Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Baby hat viel Hunger - auch nachts! Abgewöhnen???

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Baby hat viel Hunger - auch nachts! Abgewöhnen???

Magnolya

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Hallo! Unsere Tochter ist jetzt 3,5 Monate alt, 64 cm groß und 7600 Gramm schwer. Also schon ein großer Wonneproppen. Seit ihrer Geburt hat sie viel Hunger. Seit einem Monat habe ich abgestillt. Nun gebe ich ihr ausschließlich Pre. Mittlerweile sind wir bei 120-150 ml alle 2,5h. Das macht mir noch keine Sorgen, weil es jedes Mal max. 150 ml sind, meist sogar nur 120ml. Was mir Sorgen macht, ist ihr nächtliches Trinkverhalten. Sie geht um 22/23 Uhr ins Bett und kommt dann nach 3-4h das erste Mal. Danach alle 2h bis zum Aufstehen um 10 Uhr. Manchmal sogar alle 1,5h. Meine Frage: Muss ich ihr das nächtliche Trinken abgewöhnen? Ich habe gelesen, dass viele Babys nicht mehr davon wegkommen, weil sie sich daran gewöhnt haben. Ich stelle mir das recht schwierig vor. Wenn sie ihr Fläschchen nicht bekommt, wird sie richtig wild und schreit so laut, dass das ganze Haus wach wird. Ich habe schon versucht mit 1er-Milch den Zeitraum zwischen den Mahlzeiten zu verlängern, aber es klappt nicht. Wenn ich ihr statt der Milch Tee anbiete, nimmt sie ein paar Schlucke und schreit wieder. Sie hat Hunger wie eh und je und bei ihrem stolzen Gewicht zögere ich sehr, ganz auf die 1er umzusteigen (in der Hoffnung, dass sie größere Abstände zwischen den Mahlzeiten hinbekommt). Viele Grüße Magnolya


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Liebe Magnolya, da haben Sie wirklich einen Wonneproppen. Babys haben immer wieder einmal Wachstumsschübe. Diese treten meistens nach etwa 6- 8 Wochen und mit drei bis vier Monaten auf. In diesen Phasen haben Kinder einen höheren Bedarf und man scheint sie nicht mehr satt zu bekommen. Hier ist es nicht untypisch, dass die Menge, die das Baby trinkt vorübergehend ansteigt. Meist reguliert sich das dann nach wenigen Tagen wieder. Dass ein Sprössling in diesem Alter auch nachts noch Milch einfordert, ist normal. Hier rate ich Ihnen aber schon etwas regulierend einzugreifen. Ein Mahlzeitenabstand von 2-3 Stunden würde ich auf alle Fälle einhalten. Folgende Tipps werden sicher helfen. Achten Sie darauf, dass Ihr Töchterchen die Milch nicht zu schnell trinkt. Machen Sie während des Trinkens kleine Pausen, in denen die Kleine aufstoßen kann. Es dauert ein Weilchen bis Babys eine Sättigung verspüren. Kontrollieren Sie den Sauger. Das Saugerloch ist dann richtig, wenn die Milch alle paar Sekunden heraustropft. Bei einer 1-er Milch handelt es sich ebenfalls um eine Anfangsnahrung. Sie enthält im Gegensatz zur Pre-Nahrung eine kleine Menge Stärke und kann dadurch sättigender wirken. Aufgrund der geringen Stärkemenge ist es möglich, dass sich das nur sehr gering bemerkbar macht. Bleiben Sie weiter möglichst ruhig und versuchen gerade was das nächtliche Trinken anbelangt etwas regulierend Einfluss zu nehmen. Schreien kann Vieles bedeuten, meldet sich Ihr Baby, weil es Nähe sucht und beruhigt werden will oder weil das Bäuchlein drückt? Vielleicht will sie auch nur kurz beruhigt werden. Es gibt einen Richtwert, was die tägliche Gesamtmilchmenge anbelangt. So trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht. Sollten Sie sehr beunruhigt sein, rate ich zu einem Gespräch mit dem Kinderarzt. Die Kleine geht ja mit großen Schritten auf´s Beikostalter zu. Meist führt die Einführung fester Nahrung ebenfalls zu einer Besserung Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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