Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

2-jährige ißt kein Obst

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: 2-jährige ißt kein Obst

loostoo

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, meine Tochter ist jetzt genau 2 Jahre alt und sie ißt nur ausgewählte Speisen. Kleine Zusammenfassung der letzten 2 Jahre: die ersten 6 Monate voll gestillt, danach Breieinführung. Eine Saugflasche hat sie nie angerührt. Milchbreiessen klappte gut (allerdings nur mit zerdrückter Banane), Obstbrei auch (gedünstete Äpfel, Birnen etc.). Gemüsebrei aß meine Tochter gar nicht. Weder aus dem Glas, noch selbst gekocht, noch in Stücken. Seit sie 1 Jahr alt ist, ißt sie daß Familienessen mit (da ich es mit dem Gemüsebreiessen aufgegeben hatte), sie puhlt allerdings jegliche Art von Gemüse aus. Egal ob zerdrückt, in großen Stücken oder irgendwie unter die Beilage gemischt. Den Milchbrei ißt sie mittlerweile nicht mehr. Leider ißt sie seitdem auch absolut kein Obst mehr. Weder gedünstet, in Musform oder in Stückchen. Auch aus Obst geformte Figuren (z.B. Gesicht etc.) sprechen sie nicht an. Das Apfelstück berührt maximal die Lippen und dann ist es vorbei... Hier kurz ihr Essensplan am Tag: ca 7.30: Haferfocken/Müsli in 100 ml Milch ca 9.00: ein Stückchen Butterbrot ca 11.30: Mittagessen (bevorzugt Nudeln, Reis, kein Gemüse außer Kartoffeln, Erbsen und Bohnen) evtl. ein paar Gurkenscheiben ca 15.00: Zwieback o.ä. ca 18.00: Abendessen (siehe Mittagessen) ca 19.00: ca 50 ml Milch aus der Tasse Habe ich Grund zur Sorge, daß meine Tochter einseitig ernährt ist? Sie ist sehr oft und dann auch lange erkältet. Hat das mit dem fehlenden Obst zu tun? Wie kann ich ihre Essensgewohnheiten ändern? Wir leben ihr eine ausgewogene und gemeinsame Essensaufnahme vor! Ich koche jeden Tag frisch und die Obstschale ist immer gefüllt... Positiv an ihrer Eßgewohnheit ist allerdings auch anzumerken, daß sie keine Schokolade und keinen Kuchen anrührt. Vielen Dank schonmal, k.


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Liebe k., ich kann Sie gut verstehen. Sie tun aber auch wirklich alles, damit Ihre Kleine abwechslungsreich und ausgewogen isst. Auch sind Sie ein gutes Vorbild beim Essen für Ihr Kind. Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das liebevoll selbst gekochte Essen, das lustig geschnitzte Obst etc. wird nicht so geschätzt wie es sollte. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen und gar nichts Neues probieren wollen. Natürlich hat jedes Kind - wie auch wir Erwachsene - seine Vorlieben und es gibt Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihre Tochter wird ihren Speiseplan erweitern. Bis dahin ist sie eben mit so wenig zufrieden. Ich bin mir da ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Ich rate Ihnen das Essen einfach mal gelassen zu sehen. Bieten Sie zwischendurch immer wieder andere Lebensmittel und Früchte, Gemüse an. Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kind etwas probiert/isst oder nicht. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ihre Kleine verhungert nicht gleich. Gehen Sie mal nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Künsten“. Bleiben Sie aber gelassen und geduldig und zwingen Sie Ihren Schatz zu nichts. Ganz wichtig ist, dass Ihre Tochter in diesem Alter auch selber essen darf. Geben Sie ihr einen eigenen Teller mit weichen Früchten und Gemüsen, Kartoffelstückchen, Nudeln etc. und einen eigenen Löffel. Lassen Sie sie experimentieren, das Essen anfassen, auch einmal matschen. Hilfreich ist es, wenn auch Sie eine weiterhin abwechslungsreiche, ausgewogene Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Wie sieht es mit Säften aus? Ein Glas Fruchtsaft oder Schorle können auf Dauer zwar das Obst nicht ersetzen, aber so bekommt Ihr Mädchen die Vitamine aus dem Obst zugeführt. Den Saft können Sie auch unter das Müesli, die Milch etc. mischen. Genauso verhält es sich mit Gemüsesäften. Sprechen Sie ruhig auch mal mit Ihrem Arzt über die Vitaminzufuhr Ihrer Kleinen. Ihre Tochter ist sich natürlich ihrer Wirkung auf andere bewusst ist. Sie hat bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und bestimmt auch Papa tun alles, damit ich was anderes probiere. „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden.“ Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten. Es kann gut sein, je weniger Sie dem Verhalten Bedeutung beimessen umso weniger interessant wird es für Ihre Kleine. Sehen Sie das Essen weniger als „Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen und auch die nötige Gelassenheit! Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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