Poan
Guten Tag, Ich weiß nicht ob ich hier ganz richtig bin...ich bin vor etwas über einem Jahr mit meinem Partner und dem Kind ( jetzt fast 3) in sein Haus gezogen. Wir sanieren unseren Teil ( Fertigstellung im Winter 25) und seine Eltern ( 79) leben auch hier. Wir haben natürlich Berührungspunkte, bekommen voneinander mit. Seine Eltern sind recht altmodisch, fast immer zuhause, arbeiten am Liebsten im Garten und mit ihren Bienen, gehen alle 14 Tage frühstücken in ein bekanntes Möbelhaus. Ansonsten verlassen Sie das Haus nur zum Einkaufen und zum Arzt Besuch. Mein Schwiegwrvater geht noch einmal pro Woche zum örtlichen Musikverein. Meine Schwiegermutter ist eine recht überfürsorgliche Mutter und verwöhnt ihre drei Söhne plus die Enkel sehr . Und hier ist unser Dilemma. Während mir ihr Leben "egal " ist, finden sie, dass ich nicht normal bin ( Schwiegervater sagte sogar, dass ich psychisch krank bin). Eine normale Mutter geht vormittags einkaufen, kocht und geht dann vielleicht mal auf den Spielplatz. Jeden Tag Programm zu bieten ist blöd und unnormal. Ich würde Mann und Kind hungern lassen ( natürlich nicht), keine normale Frau ist soviel unterwegs, ich würde sooft auszucken ( mein Partner und ich stritten viel, da ich mich alleine gelassen gefühlt habe da unser Kind ein High need ist, viel geschrieen hat und sehr schlecht schläft). Dazu beleidigen meine Schwiegereltern oft meine Eltern obwohl sie sich zweimal gesehen haben. Man wirft mir auch vor zuwenig im Garten zu machen. Mich interessiert der Garten aber kaum. Weder möchte ich knapp 200 qm Gemüsegarten noch gut 25 Obstbäume pflegen ( Obst ist nicht mehr zu verwerten da solche Mengen da sind). Ich möchte eigentlich ausziehen weil ich glaube wie werden nicht miteinander auskommen. Ich werde nie die gewünschte Schwiegertochter sein. Zudem hält der Schwiegervater unseren Buben kaum aus. Er ist zu laut. Mir wird auch gesagt, dass ich spinne wenn ich ihm zum Schlafen vorsinge, es stört das er Mittagsschlaf hält und wann er ins Bett geht und dass er bei mir schläft. Eigentlich Sachen die sie nichts angehen. Unser Sohn tut sich beim Schlafen extrem schwer und ich habe 3 Schlafberatungen gemacht und war mit ihm bei einer Psychologin. Er ist extrem aktiv und laut Psychologin könnte ADHS vorliegen. Aber was tun wir jetzt?? Ich will weg. Mein Partner steht jetzt irgendwo zwischen den Stühlen. Seine Eltern, ich, die hohen Investitionen in den Umbau....ziehe ich aus, scheitert die Beziehung. Gemeinsam? Wieder neue Kosten, das Haus gehört ihm. Dazu wohin ziehen??Ich fange im Se zu arbeiten an und der Kleine kommt in den Kindergarten. Dazu braucht es den Hauptwohnsitz im Ort. Plätze sind Mangelware. Wohnung finden dauert. Meine Fragen sund: Wie soll ich mich meinen Schwiegereltern gegenüber verhalten? Vor allem auch weil ich mich schon angegriffen fühle, wenn sie sagen ich sei nicht normal und psychisch krank. Wie gehen wir in unsere Beziehung mit diesem Thema um? Ich wollte keinen Ärger verursachen bin aber so gerne unterwegs mit Kind. Noch dazu hatte ich in meiner Karenz ( Elternzeit) jetzt natürlich jede Menge Gelegenheit. Das wird sich ändern, wenn ich arbeite aber ich will trotzdem viel mit dem Kind machen. Meine Eltern haben das auch gemacht und ich habe sehr positive Erfahrungen gemacht. Dazu kommt, dass mein Partner das auch gut findet. Sehr aufwendige Sachen mache ich auch nicht weil es finanziell nicht geht. Aber zu Hause sein ist nix für mich. Ich brauche Leute um mich und unser Kind soll ja auch Kontakt aufnehmen ( er tut sich da sehr schwer). In der alten Wohnung war ich auch viel unterwegs, habe viele Spielgruppen besucht. Das hat niemand gestört weil es keiner wusste. Vielleicht ist es noch wichtig, dass ich mich eigentlich eher zurück gezogen habe und öfter als gewollt etwas unternommen habe, weil ich schon gemerkt habe, dass das Kind und ich den Schwiegervater stören. Er redet kaum mit mir, grüßt oft das Kind nicht. Ich glaube es wird auch nicht besser wen unser Bereich fertig ist. Sie hören uns ja und sehen wenn ich nicht da bin und etwas unternehme. Dabei habe ich eigentlich oft das Gefühl dem Kleinen zu wenig zu bieten. Ich weil einfach nicht so ein Hausmütterchen sein. Das liegt mir nicht und mein Partner hat sich auch nie beschwert. Vielleicht haben Sie einen Tipp wie wir da jetzt miteinander umgehen? Auch dass mein Partner soviel Geld investiert hat...aber was ist wenn das jetzt noch Jahre so geht? Oder die beiden gepflegt werden müssen? Bin ich dann verpflichtet?
