Mitglied inaktiv
Hallo, mache mir Sorgen um meine 14 Monate alte Tochter. Sie hat bis ca. vor 2 Monaten Gläschen bekommen.Jetzt sieht ihr Essensplan wie folgt aus:Morgens gegen 8:30Uhr 150gr.Naturjoghurt 3,5%,ca 1,5Teelöffel Quark 3,5%, 2,5 Esslöffel 7Korn (Humana)halbe Banane und halber Apfel oder Birne oder Nektarine. Gegen 12:30uhr Mittagessen. Ab 15:00uhr halbe Banane und Fruchtriegel oder Brötchen evtl. Fruchtzwerg. Gegen 18;30uhr Milchbrei von Hipp (Apfel Hafer). Dazu erstmal meine Fragen: Ist das so ok? Hat sie dadurch genug Vitamine usw.? Mittags koche ich teilweise für sie und zwar meistens nach einem Buch (Kochen für Kleinkinder), oder nach deinen Rezepten. Selten isst sie es, meistens aber nicht. Mit Vorliebe ist sie nach wie vor ihre Gläschen. Was kann ich da tun? Das selbstgekochte immer wieder anbieten? Heute hat sie z.B. vielleicht 10 Löffel davon gegessen. Ich habe ihr aber auch nichts anderes mehr gegeben. Ist das ok? Oder soll ich aufjeden Fall danach wenn sie mein Essen nicht essen will noch ein Gläschen aufmachen? Sie wird ja bestimmt noch Hunger haben? Ich mache mir da wirklich langsam Sorgen. Übrigens wiegt sie jetzt mit 14 Monaten ca.10,5kg. Ich denke mal verhungern wird sie nicht, aber ist sie ausreichend versorgt? Ist es vielleicht nur eine Phase? Ich muss noch dazu sagen, sie ist seit ca.4 Wochen erkältet. Aber kein Fieber und ist auch sonst fit. Würde mich freuen, von dir zu hören. Danke schon mal Liebe Grüße Sabine
Hallo Sabine was du schreibst, beklagen viele Mütter. Auch hier in diesem Forum. Manche Kinder sind in dieser Hinsicht wirklich sehr eigen. Sie wollen einfach nicht so essen, wie Mama das gerne hätte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Insgesamt ist das Essen bei euch noch babyhaft. Breie überwiegen. Wie ist es mit Brot? Was isst du zu Mittag? Isst du mit deiner Tochter zusammen? Du bist das beste Vorbild. Gib deinem Kind zunächst Stückchen von Kartoffeln oder Gemüse von deinem Essen ab. Komplett mitessen kann dein Kind dann, wenn es wirklich ausreichend babygerechte Speisen gibt und dein Kind diese auch gut verdauen kann. Meistens ist das so um den 14.Lm herum die Regel. Mitessen sollte das Baby jedoch schon früher. Ab dem 10. Lm sollte es langsam herangeführt werden und zusätzlich aber seine gewohnten Breie bekommen. Wenn dein Kind keine gewohnte Kost mehr hat musst du irgendwie drauf achten dass trotzdem genügend Nährstoffe (Gemüse, Kartoffel, Fleisch, Öl)gegeben werden. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Das betrifft auch das Gulasch. Evtl ein bisschen it Wasser strecken. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Das entspräche einer Zugabe von ca 20g Fleisch vier bis fünf mal die Woche. Auch 3 mal 30g wären okay. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Ich gebe dir auch einmal die Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Sie gelten für Kinder vom 10. bis 12. Lebensmonat und auch noch unmittelbar nach dem 1. Geburtstag als grobe Richtlinie. Frühstück: Brot und Milch (3 mal pro Woche) 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett bzw: Milchmahlzeit (4 mal pro Woche) oder Muttermilch (evtl mehr als eine Stillmahlzeit erforderlich) oder 250 ml Säuglingsmilchnahrung. vormittags (Zwischenmahlzeit): aus den 5 Vorschlägen abwechselnd auswählen: 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt 25 g Weizenschrotbrötchen, 50 g Obst der Jahreszeit 10 g Vollkornzwieback oder Vollkornkeks 50 g Obstsaft, mind 1:1 mit Wasser verdünnt 10 g Knäckebrot 100 g Obst der Jahreszeit Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Sojaöl oder ein vegetarischer Brei) nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei (etwa 4 mal pro Woche) 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft Brot und Milch (etwa 3 mal pro Woche), aus den 3 Vorschlägen abwechselnd auszuwählen 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Weizenvollkornbrötchen 5 g Frischkäse 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen kannst du nun an dein Kind anpassen. Ansonsten sind Nüsse wegen der Verschluckungsgefahr auch noch in keinster Weise geeignet. Und stark gebratenes Fleisch ist noch nicht gut verdaulich. Beim Fisch vorsichtig sein mit Gräten. Stark blähende Speisen (Sauerkraut, Pflaumenhaut etc) noch nur zögerlich reichen. Hackfleisch kannst du auf Kartoffelbrei verteilen. Dazu das Hackfleisch einfach krümelig (in einer Mischung aus Öl/Wasser) krümelig braten. Ein paar Gemüsestückchen dazu geben. Beim Hühnerfleisch kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Sehr zartes Fleisch von Rind oder Schwein ist ebenfalls gut geeignet. Ansonsten habe ich seinerzeit für meine Tochter das Rezept für die Fleischbällchen kreiiert: Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Gruss Birgit Bei der Appetitsteuerung spielen viele Faktoren zusammen. Eine ganz wichtige Rolle spielt die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Auch bestimmte Krankheiten/ereignisse können einen Einfluss auf die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Das hat seinen evolutionsbiologischen Sinn. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Hilft dir das weiter? Gruss Birgit
Mitglied inaktiv
Ich würde sagen, dass du deiner Kleinen zu viel Milchprodukte gibst! Versuch einfach nur Obst anzubieten ohne Quark oder Joghurt. Liebe Grüße, Dagmar
Ähnliche Fragen
Hallo liebe Frau Neumann, mein Tochter ist fast 11 Monate alt und ich tue mich wirklich sehr schwer darin was sie essen darf und was nicht. Können sie mir vielleicht ein paar Tipps für Mittagessen geben? Aktuell mag sie nur Gläschen ab 6 Monaten. Alles andere und auch mein selbsgekochtes mag sie nicht. Ich bin aber auch sehr unsicher und weiß nicht ...
