Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Einführung Breikost

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Einführung Breikost

Annemierl

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Guten Tag, ich hätte einige Fragen zum Beginn der Breikost bei meiner Tochter. Sie ist jetzt 18 Wochen alt. Seit der 6. LW bekommt sie HA Pre Nahrung Ihre Einschätzung geben könnten. Bei der U4 stellte die Kinderärztin eine leichte Anämie (Hb 10,8) fest und meinte ich solle bei der anstehenden Breikosteinführung auf eisenhaltiges Gemüse geben. 1.) Einführung ab wann: ich habe unterschiedliche Informationen gefunden. Meine Hebamme sagte mir seinerzeit mit Ende des 4.Lebensmonats (also am WE), ich habe aber auch gelesen ab der 20. LW (also erst in 3 Wochen) 2.) Welche Gemüse im Gläschen enthalten denn viel Eisen? 3.) Wie viel und welche zusätzliche Getränke sind bei der Einführung der Breikost sinnvoll und notwendig. HA Pre Nahrung wird meine Tochter ja noch eine ganze Zeit bekommen. Zu Trinken abgekochtes Wasser oder lieber Tee, wenn ja welchen? Und wie viel, ich habe gelesen, dass zuviel Flüssigkeit zu Elytverschiebungen führen kann? 4.) Mein Mann und ich sind Allergiker, daher hat unsere Tochter bisher die HA Pre Nahrung von Hipp bekommen. Diese hatte in der Ökotest Beurteilung am besten abgeschnitten. Allerdings ist genau diese Nahrung seit Wochen nur auf Umwegen und rationiert zu bekommen. Ich glaube mich zu erinnern einmal gehört zu haben, dass mit Einführung von Breikost nicht mehr hypoallergene Nahrung gefüttert werden muss. Ansonsten müssten wir wohl die Marke wechseln. Ich möchte aber keinesfalls zu früh damit aufhören! Für Ihre Rückmeldung auf die vielen Fragen danke ich Ihnen im Voraus Herzliche Grüße!


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Liebe „Annemierl“, gern sind wir bei Ihren Fragen für Sie da. Zu 1.) Die so genannte "Beikost" braucht das Kind zur Milch frühestens nach dem vierten Monat und spätestens nach sechs Monaten für sein Wachstum. Es gibt Kinder, die im Alter von 4 oder 5 Monaten durch Milch alleine nicht mehr satt werden und für Ihr gesundes Wachstum Beikost benötigen. Ebenso gibt es Kinder, die bis zum vollendeten 6. Lebensmonat durch Milch bestens versorgt werden und auch erst dann für Beikost bereit sind. Eine Mahlzeit mit Gemüse und besonders Fleisch ist wichtig, weil nach dem 4. Monat die Eisenvorräte, die das Baby im Mutterleib angelegt hat, allmählich aufgebraucht sind. Zu 2.) Zu eisenreichen Lebensmitteln zählen neben Fleisch (alle Sorten) Wurst- und Fleischwaren, Vollkornbrot, Haferflocken, Hirse, Gemüse wie besonders Spinat, Mangold, Schwarzwurzeln, Fenchel, Grünkohl, Möhren, Pilze (besonders Pfifferlinge), Beeren (besonders Erdbeeren, Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren). Gemüse ist nicht der klassische Eisenlieferant. Für die Eisenversorgung spielt Fleisch eine wesentliche Rolle, denn das Eisen aus Fleisch kann der menschliche Organismus am besten aufnehmen und verwerten. Mein Ratschlag: bauen Sie aus Gemüse den Gemüse-Fleisch-Brei auf und geben Sie Ihrer Kleinen möglichst regelmäßig eine fleischhaltige Mittagsmahlzeit. Die Empfehlung lautet 5-6mal die Woche Fleisch, einmal Fisch und einmal ein vegetarisches Essen anzubieten. So wird Ihr Mädchen gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt. Menüs mit Fleisch können ohne weiteres auch täglich gefüttert werden. Seit April bieten wir in unserem Sortiment eine neue Produktgruppe an: HiPP Vegetarische Menüs. Diese Menüs sind leicht zu erkennen. Sie tragen einen entsprechenden Schriftzug über der Produktbezeichnung und eine symbolische Karotte! Unsere vollwertigen Menüs ohne Fleisch enthalten Amaranth. Amaranth ist eine alte Nutzpflanze, welche schon die Inkas angebaut haben und die eine wertvolle Eisenquelle darstellt. Es gibt nun bei HiPP für jede Altersstufe ein vegetarisches Menü mit Amaranth als Eisenquelle. Auch nach dem 4. Monat. Zu 3.) Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt angehen. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Baby noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Sie können also langsam beginnen, Ihr Mädchen an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Vermutlich hat Ihre Kleine noch gar keinen Durst. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn das Trinken nicht gleich so klappt. Das Trinken muss Ihr Kind wie auch das Essen erst erlernen und immer wieder üben. Da heißt es einfach immer wieder mal geduldig etwas anbieten. Manchmal klappt es recht gut, mit dem Löffel etwas Wasser oder Babytee zu reichen. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Ein paar Schlückchen reichen schon aus, das müssen noch keine riesen Mengen sein. Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein. Bei den Getränken ist Wasser nach wie vor der beste Durstlöscher. Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht mal mehr abgekocht werden. Das Wasser muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Aber auch Tees sind geeignet. Da Babys noch sehr empfindlich sind, würde ich im ersten Lebensjahr einen Tee verwenden, der speziell für Säuglinge und Kleinkinder angeboten wird. Diese Tees erkennen Sie daran, dass sie eine Altersangabe tragen. Für diese Lebensmittel gelten nämlich sehr strenge Regelungen und sie sind praktisch schadstofffrei. Herkömmliche Tees können z.B. mit Pestiziden belastet sein. Bei HiPP können Sie ganz sicher gehen, dass der Tee entsprechend den gesetzlichen Vorgaben so zusammengesetzt ist, dass er genau den Bedürfnissen eines Babys entspricht. So liegt das Hauptaugenmerk bei uns auf der Rohstoffauswahl: Es werden ausschließlich Kräuter und Früchte verwendet, die sich für die Babys eignen, keine Allergien fördern und auch keine natürlich vorkommenden Begleitstoffe enthalten, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Ich empfehle Ihnen deshalb im ersten Lebensjahr nur Tees zu verwenden, die speziell für die Babyernährung geeignet und mit einer Altersangabe auf dem Etikett gekennzeichnet sind. Nur dann können Sie sicher sein, dass er für Ihr Kind geeignet und gut verträglich ist. Zu 4.) Das sehen Sie richtig. Was das Allergierisiko und die Vorbeugung anbelangt, sind bei der Ernährung die ersten vier Monate entscheidend. Am besten ist es hier zu stillen und kann nicht oder nicht ausreichend gestillt werden, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Damit haben Sie das bestmögliche getan. Weitere Empfehlungen ab dem Beikostalter gibt es nicht mehr. Das heißt, Sie müssen ab der Beikost zur Allergievorbeugung nicht mehr auf eine HA-Nahrung zurückgreifen. Besprechen Sie das aber gerne auch noch mit Ihrem Kinderarzt. Die Antwort ist ganz schön lang geworden. Es freut mich, wenn ich damit helfen kann. Viele liebe Grüße Doris Plath


Annemierl

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Vielen Dank für diese umfangreiche und sehr informative Antwort!!!


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