Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

MMR Impfung in der Stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: MMR Impfung in der Stillzeit

Leni1203

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Guten Tag Dr. Paulus, ich habe zwei Fragen: Mein MMR Titer wurde in der Schwangerschaft als nicht mehr ausreichend bewertet. Ist es nun vertretbar, wenn ich mich jetzt in der Stillzeit impfen lasse oder ist es sicherer, vorsichtshalber bis nach dem Abstillen oder zumindest bis nicht mehr voll gestillt wird, zu warten? Die zweite Frage betrifft etwas, was mich kürzlich verunsicherte, als ich davon hier im Forum und dann auf der Seite des Bundesamts für Strahlenschutz las. In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten habe ich ab und zu einen Nussmix gegessen, der auch Paranüsse enthielt. Wenn ich mich recht erinnere, waren es aber ziemlich sicher nicht mehr als zwei Packungen, also insgesamt 100 Gramm (also in etwa 25) Paranüsse. Ich habe allerdings nicht zwei pro Tag (wie ja anscheinend empfohlen), sondern sicherlich auch mal fünf auf einmal gegessen. Verstehe ich es richtig, dass es auf den Durchschnitt auf das Jahr ankommt? Muss ich hier bei insgesamt 100 Gramm auf die ganze Schwangerschaft gerechnet von einer bedenklichen Strahlendosis ausgehen? Meiner Berechnung nach müsste der Konsum in etwa mit der Strahlung auf einem Flug von Frankfurt nach Rom vergleichbar sein, was auf der Internetseite des BfS auch für Schwangere als unbedenklich eingestuft wird. Vielen herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.


Dr. Wolfgang Paulus

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Da eine Erkrankung des Säuglings über die Impfviren aus der Muttermilch nicht anzunehmen ist, wird die Impfung mit Rötelnimpfstoff nach der Geburt durchaus empfohlen (ACOG 2003). Hinsichtlich der möglichen kindlichen Exposition mit den abgeschwächten Lebendviren von Masern-, und Mumps-Impfstoff über die Muttermilch liegen nach Einschätzung der Centers for Disease Control and Prevention ebenfalls keine besonderen Bedenken vor (Schmidt et al 2004). Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) beträgt die jährliche effektive Dosis infolge der Aufnahme natürlicher Radionuklide mit der Nahrung bei durchschnittlichen Ernährungsbedingungen 300 Mikrosievert. Der Verzehr von 2 Paranüssen pro Tag erhöht bei Erwachsenen rechnerisch die Ingestionsdosis durch natürliche Radionuklide um etwa die Hälfte. Bei einer Strahlenbelastung in dieser Höhe muss niemand mit negativen gesundheitlichen Folgen rechnen. Nach Ihren Angaben haben Sie ja während der Schwangerschaft nur insgesamt ca. 25 Paranüsse gegessen, was natürlich im Durchschnitt wesentlich weniger als 2 Paranüssen täglich entspricht. Eine relevante Belastung für das Ungeborene sehe ich daher nicht.


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