Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schmerzmittel und Antibiotika um Befruchtung rum

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schmerzmittel und Antibiotika um Befruchtung rum

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Hallo, ich hatte am 03.09. den ersten Tag meiner letzten Regel. Am 19.09. wurde eine Gehörgangsinfektion festgestellt, auf Grund dessen ich vom 19. - 23.09. das Antibiotikum Podomexef 200mg einnahm und am 19. und 20.09. das Schmerzmittel Novaminsulfon-ratiopharm. Letzte Woche Fr., am 28., stellte ich dann fest, dass ich schwanger bin und gestern war ich bei meiner FÄ, die eine schöne Fruchthülle bei mir gefunden hat. Sie meint es sähe gut aus, aber auf Grund der Antibiotiker sei es nicht ausgeschlossen, dass da kein Kind heranwächst. Ich habe erst am 31.10. den nächsten Termin und bin ehrlich gesagt total fertig mit den Nerven. Kann es sein, dass trotz Fruchthülle, was für mich als Leien heißt, dass die Befruchtung von meinem Körper angenommen wurde, kein Kind wächst?? Oder kann es zu Spätfolgen kommen auf Grund der Medikamente?? Würden Sie mir empfehlen Ende nächster Woche doch einen Arzt aufzusuchen, um zu schauen, ob sich was getan hat?? Ich mach mich bis zum 31. wirklich fertig!! Ich danke Ihnen vorab schonmal für Ihre Antwort. Viele Grüße Steffi


Dr. Wolfgang Paulus

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Cephalosporine (z. B. Cefpodoxim) und Penicilline gehören zu den Antibiotika erster Wahl in der gesamten Schwangerschaft. Spezielle Fehlbildungen nach kurzfristiger Anwendung von Novaminsulfon in der Frühschwangerschaft wurden bisher nicht beschrieben. Da die Anwendung nach Ihren Angaben im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht ist demnach nicht zu befürchten. In Ihrer aktuellen Schwangerschaftsphase ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass sich mindestens 15% aller Fruchtanlagen aus verschiedensten Gründen nicht weiterentwickeln. Aufgrund der Medikamenteneinnahme ist jedoch Ihr persönliches Risiko nicht höher.


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