Liebe Poan, herzlichen Dank für deinen Mut, dich unserem Forum anzuvertrauen. Es ist spürbar, wie sehr dir das Wohlergehen deiner Familie am Herzen liegt. Vorweg möchten wir dir sagen: Du klingst nach einer sehr liebevollen und umsichtigen Mutter, die ihrem Kind vielfältige, bereichernde Erfahrungen ermöglicht. Das ist bewundernswert und absolut richtig. Viele Mütter kennen den Druck, nie genug zu tun oder zu bieten. Dieser basiert oft auf veralteten gesellschaftlichen Vorstellungen einer "guten Mutter". Die starren, konservativen Ansichten deiner Schwiegereltern legitimieren letztendlich die Benachteiligung von Frauen und ignorieren die wertvolle Arbeit, die du täglich für deine Familie leistest. Du bist nicht dafür verantwortlich, alte Rollenvorstellungen deiner Schwiegereltern zu erfüllen. Sie können Wünsche an dich bezüglich Gartenarbeit oder Pflege richten, aber was du davon umsetzt, entscheidest du! Du musst nichts davon machen, nur weil du eine Frau bist. Wir sind als Gesellschaft weiter als das! Wenn dein Schwiegervater dich als "psychisch krank" bezeichnet und deine Erziehungsmethoden permanent kritisiert, sind das massive Grenzüberschreitungen. Beziehungen verändern sich im Laufe der Zeit. Niemand hat das recht zu entscheiden, wie du als Mutter sein sollst und dir eine psychische Krankheit zuzuschieben. Dein Partner trägt die Verantwortung, eine schützende Brücke zwischen dir und seinen Eltern zu bilden. Wenn er sich zurückhält, während du verletzenden Kommentaren ausgesetzt bist, verstärkt das dein Gefühl, allein und ungeschützt zu sein. Führe ein ruhiges, aber bestimmtes Gespräch darüber, wie er euch beide schützen kann. Er muss verstehen, dass sein Schweigen als Zustimmung interpretiert wird und massive Auswirkungen auf dich und deine Familie hat. Da ihr gemeinsam eine Familie gegründet habt, muss er sich aktiver in der Sorge- und emotionalen Beziehungsarbeit einbringen. Dazu gehört auch, deine Grenzen zu vertreten und klare Haltung zu zeigen. Du musst nicht alles kommentarlos hinnehmen. Sachliche, aber bestimmte Antworten wie "Das ist unsere Entscheidung als Eltern" können helfen. Du beschreibst deine Schwiegermutter als "überfürsorglich" - das deutet darauf hin, dass sie aus ihrer Sicht das Beste für die Familie möchte. Gleichzeitig ist es auffällig, dass sie sich nicht gegen die verletzenden Aussagen ihres Mannes stellt, um dich und dein Kind zu schützen, sondern diese mitträgt. Falls du das Gefühl hast, dass sie grundsätzlich wohlwollende Absichten hat, könntest du ein ruhiges Vier-Augen-Gespräch mit ihr führen. Erkläre, wie sehr dich die Situation belastet und dass du dir eine harmonischere Atmosphäre wünschst. Gleichzeitig fällt es manchen Menschen schwer, bei Konflikten konstruktiv zu bleiben und sich kritisch zu hinterfragen. Gerade bei Auseinandersetzungen, in denen es um generationale Verständnisse von Familie und Erziehung geht, können die Fronten sehr verhärtet und schwer zu klären sein. Vertraue deinem Gefühl - wenn du das auch bei ihr einschätzt, konzentriere dich lieber auf das Gespräch mit deinem Partner. Aus deinen Zeilen sprechen eine tiefe Erschöpfung und der berechtigte Wunsch nach Veränderung. Falls der Gedanke an einen Umzug weiter besteht, denke konkrete Schritte durch: Gibt es Übergangslösungen? Welche Unterstützung bräuchtest du? Familienberatungsstellen bieten oft anonyme und kostenfreie Beratung an: https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe/ . Du musst nicht alles auf einmal meistern. Solche Prozesse brauchen Zeit. Sich einzelnen kleinen Schritten nacheinander zu widmen, kann das Überforderungsgefühl schonmal deutlich kleiner machen. Dein stabiles soziales Umfeld ist eine große Stütze - pflege diese Kontakte weiter und lass dir nichts anderes einreden. Deine emotionale Gesundheit und die deines Kindes haben höchste Priorität. Vertraue deinen Gefühlen und lass dich nicht von praktischen Umständen davon abhalten, das zu tun, was langfristig richtig für dich ist. Wir wünschen dir viel Kraft für die kommende Zeit und vom Herzen alles Gute! Leonie und Xenia
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