Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Ernährung/ Beikost bei Frühgeborenen

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Ernährung/ Beikost bei Frühgeborenen

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Hallo, meine Tochter wurde in der 28+4. SSW geboren und ist 7 Monate alt. Korrigiert wäre sie 4,5 Monate. Ursprünglich hatte ich es so geplant, dass ich, wenn sie korrigiert 4 Monate wäre, mit Beikost anfange. Meine Kinderärztin riet mir dazu schon anzufangen, wenn sie 6 Monate ist, also unkorrigiert (auch weil sie sehr viel spuckt). So habe ich bereits vor einem Monat mit Beikost gestartet, sie ißt zwar einige Löffel (kein halbes Glas), aber widerwillig, nicht wirklich begeistert. Natürlich kann sie noch nicht sitzen. So könnte es auch daran liegen, dass sie sich im Stühlchen evt. nicht wohlfühlt, haben auch schon Wippe probiert, ohne große Änderung. Wir haben auch versucht, ihr verschiedene Breie anzubieten (ist das wirklich sinnvoll? Vor 5 Jahren hieß es noch man soll möglichst bei einer Breisorte bleiben, nun las ich, Abwechslung wäre gut?). Doch auch das half nicht, auch nicht Obstbrei. Nun gebe ich ihr einfach nach den paar Löffeln immer die Flasche. Meine Frage: Sollte ich einfach damit wieder aufhören und noch eine Zeit vergehen lassen und dann nochmal neu starten? Nicht, dass ich ihr das Essen vermiese. Oder soll ich einfach so weiter machen und warten bis es besser wird? Mein Sohn kam auch zu früh, aber mit Beikost klappte es hervorragend, wie aus dem Lehrbuch. Doch im Lehrbuch steht nichts geschrieben von Kindern die sich nicht an das Lehrbuch halten und wie man das dann gestaltet. Nach einem Monat soll man ja die nächsten Brei einführen, also den Abendbrei. Ist das denn dann überhaupt sinnvoll, wenn sie mit dem Mittagsbrei schon nicht richtig klarkommt? Sie trinkt momentan Milasan PreNahrung. Ich haben gehört, dass es keinen Grund gäbe auf die 1er oder 2er Nahrung zu wechseln bis sie ein Jahr sind, solange sie es gut vertragen. Helfen die nächsten Nahrungen um das Spucken einzudämmen? Kann man auch von Pre auf 2er wechseln? Spucken ist durch das Einführen der Beikost nicht besser geworden. Mein Mann meinte vielleicht könnte man es mit Schmelzflocken etwas andicken. Geht das? Fragen über Fragen. Ich wäre wirklich dankbar für ein paar Antworten. Vielen Dank! Annette D.


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Hallo, es freut mich, dass Sie sich mit Ihren Fragen an mich wenden. Der richtige Zeitpunkt zur Einführung der Beikost hängt eng mit der Reife des jeweiligen Babys zusammen, das stimmt. Der behandelnden Ärztin ist es am besten möglich den Entwicklungsstand Ihres Töchterchens zu beurteilen. Wenn die Ärztin Ihnen empfohlen hat mit 6 Monaten mit fester Nahrung zu beginnen, dürfen Sie diesem Rat beruhigt vertrauen. Das Essen vom Löffel ist eine ganz neue Erfahrung für Ihr Baby, außerdem muss die Kleine lernen ganz neue, fremdartige Geschmackserlebnisse zu akzeptieren. Ihr Töchterchen gehört offensichtlich zu den Babys, die etwas Zeit benötigen um sich an diese neue Form der Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Richten Sie sich ganz nach den Bedürfnissen Ihres Kindes. Ihr Töchterchen zeigt Ihnen schon was sie kann und wie viel Zeit sie braucht. Es gibt kein Muss und keine zeitlichen Vorgaben, die Sie einhalten müssen. Sie haben Recht, die strengen Empfehlungen jede Woche ein neues Lebensmittel einzuführen, gibt es nicht mehr. Heute sagt man, dass einige Tage ausreichen. Aber auch hier rate ich Ihnen auf Ihr sicheres mütterliches Gefühl zu vertrauen, das wird Ihnen helfen. Bleiben Sie mittags bei einfachem Gemüse. Versuchen Sie die Menge nach und nach zu steigern. Bauen Sie langsam bis zu einem fleischhaltigen Menü auf. Mit dem Abendbrei würde ich noch warten, bis es mittags klappt. Essen Sie so oft wie möglich zusammen am Tisch, denn Ihre Kleine wird immer wacher und aufmerksamer und beobachtet die Eltern genau. Irgendwann wird sie die Essensweise ihrer Vorbilder übernehmen wollen. Glauben Sie mir Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, die Erfahrung zeigt, dass ungewohnte Lebensmittel über kurz oder lang angenommen werden, wenn man sie geduldig immer wieder anbietet. Was das Spucken anbelangt kann ich Sie beruhigen. Spucken kommt im Säuglingsalter sehr häufig vor und ist auf die Unreife des Verdauungssystems zurückzuführen. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert noch nicht perfekt. Die fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur muss sich erst einspielen. Eine etwas festere, breiförmige Nahrung wird normalerweise weniger nach oben befördert als die dünnflüssige Milch. Da Ihr kleiner Schatz aber erst sehr wenig Brei zu sich nimmt, zeigt sich hier noch keine Wirkung. Auf der anderen Seite stabilisiert sich das Verdauungssystem immer mehr und es ist tatsächlich so, dass eine etwas festere, breiförmige Nahrung weniger nach oben kommt wird als die dünnflüssige Milch. Was einem Spuckbaby hilft: Füttern Sie Ihr Kind rechtzeitig, denn bei sehr großem Hunger kommt es zu einem sehr hastigen Trinken, gerät viel Luft in den Magen. Lassen Sie Ihre Kleine auch während der Mahlzeit ein "Bäuerchen" machen. Überprüfen Sie das Saugerloch, ist es zu groß trinkt das Baby zu hastig. Hilfreich kann es übrigens auch sein, die Gesamttrinkmenge auf mehrere kleinere Mahlzeiten zu verteilen. Solange ein Kind mit einer Anfangsnahrung gut zurechtkommt, besteht kein zwingender Grund auf Folgemilch umzustellen. Eine Folgemilch ist die richtige Nahrung im Beikostalter kombiniert mit fester Nahrung. Da Sie erst sehr kleine Mengen feste Kost geben, rate ich Ihnen vorerst noch bei der Anfangsnahrung zu bleiben. Bei Kindern, die sehr stark Spucken besteht die Möglichkeit die Milch mit HiPP Bio Getreide-Brei „Schmelzende Reisflocken“ (http://www.hipp.de/index.php?id=374) etwas „dicker“ zu machen. Das rate ich Ihnen aber auf alle Fälle mit Ihrer Kinderärztin zu besprechen. Haben Sie Geduld es wird bald besser werden. Ich halte Ihnen die Daumen. Veronika Klinkenberg


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