Frage im Expertenforum Beziehungsprobleme an Xenia Bukowsky:

Oma und Opa

Xenia Bukowsky

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Mediatorin/Konfliktberaterin

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Frage: Oma und Opa

Franziska1982

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Liebe Expertin, Meine Tochter Mathilda ist jetzt 9 Jahre alt und man merkt das sie ein gewisses Gefühlschaos durch macht . Ich denke sie geht langsam Richtung Pubertät. Ich komme gut damit klar. Aber Oma und Opa so garnicht. Sie möchte im Moment nicht mehr dort hin. Sie sagt sie fühlt sich nicht wohl. Mit wurde sofort gesagt ich muss mich durch setzt als Mutter und sie zwingen. Ein 9 jähriges Kind hat das nicht zu entscheiden.  Ich sehe es aber nicht so. Wen sie nicht möchte dann ist das so. Wie kann ich diesen Konflikt lösen? Im Moment fallen nur Vorwürfe. Sie würden so viel für sie machen.  Vielen Dank


Xenia Bukowsky

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Liebe Franziska,  vielen Dank für deine Nachricht.   Deine Tochter sagt, dass sie sich bei den Großeltern nicht wohlfühle. Sie äußert damit eine Grenze. Es ist schön zu lesen, dass du diese anerkennst. Gerade wenn sich deine Tochter in einer pubertären Phase befindet, ist es sehr wichtig, dass sie ernst genommen wird.   Für junge Mädchen und Frauen ist es von großer Bedeutung, Bedürfnisse wahrzunehmen und zu merken, dass diese auch akzeptiert werden. So können sie einen selbstbestimmten Umgang mit sich und ihrem Umfeld entwickeln. Sie sollten zu keinem Umgang gezwungen werden, den sie nicht selbst möchten. Grenzen dürfen und sollten auch gegenüber Großeltern gesetzt werden. Dabei sind Kinder auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen.    Gleichzeitig ist es wichtig in der Pubertät Halt und Schutz zu geben. Dazu gehört auch Orientierung zu geben und Regeln zu setzen. Das heißt, dass du nicht alle Wünsche deiner Tochter erfüllen und immer nachgeben musst, wie z.B. bei langen Ausgehzeiten oder digitalen Zugängen. Der Wunsch nach Autonomie kann auch manchmal mit Gefahren einhergehen. Manchmal sind dann ein Aushandeln und ein damit verbundener Konflikt unumgänglich.   Wenn es aber mit einem Gefühl des Unwohlseins zusammenhängt, ist es gut, dieses ernst zu nehmen. Deine Tochter lernt so, dass es in Ordnung ist, Grenzen in Beziehungen zu setzen. Es ist auch schwierig als Mutter etwas durchzusetzen, wenn du selbst gar nicht dahinterstehst. Kennst du die Gründe, warum deine Tochter nicht mehr zu den Großeltern gehen möchte? Je nachdem, wie diese Gründe aussehen, kann vielleicht eine andere Art des Zusammentreffens gestaltet werden. Ist es eine Möglichkeit mit den Großeltern zu sprechen und eine Lösung zu finden, wie sie dennoch am Leben deiner Tochter teilhaben können? Vielleicht können sie zu euch kommen und gemeinsam mit dir und deiner Tochter Zeit verbringen?   In der Regel sind Kinder sehr offen und wenn sie ein Treffen mit den Großeltern ablehnen, sollten die Eltern hellhörig werden. Grenzen dürfen und sollten auch gegenüber Großeltern gesetzt werden. Dabei sind Kinder auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Es ist gut, wenn du dich hinter diesen Wunsch deiner Tochter stellst! Grenzen zu wahren ist wichtig für die psychische Gesundheit. Dabei ein gutes Vorbild für deine Tochter zu sein, ist eine große Unterstützung auf ihrem Weg zur Selbstbestimmung und Autonomie. Es wird einen positiven Einfluss auf ihr Gefühl zu sich und ihre Beziehungsgestaltung haben, wenn sie in diesem Punkt deine Solidarität spürt!  Wir hoffen, dass wir dich in deiner Haltung bestärken konnten und du weiterhin einen so offenen Umgang mit deiner Tochter hast.   Wir wünschen dir viel Kraft für die Phase der Pubertät und Adoleszenz.   Liebe Grüße Leonie und Xenia 


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