Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

selber kochen

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: selber kochen

Mitglied inaktiv

Hallo ! Meine tochter ist nun 19 wochen alt, und seit kurzem güttre ich mittags bei. sie isst ihre Karotten mittlerweile auch recht gerne, verträgt sie auch gut. nun würde ich gerne selber kochen, und wollte fragen, ob es einfach genügt, die Karotten und Kartofflen zu kochen und dann wie Püree zu stampfen, oder ob es noch feiner sein muss.Und ausser Öl braucht ja auch nichts dazu, oder? Was kann ich alternativ noch an Gemüse zubereiten, ausser Panstinaken, denn ich habe die bei uns noch nie gesehen. Und wie sollte das Verhältnis Karotten-Kartoffeln sein?Halb halb oder mehr Karotten? Ab wann kann ich dann mit Brei anfangen( abends) oder mit Obst am nachmittag? Müssen es unbedingt Bananen sein? denn die stopfen ja so und ich habe tierisch angst davor, das Emma probleme damit bekommen könnte. sollte sie übrigens während des mittagessens schon as zu trinken dazu bekommen? Ich stille sie anschliessend ja noch. vielen Dank schon mal für das beantworten der vielen Fragen !! Gruß Katja


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Katja du hast bisher ja sicher Gläschen gefüttert, oder? Dann weisst du ja, wie fein der Brei püriert sein sollte. Ich geb dir mal die allgemeinen Selbstkochregeln als Anhang. Allerdings würde ich dir raten, mit dem Selberkochen erst nach dem 6. Lm zu beginnen. Du hast keine Kontrolle der Schadstoffe, Nitrat usw., wenn du selber kochst. Klar, auf jeden Fall musst du Bioware kaufen, aber auch hier hast du keine Analysenwerte und je jünger das Baby, desto gefährlicher könnten Stoffe wie Nitrat sein. Willst du für dein Baby selbst kochen, musst du 100% überzeugt sein, von deinem Vorhaben. Pastinaken bekommst du im Naturkostfachhandel. Bananen wirken im vollreifen Zustand nicht stopfend, sondern bewirken eher das Gegenteil. Sie sollten deshalb goldgelb sein und am besten schon mit braunen Pünktchen versehen. So sind sie am leckersten und am bekömmlichsten. Allerdings solltest du Banane ohnehin erst ab dem 8. Lm geben, wenn auch rohe LM in den Speiseplan integriert werden. Und idealerweise lernt das Baby erst Apfel und/oder Birne kennen. Banane ist ohnehin viel zu süß. Und auch hier gilt, unbedingt die Bananen aus kbA zu wählen. Zum Thema Selberkochen: Ich beschreibe dir hier ganz allgemein die wichtigsten Vorraussetzungen, die dich nicht abschrecken sollen. Wer für ein Baby selber kochen möchte, muss gewisse Regeln einhalten. Das Essen muss schadstoffarm sein, wenigst Nitrat enthalten, hygienisch einwandfrei sein und es muss schonend zubereitet werden, um die Vitamine zu erhalten. Auch die Konsistenz muss relativ flüssig sein. Ab dem 8. monat ist das nicht mehr gar so wichtig. Gut einfrieren läss sich der Brei in gut gereinigten Babygläschen. Behältnis heiss auspülen und den Brei heiss hineinfüllen, schnell abkühlen, verpacken und ab in den Tiefkühler. Auch (frische) Tiefkühlbeutel sind geeignet. Beim Kochen und Tiefgefrieren von größeren Mengen ist das Verschliessen mit einer Vakkumpumpe sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das von jemandem leihen. Trotz aller negativer Aspekte, finde ich, dass Selbstgekochtes fürs Baby einen wichtigen Stellenwert in der Kostpalette einnehmen sollte. Wenn du alle Punkte einhalten kannst, dann kannst du selber kochen. Schonend kochen, kannst du auch im Dampfdrucktopf. Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Hervorragend pürieren lassen sich kleine Mengen mit dem Original ESGE-Zauberstab. Schneide das Gemüse in kleine Stückchen, so kann es leichter püriert werden. Wenn du weiterhin die Beikost selbst zubereiten möchtest, dann lohnt sich die Anschaffung desselben. Die Grundausstattung wie Pürierhaken und eine Schlagscheibe sind ausreichend. Auch ein Dampfgarer wäre evtl die Anschaffung wert. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestatt ist die Broschüre des FKE in Dortmund. Sie ist sehr kostengünstig und du kannst sie direkt dort bestellen. Die Adresse findest du unter: www.fke-do.de Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion on 190g. Im kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Ein Grundrezept: 100g Gemüse 50g Kartoffel in wenig säuglingsgeeignetem Wasser gedünstet oder gedämpft pürieren plus 30g Obstsaft (Vit C haltig) 8g Öl Gruss Birgit


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