnen nachts die Milch wegzulassen. Mit fast anderthalb Jahren kann Ihr Sohn sich tagsüber bei den Mahlzeiten gut satt essen und auch trinken. Er braucht seine Milch in der Nacht nicht mehr. Ihr Sohn muss nun lernen ohne Milch in der Nacht auszukommen und er braucht dazu Ihre Unterstützung! Keine Milch mehr in der Nacht schont die Zähnchen Ihres Sohnes und macht die Ernährung Ihres Kleinen weniger „milchlastig“. Im zweiten Lebensjahr sind insgesamt etwa 300 ml Milch oder g „Milchhaltiges“ (Milchbrei, Käse auf dem Brot, Müesli mit Milch, Joghurt, Pürees mit Milch, Quark) ausreichend. Lassen Sie das Fläschchen weiter ausschleichen und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Jetzt müssen Sie „durchhalten“!!! Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Sohn weiß wie er Sie rumkriegen kann. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Ihr Söhnchen hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit der nächtlichen Milchflasche anfreunden können und er hat bestimmt erfahren, dass es ihm immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und Geschrei geben. Stellen Sie sich darauf ein! Wenn Sie aber eine Veränderung möchten, kommen Sie nicht drum herum. Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Aber da müssen Sie nun durch. Ihr Kleiner wird zunächst nicht verstehen, warum er an seinem bisherigen Ernährungsverhalten was ändern soll. Er ist ja immerhin schon 16 Monate alt. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie es ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Denken Sie an Ihr Ziel, Sie und Ihr Schatz können endlich erholsam durchschlafen, die Verdauung Ihres Jungen kommt nachts mal zur Ruhe, die Ernährung wird weniger „milchlastig“ und der Appetit tagsüber nimmt zu und obendrein werden die Zähne Ihres Kleinen geschont, wenn das nächtliche Milchtrinken wegfällt. Gehen Sie konsequent diesen Schritt. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Herzliche Grüße und einen schönen Wochenstart, Annelie Last
Ähnliche Fragen
Hallo, ich weiß es ist ein leidiges Thema, trotzdem brauche ich Ihren Rat. Meine Tochter ist 9 Monate und bekommt schon 4 Breimahlzeiten. Sie trinkt über den Tag verteilt ungefähr 300 ml Wasser. Ich finde sie ist ausreichend versorgt und ist ein ausgeglichenes Mädchen. Nun ist es aber so das sie ab 24:00 Uhr anfängt eine Milchflasche einzufordern. ...
hallo, Ich habe da mal eine Frage.. mein Sohn wird bald 5 Monate alt und bekommt nachts noch bis zu 3 flaschen beba1. allerdings bekommt er über Tag kaum was. Ich beschreibe mal kurz einen Tagesablauf bei ihm er steht meist um 7 auf, hat keinen Hunger vis ca. 11:30 uhr meldet sich auch dann nicht - aber er bekommt da seine 180 g mittags Bre ...
Guten Tag, meine Tochter ist 9 Monate und ein sehr guter Esser. Sie bekommt Brei und schon Fingerfood. Ich habe auch nicht den Eindruck das sie noch Hunger hat. Sie ist ausgeglichen und aufgeweckt. Nun ist es aber so das sie nachts noch 2 mal Ihre Milchflache möchte. Ich gebe sie schon verdünnt und mache immer weniger Pulver herein. Aber trotzdem h ...
Hallöchen, Meine nerven liegen seit Wochen blank, sodass ich mich nun hilfesuchend an euch Experten wende.... Mein Sohn knapp 13 Monate schreit in der Nacht zwischen 1 und 4 Std und findet einfach nicht mehr in den schlaf :( Er isst Abends gegen 18 Uhr und hat auch einen regen Appetit! Es gibt entweder Brot (Da isst er 2-3 Scheiben!) Oder ...
Guten Tag, ich habe einen Sohn der 11 Monate ist. Er bekommt am Tag komplett Beikost bzw. isst schon viele Sachen vom Familientisch mit. Er bekommt meiner Meinung nach genug zu essen. Nun ist es so, dass er nachts immer wieder munter wird und eine Flasche verlangt. Ich habe schon vieles versucht: Wasser geben, beruhigen aber nichts hilft. Irgendwan ...
Guten Tag. Mein Kind bekommt nachts noch eine Flasche. Sie ist 11 Monate alt. Der Kinderarzt sagt, wir sollen langsam das nächtliche Trinken abgewöhnen. Tagsüber bekommt sie ganz normal Fläschchen und Brei nach Vorgabe. Abends bekommt sie noch einen Milchbrei aber dann wird sie so um 3 h wach und fängt an zu schreien, gebe ich ihr die flasche, sch ...
Hallo! Mein Sohn bekommt mit seinen 10 Monaten immer noch seine Flache in der Nacht. Ich bin mir sicher, dass dies nur Gewohnheit ist, da er tagsüber schon gut mit Beikost versorgt ist. Aber wie beginne ich das mit dem ausschleichen? Verdünne ich erst ganz wenig und dann immer mehr oder geht man die Sache radikal an? Haben Sie vielleicht eine ganz ...
Hallo liebes Team, Meine Tochter ist 6,5 Monate alt und verlangt noch 2x nachts die Flasche (exakt alle 4 Std.) Sie trinkt a' 210ml. Zu ihrem allgemeinen Speiseplan: Morgens 1 Flasche Aptamil Comfort 150-170ml Mittags Gemüse mit Nudeln oder Reis mit Fisch oder Fleisch ca. 190mg Nachmittags 3/4 Gläschen mit Obst/Getreidebrei Abends 3/4 ...
Hallo. Haben Sie Tipps für mich wie ich meiner Tochter die Nachtflasche abgewöhnen kann? Mittlerweile ist sie 13 Monate alt und sie schreit nachts immer noch nach ihrer Flasche. Ich hatte die Milch auch schon verdünnt. Seit ein paar Tagen mache ich abends einen Löffel Pulver weniger rein bei gleicher Mengre Wasser. Gestern noch weniger Pulver und h ...
Hallo, Meine kleine (7m. ) trinkt immer weniger Milch. Ich weiß nicht, ob dies mit der Beikost zu tun hat 9 Uhr 50-80 ml Milch 12 Uhr Gemüsefleischbrei 170 g ca 15 Uhr 50-100 ml Milch oder ggf noch was obstmus ( wenn sie extrem wenig trinkt) 17-17:30 Uhr Grießbrei 190g abends/Nachts zwischen 23-1 Uhr fordert sie dann dann eine ...