Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Problemfall!!

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Problemfall!!

BabaPopo1

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Hallo. ich habe hier leider einen absoluten problemfall zuhause. mein sohn ist nun 11 monaTE alt und wird noch gestillt. seit er 6 monate ist versuche ich nun die brust gegen mahlzeiten zu ersetzen, relatuv erfolglos. wir waren zwischenzeitlich mittags bei ca 30g gemüse fleischbrei und abends 120g abendbrei, dann bekam er die windpocken und seitdem ist alles total schwierig. ich zähl mal auf was der tag so essensmässig hergibt. 8 uhr brot mit frischkäse oder alsan s oder leberwurst, dazu mag er leider kein fläschchen( dieses hat er leider noch nie genommen, ebenso wie den schnuller), dazu mag er dann nur wasser. FRAGE: Ist es dramatisch das er morgens keine Milch zu sich nimmt? keine morgendliche zwischenmahlzeit. FRAGE: ist das schlimm das wir hier keine haben? 11:30 versucht brei zu geben, er macht den mund gar nicht mehr auf! sofern er morgens kein schläfchen gemacht hat klappts umso schlechter. seit gestern versuchen wir ihn ohne brust hinzulegen(bisher konnte er auch NUR an der brust einschlafen oder kinderwagern). so hat er dann keine brustmahlzeit bekommen und nach dem aufstehen hat er ca. 40g gemüsefleischbrei widerwillig genommen, auch das essen was wir so essen, da niommt er mal nen löffel oder 1 nudel und spukt dann aber alles nach dem kleinkauen wieder aus, kartoffel ztermatscht er nur mit den fingern. FRAGE: was kann ich kochen was wir auch so essen können, was er gut im mund verwerten kann und was er dann wohl auch mag, haben sie hier erfahrungen? ich weiss überhaupt nicht was ich jeden tag so kochen soll, was auch babygerechtes essen ist?! Bitte ideen, anregungen, rezeptvorschläge, tipps wie ich ihn zum esssen bewegen kann 15:30 obstgetreidebrei gestern mochte er es, heut schon wieder nicht, dann hat er 2 babyreiswaffeln nur gegessen, sowas nimmt er auch immer dinkelstange, reiswaffel, babykeks auch wenn ich das in obstbrei eintauche mag er es aber vom löffel nimmt er es nicht. FRAGE: was kann ich hier anbieten? ideen? Banane zermatscht er nur mit der hand oder befördert es aus dem mund.bisher hatte ich ihn dann auch gestillt, haben wir aber jetzt auch seit gestern versucht wegzulassen, ich will ihn endlich von der brust losbekommen, damit er anderes isst und lernt ohne die brust einzuschlafen. die nächte sind nämlich auch der blanke horror. 18 uhr 1 brot mit oben geannten sachen, dazu milchgetreidebrei und wasser und ich stille ihn. FRAGE: bekommt er hier zuviel? ich habe gestern versucht ihm hartghekochtes ei zu geben das wollte er aber im mund auch nict akzeptieren. wie kann man ei noch anbieten? ca 24 uhr stillen und ca 4 uhr stillen... was halten sie von dem täglichen essplan und wie kann ich es besser machen? haben sie nen heissen tipp wie ich ihn zum essen kriegen kann? mache mir echt grosse sorgern, auch wegen mangelerscheinungen. er ist gesund und propper aber trotzdem sorge ich mich. danjke und ein verzweifelter gruss von mir an sie


