Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Beikost wird verweigert was können wir machen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Beikost wird verweigert was können wir machen?

liab

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Guten Tag, meine Tochter (8 Monate) will immer noch keine Beikost akzeptieren. Ich stille somit immer noch voll. Mittlerweile ist es echt anstrengend und ich würde sehr gern mal mehr als 2 Stunden allein weggehen. Ich habe glaub ich alles versucht: gekaufte Gläschen, selbstgekocht, Möhrchen und verschiedenes andere Gemüse, Milchbrei, usw. Flasche will sie auch nicht, sie trinkt immer nur ein paar Schlucke, dann dreht sie sich weg. Aus dem Becher trinkt sie besser, aber auch nicht ausreichend. Wir haben schon wochenlang durchgezogen, immer mittags ein paar Löffel. Aber es wird einfach nicht besser! Haben Sie einen Tipp für mich? LG


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Liebe „Liab“, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie endlich etwas vorankommen möchten. Sie haben schon alles Mögliche unternommen und das richtige Alter hat Ihre Maus ja erreicht. Manchmal stellt das Einführen fester Nahrung Eltern auf eine harte Geduldsprobe. Ich kann Sie nur ermutigen: geben Sie nicht auf, Ihr Töchterchen ist noch klein, sie wird noch sooooooo Vieles lernen. Und sie wird positive Erfahrungen machen, die sie zu fester Nahrung umstimmen können. Glauben Sie mir jedes Kind nimmt irgendwann die neue Nahrung an. Vielleicht steckt Ihre Maus in einer Phase, die für sie ohnehin nicht einfach ist. Das Stillen dient je älter Babys werden immer mehr als „Anker“ und gibt Sicherheit. Auf diese Phasen folgen aber auch entspanntere Zeiten, in denen Babys stabiler und aufgeschlossener für Neues sind. Es kann also nur besser werden. Ihr Töchterchen fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Am meisten erreichen Sie, wenn Sie es schaffen die angeborene Neugier und die Lust am Erforschen neuer Möglichkeiten zu wecken. Ihr Kind scheint zu den Babys zu zählen, die Zeit und Fingerspitzengefühl benötigen, um Neues akzeptieren zu lernen und Vertrauen dazu aufzubauen. Unterstützen Sie Ihr Mädchen weiterhin. Konzentrieren Sie sich aber erst einmal auf eine Mahlzeit, denn zu viele verschiedene Varianten überfordern. Außerdem brauchen besonders empfindsame Kinder ein geduldiges immer Wiederholen eines bestimmten Rituals bzw. Geschmacks, bis sie letztendlich Vertrauen aufbauen. Manchmal hat es sich bewährt ein Fingerchen oder Löffelchen mit ganz wenig Brei (Gemüse oder Obst) zu bestreichen. Lassen Sie die Kleine ruhig auch sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen mit den Fingerchen aufpicken, zum Mund führen und selbst zu erforschen. Zusätzlich gelingt es Ihnen sicher sie mit ein wenig Brei zu zu füttern. Hört Ihr Töchterchen nach einer kleinen Portion auf, würde ich Sie nicht gleich anlegen, sondern eine Pause machen, sie kurz ablenken und dann noch einmal einen Versuch mit dem Löffel starten. Die Kleine sollte nicht das Gefühl bekommen, dass bei einer Ablehnung ohnehin die sichere Milch folgt. Ihr Töchterchen merkt sich ganz genau, wann Sie nachgiebig sind bzw. einlenken. Haben Sie keine Angst, Sie dürfen ruhig auch einmal den Hunger für sich arbeiten lassen. Machen Sie es Ihrer Kleinen generell nicht zu leicht. Natürlich ist sie es gewohnt an der Brust zu trinken und sie kann sich auch immer wieder darauf verlassen. Das ist bequemer als das antrengende Löffeln. Wenn jedoch die Stillmahlzeiten in kleinen Schritten weniger werden, wird sich Ihre Tochter ganz automatisch mit der Löffelkost anfreunden. Machen Sie alles ganz in Ruhe und ohne Druck. Nun ist es besonders wichtig, dass Sie das gelassener aber konsequent angehen. Ihr kleiner Schatz spürt Ihren innigen Wunsch, sie möge doch endlich festes Essen akzeptieren und das kann dazu führen, das sich die Situation festfährt. Ein nett gedeckter Tisch, alle essen miteinander, die Kleine kann Mama und Papa beobachten, das ist prima. Ganz wichtig ist, dass die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre stattfinden und nicht in Stress ausarten. Gibt es denn in der Familie jemanden, der Sie beim Füttern hin und wieder unterstützen kann, denn wenn Ihr Baby merkt, dass Mama in der Nähe ist, will sie natürlich das, was sie gewöhnt ist. Wenn Sie konsequent und in Ruhe vorgehen und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Geduld bald belohnt wird. Veronika Klinkenberg


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