Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Morbus Bosedow Stillzeit

Frage: Morbus Bosedow Stillzeit

Krümelchenx

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Sehr geehrter Dr. Paulus Leider bekam ich am Mittwoch die Diagnose Morbus Basedow. Mein Arzt meinte ich solle am besten sofort abstillen, da ich starke Symptome habe. (Zb. Herzrasen mit 150 Schläge die Minute) Ich weis auch es wäre das bessere für mein Baby, jedoch wird mir von außerhalb ein starkes schlechtes Gewissen eingeredet und mein Baby nimmt keine Flasche an. (Hab ich die letzten Tage öfter ausprobiert) Ich bekam die Carbimazol 1A Pharma verschrieben und laut Google darf man da nur 10mg von denen in der stillzeit nehmen. (Mein Arzt verschrieb mir 30mg) Laut Embryotox gäbe es aber auch andere, von denen man bis zu 30mg nehmen darf. Jedoch möchte weder mein Arzt, noch mein Frauenarzt Kontakt zu Embryotox aufnehmen und diese beraten keine stillenden mehr am Telefon. Jetzt krall ich mich an den letzten Strohhalm. Meine Stillberatung meinte auch es gibt definitiv welche, die man in der stillzeit nehmen darf. Haben sie eventuell eine Empfehlung, die ich meinem Arzt vorlegen kann? Wenn wirklich nichts geht, dann ist es sowieso das beste abzustillen. Auch wenn es mir so verdammt schwer fällt, da dies mein erstes Kind ist wo es endlich klappt. 😔😔 Ich danke ihnen vielmals. Einen schönen Tag wünsche ich ihnen!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Stillen Sie noch voll? Wie alt ist Ihr Kind? Thyreostatika gehen in die Muttermilch über, so dass bei einer Anwendung in der Stillzeit Vorsicht geboten ist. Nach Behandlung mit Propylthiouracil 400 mg erhält der Säugling ca. 1,5% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Unter Thiamazol und Carbimazol werden Dosen über 10% erreicht. Ein Einsatz von Propylthiouracil ist daher vorzuziehen, die kindlichen Schilddrüsenparameter sollten jedoch aufmerksam überwacht werden. Eine Studie mit 35 Säuglingen von Müttern unter Therapie mit Thiamazol (5 bis 20 mg, entsprechend 7,5 bis 30 mg Carbimazol) ergab, dass Tagesdosen bis 20 mg Thiamazol in der Stillzeit als sicher zu betrachten sind (Azizi 1996). Da Thiamazol und Carbimazol lipophil sind, gehen sie in größerem Umfang in die Muttermilch über als Propylthiouracil (Kampmann & Hansen 1981). Aus anderen Untersuchungen ist ebenfalls zu entnehmen, dass Carbimazol in der Stillzeit in Dosierungen von 15 bis 30 mg relativ sicher erscheint (Rylance et al 1987; Lamberg et al 1984). Wenn Sie nur noch teilweise stillen, ist natürlich auch die Aufnahme des Wirkstoffes über die Muttermilch geringer.


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