Frage: Warum kein Joghurt

Hallo Birgit, danke für deine richtig tolle Antwort. Ich fühle mich gleich viel sicherer mit allem. Dennoch sind zwei Fragen geblieben. Warum sollte ich noch keinen Joghurt füttern ? Unsere KiA hat mir das empfohlen, als ich erzählte das unsere Tochter anstatt Nachmittag morgens einen Brei bekommt. Und auch die KiA meinte zu uns im ersten Lebensjahr gar keine Milch zu geben. Mir gefällt deine Idee mit den Griesschnitten total gut und ich würde meiner Tochter das gerne machen. Aber hab das grad nicht die Worte der Kinderärztin im Kopf. Die das genau anders herum sagte, was Joghurt und Milch angeht. Wenn ich den Gries auf dem Teller auskühlen lasse, zurecht schneide und dann in einer Tupperdose in den Kühlschrank stelle, wie lang darf ich das da lassen. Den mit einfrieren ist dass ja auch eher ungünstig, oder meinst du ich sollte das jeden Tag frisch machen ? Würde ihr das nämlich um die Verträglichkeit zu testen, ihr das mal eine Woche lang täglich geben. Liebe Grüße Susan

von Susan1312 am 05.08.2020, 08:38



Antwort auf: Warum kein Joghurt

Hallo Susan1312 ui, da ist einiges durcheinander geraten. Vorab: Joghurt ist üblicherweise aus Kuhmilch. Verwendet ihr einen Joghurt auf Pflanzenbasis? Kuhmilchprodukte verhindern die optimale Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. Eine tägliche Menge Kuhmilch von 200 ml kann täglich als Breizutat verwendet werden. Und zwar im Milchbrei, weil dieser für die Eisenversorgung in der Breikost nur eine untergeordnete Rolle spielt. Im allgemeinen Breiplan kann demnach eine tägliche Mahlzeit, wenn seitens der Eltern erwünscht, mit Kuhmilch zubereitet werden. Die Kuhmilch solle dabei am besten mit Getreide vermischt werden - das ist nämlich optimal für die Nährstoffbilanz und die Verträglichkeit und Verdauung - aufgrund des höheren Eiweißgehaltes der Kuhmilch im Vergleich zur Säuglingsmilch. Hier in Deutschland heisst es, dass gesäuerte Milchprodukte erst nach dem 1. Geb. regelmäßig und in größeren Mengen (!!!) gegeben werden sollten. Täglich nur 2-3 Löffel - das ist natürlich keine große Menge. Begründung: Joghurt enthält Milchsäurebakterienstämme, die durch den Abbau der Laktose die Milch in Joghurt verwandeln. Rechtsdrehende Milchsäure wird vom Körper schneller verstoffwechselt als die sog. Linksdrehende. Letztere wird nur langsam vom Körper abgebaut und das sei besonders für Babys ggf und evtl problematischer, deswegen möglicherweise eher ungeeignet. Auch wenn diese Warnung in den letzten Jahren wieder etwas zurückgenommen wurde, ist Joghurt im 1. Lj eine eher individuelle Angelegenheit und wird nicht allgemein empfohlen. Denn bedenke auch: betreffs Kuhmilch wird dazu geraten diese vor Verzehr abzukochen. Joghurt wird nicht gekocht. Darum ist die Verträglichkeit durchaus sehr individuell zu beurteilen. Wenn es eurer Tochter schmeckt und gut bekommt, dann ist das ab und zu okay. Bedenke trotzdem bitte die Gesamtmenge an Kuhmilch in eurem Plan. Die empfohlene Menge von 200 ml Kuhmilch am Tag solltet ihr nicht überschreiten. Säuglingsmilch (Pre) ist trotzdem sehr wichtig für dein Baby, nachdem du abgestillt hast. Joghurt in kleinen Mengen, im Rahmen der Familienkost, ist okay. Denn an sich ist es ja eine super Sache, wenn euer Baby gerne bei euch Eltern mit isst. Du kannst die Grießschnitten auf Vorrat zubereiten und in einer verschlossenen Dose im Kühlschrank für ca 2-3 Tage aufbewahren. Grüße Birgit Neumann P.S. Joghurtsorten mit dem Zusatz L(+), ist ein Produkt mit rechtsdrehender Milchsorte . Der Joghurt schmeckt meist milder.. D(-) steht für die linksdrehende Sorte und der Geschmack ist säuerlicher. Die Empfehlung !!!!! (Empfehlung !) hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte deshalb erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten. Vorher sei dieser schwerer zu verdauen, auch mit rechtsdrehenden Sorten. Bspp: eher rechtsdrehende Milchsäure: Streptococcus und Bifidobakterien eher linksdrehende Milchsäure: Lactobacillus bulgaris beide: Lactobacillus acidophilus

von Birgit Neumann am 05.08.2020



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