Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schwanger---PCO--keine IR---Metformin

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schwanger---PCO--keine IR---Metformin

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Sehr geehrter Herr Paulus, ich nehme seit August 2010 1x850mg Metformin abends auf Grund PCO aber keine IR aber zu viele männl. HOrmone....eigentlich sollte ich 2x850mg nehmen aber die Dosis morgens hab ich nicht vertragen..... ich wurde jetzt im 1. CLomifenzyklus schwanger, mein FA sagte ich solle das Metformin sofort absetzen, warum weshalb wieso keine Ahnung. Ich habe selber nun im I-net informiert und stoße immer wieder darauf das man gerade bei PCO das Metformin bis zur 12. SSW weiternehmen soll wegen der FG-Rate. Nur weiß ich nicht ob diese "Studien" auf Pat. zutreffen die KEINE IR wie ich habe....ich nehm es nach wie vor weil ich mich einfach sicherer fühle. Was meinen Sie in meinem Fall? ist es nur sinnvoll es weiterzunehmen wenn man auch eine IR hat? ich hab solche Angst einen Fehler zu machen. Mein FA spricht sonst immer ganz ausführlich und in ganzen Sätzen aber bei der Frage sagte er nur: sofort absetzen. Mir kam es so vor als ob er das nur gesagt hat weil er es sagen muß weil es ja in Deutschland nicht zugelassen ist. Ich danke Ihnen LG


Dr. Wolfgang Paulus

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Im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom wurde vermehrt eine Hyperinsulinämie registriert. Durch Metformin lässt sich die ovarielle Störung häufig beheben. Eine Fortführung der Medikation im I.Trimenon soll die Abortrate bei PCO-Patientinnen senken (Glueck et al 2001). Diese Annahme beruht auf der Beobachtung von 2 Aborten unter 19 mit Metformin behandelten Schwangeren im Verhältnis zu 16 Spontanaborten unter 22 unbehandelten PCO-Patientinnen. Die Nachkommen der mit Metformin behandelten Patientinnen zeigten keine kongenitalen Anomalien. In einer kontrollierten Studie wurden 126 Neugeborenen erfasst, deren Mütter wegen PCO-Syndroms bereits vor Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft Metformin (1,5 – 2,55 g/d) eingenommen hatten (Glueck et al 2004). Dabei traten lediglich zwei angeborene Anomalien auf (1,6%). In der unbehandelten Normalbevölkerung rechnet man mit einer Fehlbildungsrate von 3 bis 5%. Neuere Übersichtsarbeiten sehen keinen Nachweis für eine erhöhte Abortrate allein aufgrund eines PCO-Syndroms. Demnach gäbe es keine ausreichende Begründung für eine langfristige Medikation mit Metformin in der Schwangerschaft. Es liegen zwar Hinweise auf positive Effekte von Metformin zur Behandlung eines Gestationsdiabetes in Schwangerschaftsmitte vor, doch sind für eine Empfehlung dieser Medikation weitere Studien erforderlich (Norman et al 2004, Homburg 2006). Eine randomisierte kontrollierte Multicenterstudie mit 257 PCO-Patientinnen fand keinen Vorteil einer Dauertherapie mit Metformin in der Schwangerschaft im Hinblick auf die Entwicklung von Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes oder Frühgeburten (Vanky 2010). Inwieweit die langfristige Gabe von Metformin in der Schwangerschaft Vorteile mit sich bringt, muss durch größere Studien abgeklärt werden (Legro et al 2010).


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