Wir waren bis jetzt immer recht spät mit Essen dran, weil Mausi vorher schläft....durch früheres Aufstehen konnte ich die Zeit geringfügig nach vorne ziehen. Jetzt schläft sie aber im Hochstuhl ein. Noch früher wird schwierig, da wir vormittags immer auf den Spielplatz gehen weil sie laufen will und kochen und einkaufen muss auch noch sein. Bis dat ...
Liebe Frau Neumann, mein Kind (7J) geht in die Schule. Mittagessen, wenn auch bio und gesund, reicht für ihn nicht aus und zum Teil kommt er nach Hause ausgehungert. Zum Mittag gibt es ziemlich oft Gemüsesuppe oder vegetarische Gerichte mit Erbsen, Bohnen, Blumenkohl. Das ist alles, was mein Kind nicht isst. Ich bin Mutter, die großen Wert auf ...
Liebe Frau Neumann, ich danke noch einmal für die umfangreiche Antwort vor ein Paar Tagen. Aber kochen fehlt mir nicht selten schwer, besonders neue Gerichte und auch wegen Zeitmangel. Deswegen muss ich Sie nochmal fragen. Also, wenn ich etwas im Lebensmittelgeschäft kaufen würde. Also, was würden Sie empfehlen. Was könnte ich kaufen zum in-di ...
Guten Morgen Unser Sohn - 18 Monate will seit ca. 2 Wochen nur noch Mittagsgläschen haben. Er isst ansonsten normal sein Brot, Obst, Gemüse, Joghurt etc. Vor 2 Wochen hat er auch unser Mittagessen mitgegessen. Seither verweigert er es komplett und bekommt richtige Wutanfälle und isst nur Gläschen zu Mittag. Kann das bestimmte Gründe haben? Er beko ...
Liebe Birgit, du hast mir früher auch wertvolle Tipps gegeben. Dafür danke ich noch einmal. . Also, mein Kind (Grundschule ) isst in der Mensa in der Schule KEIN Mittagessen wenn es ihm nicht schmeckt und Nichtschmecken tut es nicht selten (z.B. Erbsen- Mörensuppe, Gemüseauflauf etc.) Ich versuche an solchen Tagen vieles mitzugeben, aber nach ...
Liebe Birgit, ich danke Dir für die Nachricht. Ich hätte mir praktische Tipps gehofft was ich meinem Kind in die Schule tatsächlich mitgeben soll, aber Du siehst dieses Problem auf Deiner Weise und ich danke Dir, dass Du mir die mitgeteilt hast. Aber ich weiss nicht warum Du dir gedacht hast ich sollte mit meinem Kind "psychologische" Gespr ...
Liebe Birgit, Unsere kleine wird in drei Wochen 1 Jahr alt und möchte immer weniger gerne ihren Brei essen (sie war noch nie der Riesen Fan). Jetzt meine Frage: Hast du ein paar Rezept Ideen für ein schnelles aber gleichzeitig gesundes Frühstück? Ich würde gerne Hafer einbauen weiß aber nicht so recht wie. Ich habe naturjoghurt mit Hafer u ...
Hallo, mein Sohn ist 13 Monate alt und isst schon gut Familienkost. Morgens gibt es Brot mit Käse, Quark, Wurst oä. Vormittags (zum einschlafen) stillen Mittags bisher meist Brei (Gläschen) Nachmittags Obst, Joghurt, Müsli oä Gegen 17 Uhr essen wir gemeinsam ( Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Fisch, Fleisch ) Zum einschlafen stillen Den Brei ( ...
Liebe Birgit, hast du für mich ein paar Ideen, wie ich mit möglichst wenig Aufwand einerseits für mein Baby (5 Monate, begeisterter GKF-Brei-Esser) und andererseits mein Kleinkind (2,5 Jahre, zum Glück bisher ein relativ unkomplizierter Esser) und mich selbst Mittagessen machen kann? Also im Prinzip Brei + ein weiteres Gericht aus den gleichen ...