Hallo liebes Beratungsteam :)
Mein Sohn ist 7 Monate alt.
Sein Tagesplan sieht momentan so aus:
05:00 / 06:00 Uhr 150ml Pre
09:00 / 9:30 Uhr 100ml Pre
12:00 Brei (GKF) - da isst er je nach Tagesform 160-190g, danach ein paar Löffel Obstmus
14:00 GOB (1/2 Gläschen)
18:00/18:30 Halbmilch Brei mit Obst (abwechselnd auch statt Halbmilch - der Brei nur mit Pre/1er jenachdem was ich im Haus hab) - da schafft er eine ganze Portion (200ml Flüssigkeit, die angegebene Menge an Getreide und 2 EL Obstmus). Dann stille ich noch - da trinkt er auch noch ca eine Brust leer.
Er trinkt für meine Begriffe alledings recht wenig Wasser über den Tag verteilt... Er schafft momentan so 50-100ml (100 nur wenn es draußen wärmer ist). Reicht das denn? Ab wann sollte es mehr werden?
Und die Breimenge die er isst reicht es ja oder?
Ich möchte langsam nämlich ganz abstillen und da befürchte ich dass ihm die Flüssigkeit dann nicht reichen könnte.
Und - wenn er momentan noch nach dem Abendbrei gestillt wird und da auch noch recht fleißig trinkt - soll ich ihm dann nach dem Abstillen hier noch Wasser anbieten? Oder besser noch Pre? Mehr Brei wäre ja nicht so sinnvoll oder? Wie mach ich das am besten? :-)
Ich habe da noch eine ganz andere Frage: Ich gebe ihm zwischendurch (meist vormittags) gern ein wenig sehr klein gedrückte Weintraubenstückchen oder mini Stückchen Mango (einfach weiches Obst eben). Das klappt gut. Darf ich auch rohen Apfel/Birne pürieren und ihm als Snack geben? So zum Essen wäre es ja noch zu hart.
Letzte Frage: Manche geben ihren Kleinen ja auch schon "festeres" wie Breze / Hirsekringel o.ä. - ich habe da tierisch Angst dass er sich an so etwas "trockenem" verschluckt weil er oft echt girerig ist und mir die Sachen regelrecht aus der Hand saugt. Ist meine Angst da begründet oder kriegen die Kleinen es auch schon so früh gut hin, auch festeres bzw. trockeneres zu essen?
Vielen lieben Dank für Ihre Antworten - Sie machen sich hier immer so viel Mühe und schreiben auch gern zum hundersten Mal tolle Antworten. Lob muss auch mal sein!!
Steffi
von
steffalive
am 17.05.2016, 11:28
Antwort auf:
Beikost und Trinkmenge / Snacks
Liebe Steffi,
Dank für diese schöne Wertschätzung. Das tut gut!
Der Speiseplan ist prima. Bei den Mengen dürfen Sie einfach weiter Ihren Kleinen entscheiden lassen. Frei nach dem Motto: Mama bestimmt, was auf den Tisch kommt, das Baby bestimmt die Essensmengen.
Schafft Ihr Schatz vom Abendbrei schon eine Portion (190-250 g), dann ist die Milch hier ersetzt. Reichen Sie ihm gerne noch etwas zu trinken, ganz ungezwungen.
Wie sieht denn die Windel Ihres Kleinen aus? Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt und ist Ihr Kleiner wach und aktiv? Dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.
Ich vermute, Ihr Kleiner hat einfach (noch) keinen „großen“ Durst, weil sein Flüssigkeitshaushalt ausreichend gedeckt ist.
Er bekommt noch recht viel Milch und deckt seinen Flüssigkeitsbedarf damit. Es ist verständlich, dass Ihr Junge auf „andere Getränke“ kaum Durst hat. Sie müssen hier andersrum denken. Wird einmal die Milch weniger, dann erst wird Ihr Schatz durstig auf Wasser oder Tee werden und lernen diese vermehrt zu trinken.
Beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie auf Ihren Kleinen vertrauen. Bieten Sie ihm weiterhin zwanglos etwas Wasser oder auch ungesüßten Tee an. Ist er durstig, wird er es gerne annehmen. Außerdem macht er das doch schon so gut in seinem Alter. Es müssen nicht immer riesen Mengen sein. Ein paar Schlückchen Wasser sind schon genug. Der Durst entwickelt sich erst im Laufe des Beikostalters. Erst wenn das Essen fester wird UND Ihr Sohn weniger Milch trinkt, wird er überhaupt erst Durst auf anderes wie Wasser oder Babytee entwickeln.
Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das viel entspannter sehen. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht.
Zum Obst: Erhitzte Fruchtpürees sind im Allgemeinen besser bekömmlich als rohe Früchte. Durch die Hitzeeinwirkung, beim Dünsten/Kochen werden mögliche allergene Eigenschaften positiv beeinflusst, außerdem wird die Verträglichkeit der Früchte zusätzlich gefördert. Deshalb startet man auch üblicherweise mit erhitztem Obstmus. Rohes Obst ist einfach weniger gut bekömmlich.
Wenn erhitztes Obst gut vertragen wird, eignet sich nach und nach rohes Obst, das Sie geschält und püriert oder fein gerieben anbieten können, z.B. im Getreide-Obst-Brei. Oder wenn Ihr Junge mal geübt im Kauen ist, in kleinen, weichen, reifen Stückchen.
Fangen Sie bei den unbekannten Obstsorten erst einmal in ganz kleinen Mengen an und testen Sie sich bei den Sorten am besten langsam vor: mit weichen, reifen Apfel, Banane oder auch Birne. Beobachten Sie dies einige Tage, klappt das gut, dürfen Sie bei den Sorten weitergehen. Aprikose, Nektarine, Pfirsich, Mango, Melone …je nach Jahreszeit. Mangos sind z.T. sehr faserig. Testen Sie mit kleinen Mengen aus wie sie ankommen und vertragen werden.
Es gibt auch immer wieder einmal Phasen in denen Kinder sehr empfindlich sind und dann können größere Mengen säurehaltiges Obst zu „Wundsein“ führen. Deshalb einfach mit kleinen Mengen anfangen.
Richten Sie sich da bei allem nach der individuellen Reife Ihres Sohnes.
Denn neben der allgemeinen "Verträglichkeit" spielt hier einfach die Verschluckgefahr eine große Rolle. Dieser Aspekt ist aus meiner Sicht sogar wichtiger.
Kleine, harte Lebensmitteln wie Johannisbeeren können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Diese sollten Sie besser meiden. Auch auf kleine Trauben und die Steinchen der Trauben würde ich verzichten. Auch Kirschen haben einen Kern, der leicht verschluckt werden kann. Bei den Blaubeeren auf weiche Früchte achten.
Bitte bleiben Sie beim Essen dabei, damit Sie sehen können wie Ihr Sohn mit dem Obst umgeht.
Knabbereien etc. machen erst dann Sinn, wenn das Kind Zähnchen hat und schon geübt im Kauen ist und auch besser sitzen kann (meist so ab dem 8. Monat). Das müssen und können Sie als Mama bei Ihrem Kleinen am besten einschätzen. Sie müssen hier nichts überstürzen. Ihr Schatz ist noch soooo klein. Gerade sieben Monate jung!
Gehen Sie hier bitte nach dem Tempo und der Reife Ihres Sohnes vor. Falls er noch keine Zähne hat und im Kauen noch nicht so geübt ist, ist es besser z.B. Kekse, Zwieback zunächst zerbröselt in etwas Milch oder Fruchtsaft aufgelöst anzubieten. Sind dann Zähne da und klappt es mit dem Kauen gut, meist so ab dem 8. Monat, kann Ihr Schatz auch Knabbereien (Reiswaffel, Babyzwieback, Hirse-Kringel…) in die Hand bekommen. Bleiben Sie aber immer dabei und beobachten wie Ihr Junge damit umgeht. Und geben Sie die Zwieback, Kekse etc. Ihrem Sohn bitte nie im Liegen.
Alles Liebe & Gute für Sie und Ihren Kleinen!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.05.2016