Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Zwei Antibiotika hintereinander

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Zwei Antibiotika hintereinander

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Guten Morgen Dr. Paulus, ich bin in der 33. SSW und musste vor kurzem wegen eines Harnweginfekts Pivmelam 400 einnehmen (beendete Einnahme Donnerstagmorgen). Nur 3 Tage später (Sonntagmorgen) musste ich, weil der Infekt noch nicht weg war, Cefuroxim 500 einnehmen. Ist es problematisch für das Ungeborene, dass ich diese zwei Antibiotika so kurz hintereinander einnehmen musste?  Danke und viele Grüße  Erster Tag der letzten Regel: 04-08-2024 Errechneter Entbindungstermin: 11-05-2025


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei dem Antibiotikum Pivmecillinam handelt es sich um ein semisynthetisches Penicillin, das gegen viele gramnegative Bakterien wirksam ist. Daher wird es vor allem zur Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt. In dänischen Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien fand man keinen Zusammenhang mit angeborenen Anomalien, Frühgeburten, niedrigem Geburtsgewicht oder geringem Apgar-Score (Larsen et al 2001, Skriver et al 2004, Vinther et al 2004). Die größte dieser Studien umfasst 2031 Schwangerschaften mit 559 Expositionen im I.Trimenon sowie 371 Expositionen innerhalb von einem Monat vor Geburt. Eine Behandlung mit Pivmecillinam erscheint daher in allen Phasen der Schwangerschaft vertretbar. Neben den Penicillinen zählen die verwandten Cephalosporine (z. B. Cefuroxim) zu den Antibiotika erster Wahl in der Schwangerschaft.  Ob sie von den unbedenklichen Antibiotika zwei oder drei Präparate hintereinander einnehmen, ist für die kindliche Entwicklung unerheblich.  


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