Firena
Guten Tag, ich bin ziemlich ratlos, da mein zweites Kind im Gegensatz zum ersten ein total schlechter Esser ist. Meine große Tochter hatte total gut Beikost gegessen und sich mit knapp 11 Monaten selbst abgestillt. Mein Sohn ist jetzt fast 9 Monate alt. Zum Aufstehen wird er kurz gestillt, zum Frühstück gibt's einen Milchbrei (zwischen 6 und 7 Uhr morgens), bestehend aus 2EL Breipulver + entsprechende Menge Flüssigkeit. Gegen 9 nochmal Stillen. Mittags Menüs und danach nochmal Stillen, weil er meistens nur sehr kleine Mengen isst (1/4 - 1/2 Gläschen maximal) und andernfalls zu hungrig zum Schlafen ist. Am Nachmittag Getreide - Obstbrei (2EL Breipulver zubereitet + 2EL Obstbrei + Öl), Abends Milchbrei mit Gemüse (100ml Milch + 2EL Schmelzflocken + 2-3 EL Gemüse, meistens Pastinake). Dazwischen stille ich nur, wenn er mal wieder den GOB verweigert hat. Er isst vom Löffel, mag aber kein Brot oder Stückchen von Kartoffel oder Banane oder sowas. Die Mengen sind wie oben beschrieben eher gering und stagnieren schon länger. Ich habe auch schon versucht, weniger zu stillen damit er richtig "Kohldampf" hat, aber das bewirkt nur hysterisches Gebrüll und keine größeren Portionen. Ich biete es immer wieder an und versuche es, aber irgendwie geht's nicht voran. Ist das noch im Rahmen? Brauche ich einfach nur Geduld? Er ist sehr schlank (wie die ganze Familie), aber fit und total agil, den ganzen Tag in Action...
Anke Claus
Liebe „Firena“, da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Kleinen sind. Bei Ihrer Großen hat es auf Anhieb geklappt, Ihr Kleiner muss sich erst mit der festen Kost anfreunden. Beides ist in Ordnung! Ihr Kleiner ist ein fittes und agiles Kerlchen – das zeigt Ihnen, dass es ihm gut geht. Ich kann gut verstehen, dass Sie das Gefühl haben, es müsste doch nun endlich klappen – Sie haben schon so viel probiert. Manche Kinder sind aber einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Und auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten. Bieten Sie auch weiterhin Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an, auch wenn er damit zunächst nichts recht anzufangen weiß. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein Löffelchen in die Hand – auch wenn es im „Chaos“ endet 😉 Oder bestreichen Sie seinen Finger mit etwas Brei. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Ich vermute, Ihr Kleiner trinkt sich auch noch an der Milch satt. Wird die weniger können die Portionen größer werden. Gehen Sie da nach Ihrem Gefühl. Es bringt natürlich nichts, wenn es in „hysterischem Gebrüll“ endet. Aber vielleicht gelingt es Ihnen die Stillmahlzeiten weiter zu reduzieren oder zu verkürzen. Da Ihr Kleiner noch recht viel Milch trinkt würde ich am Morgen einen milchfreien Getreide-Obst-Brei anbieten – so können Sie etwas Milch „einsparen“. Insgesamt reichen ihm nämlich 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Sohn sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Nehmen Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Sie und die große Schwester beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen! Herzliche Grüße Anke Claus
Firena
Nachtrag: Abends stille ich dann auch nochmal. Nachts 1-2x höchstens derzeit. Wasser trinkt er gut aus dem Becher.
Firena
Ganz herzlichen Dank für die schnelle und freundliche Antwort! Das hat mir wirklich sehr weiter geholfen und mich ermutigt!
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