Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Breiverweigerin

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Breiverweigerin

Erbsi

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Hallo liebes Ernährungsteam, Meine Tochter fast 9 Monate mochte von Anfang an kaum bis garkein Brei essen...! Ich stille sie also noch fast voll... Ich gebe ich jetzt immer mal etwas fingerfood wie Z.b weiche Kartoffel,Möhre,oder Zucchini daran knabbert sie ein bisschen rum ( hat auch noch keine zähne) verliert dann aber schnell das Interesse und spielt eher mit dem Gemüse oder Obst als es zu essen.... So langsam mache ich mir so meine Gedanken wie ich am besten weitermache... Da meine Tochter in 3 Monaten in die Kita kommt?! Soll ich jetzt langsam abstillen und statt Brust ein Fläschen geben oder soll ich schon mit familienkost starten?! Wie würde das Aussehen?! haben sie Tipps für mich?! Ich bin dankbar für jede Anregung! Danke und liebe Grüße Marie


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Liebe Marie, dass Sie sich im Hinblick auf die Kita Gedanken machen, verstehe ich gut. Die Entscheidung, ob Sie abstillen sollen, kann ich ihnen nicht abnehmen. Diesen Schritt müssen Sie ganz nach Ihrem Empfinden für sich und Ihr Töchterchen wählen. Nun ist es aber wichtig, die Kleine Schritt für Schritt dabei zu unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständig zu werden. Alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen und den paar Häppchen rundum wohl. Je älter Ihr Töchterchen wird, desto mehr spürt sie jede Spur von Unsicherheit von Mama und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um ihren Willen durchsetzen zu können. Ich kann Sie nur ermutigen möglichst alle Kraft zusammen zu nehmen und konsequent und sicher vor zu gehen und Ihr Kind Schritt für Schritt an festes Essen zu führen. Mit richtigem Familienessen ist Ihr Kind sicher noch überfordert, aber nichts spricht dagegen mildes, gut verträgliches Essen zu kochen und die Portion für Ihre Maus zu entnehmen, bevor Sie für die restliche Familie würzen und salzen. Es muss nicht mehr fein pürierter Brei sein, wenn Sie sehr weich gekochtes ungesalzenes Gemüse und Beilagen mit der Gabel fest zerdrücken, kommt Ihr Spatz sicher zurecht. Als Alternative könnten Sie stückige Gläschen-Mahlzeiten nehmen und die ebenfalls noch ein wenig zerkleinern. Nachmittags können es weiche Obststückchen (Banane, reife Birne), Frucht&Getreide-Gläschen, grob zerkleinerter, mit etwas Milch angeweichter Zwieback oder Keks mit ein wenig Obst sein. Abends und morgens sind kleine Mengen sehr weiches Brot, Brotstückchen die in Milch getaucht werden oder ein griffiger Milchbrei „HiPP Gute-Nacht ohne Zuckerzusatz“ Haferbrei pur, Grießbrei pur oder Milchreis pur denkbar. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Bieten Sie konsequent festes Essen an. Nehmen Sie sich erst einmal ein bis zwei Mahlzeiten vor und da gibt es vorwiegend festes Essen. Machen Sie nach einer kleinen Portion eine kleine Pause und starten dann noch einmal mit dem Löffel. Lassen Sie Ihr Kind so viel sie möchte selbstständig essen, füttern Sie sie aber zusätzlich zu. Sicher gelingt es Ihnen die Menge jeden Tag ein bisschen zu steigern. Legen Sie die Kleine nicht gleich an, sondern lassen ruhig auch einmal den Hunger für sich arbeiten. Wenn Ihr Mädchen spürt, dass nicht gleich die sichere Milch folgt, wird sie sich ganz automatisch immer mehr mit der Löffelkost und anderen Mahlzeiten anfreunden (müssen). Die Erfahrung zeigt, fällt die sichere Brusteinheit weg, klappt das Essen und Trinken viel besser und die Kinder essen mehr bei den altersüblichen Mahlzeiten . Wenn Sie konsequent vorgehen und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und das notwendige Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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