Birgit Neumann

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Hallo BabaPopo1 manche Kinder wollen keine Breie, sondern lieber richtig essen. Sie lieben es, gestillt zu werden und nehmen Beikost nur in kleinen Mengen. Manchmal stecken ernsthafte Probleme hinter einer Beikostverweigerungshaltung, wie etwa Eisenmange - zur Vollständigkeit will ich das erwähnen. Ein Baby, das sich ansonsten normal entwickelt, keine sonstigen Auffälligkeiten zeigt, gut zunimmt, gut schläft, meistens fröhlich die Welt erkundet und durchaus Beikost isst - nur nicht in gewünschter Menge - zusätzlich genügend gestillt wird (Fläschchen in ausreichender Menge) und mit gutem Appetit trinkt, hat aber meist einfach nur andere Vorstellungen von Essen. Es ist immer häufiger zu beobachten, dass Babys Brei und Löffel ablehnen, Fingerfood dagegen super finden. Babys, die diesen Weg von Milch zu Beikost wählen, gibt es immer häufiger. Wenn nach Bedarf gestillt wird, ist diese Methode eine gute Möglichkeit die Kleinsten von Beginn an in den Essalltag zu integrieren. Einer neuen Studie zufolge, soll diese Art der Beikosteinführung, d.h. wenn Babys die Art und Menge der Beikost selbst bestimmen, also buchstäblich alles selbst in die Hand nehmen, vor (späterem) Übergewicht schützen. Mit dieser Methode würden gesunde Essgewohnheiten gefördert. Allerdings seien für de Untersuchung nur etwa 150 Babys beobachtet worden. Eine allgemeingültige Empfehlung könne man deshalb noch nicht aussprechen. Auch mögen nicht alle Babys Fingerfood und stillen nach Bedarf sei für diese Beikost wichtig. Beikost ist auch nicht nur allein für die Sättigung bestimmt. Es geht dabei ebenso um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln. Bei der Beikost (von gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht viel mehr auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Der persönliche Weg zu einer erweiterten Kostpalette kann bei jedem Baby verschieden verlaufen. Wenn der KiA deinem Kleinen eine gute Gesundheit und gutes Gedeihen bestätigt, dein Kleiner trotzdem nur zögerlich Beikost isst, solltest du es vermehrt mit Fingerfood versuchen. Dein Kind ist inzwischen alt genug, um neben Mumi einfach bei euch am Familientisch mitzuessen. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten in vertrauter Umgebung. Essen dient in diesem Alter nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken. Insgesamt kannst du dein Kind spielerisch ans Essen heranführen und das offerierte Speisenangebot erhöhen. Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend. Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Als Mama ist man sehr gefordert :-) Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Wichtig wäre, dass ihr regelmäßige Mahlzeiten du festen Zeiten, am, selben Ort, zusammen zelebriert. Qualität und Vielfalt zählt mehr als Quantität. Gestalte den Übergang zu Tisch mit einem Ritual. Das kann helfen, erst mal zur Ruhe zu kommen. Wenn du deinem Kind bspw immer vor dem Essen ein bestimmtes Buch vorliest, ihm dann das Lätzchen umbindest und ihr euch beide das Essen serviert. Dann kann sich dein Kind darauf einstellen und weiss, wie die Mahlzeiten bei euch ablaufen. Spielerisch mit viel Liebe und Geduld sowie selbst als Vorbild agierend, wirst du das Speisenangebot für euren Kleinen stetig erweitern können. setzt euch nicht zu erwartungsvoll zu Tisch und fordert nicht zu viel von ihm, sondern ladet ihn ein, Neues zu probieren und gib ihm gewohnte Sachen. Achte vor allem auf Routine, Rituale und dein persönliches Vorleben. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Hier noch ein paar konkrete Voschläge: Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Nudelauflauf gekochte Nudeln (z.B.Spirelli), ca 125g 1/2 B Sahne, 1 Ei Schnittlauch, Gemüsebrühe, Petersilie (auch TK), Salz, Pfeffer, Prise Zucker Käse zum Bestreuen (Edamer oder junger Gouda oder Sorte nach Gusto) Ei verquirlen, Sahne zugeben, Kräuter und Gewürze dazu. In eine Auflaufform die gekochten Nudeln geben, mit der Mischung übergiessen. Käse aufstreuen oder weglassen. Im Ofen bei 175Grad ca 25 min backen. Wenn zuviele Nudeln unbedeckt sind, kann man die Form nach ca 10 min Backzeit mit Alufolie abdecken. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Pfannkuchenrezept von Claudia W. aus W. 300 g Mehl (2/3 Vollkorn*) 1 TL Salz 500 ml Milch 250 ml Mineralwasser 6 Eigelb miteinander verrühren. 30 min quellen lassen 6 Eiweiß steif schlagen und unterheben. Der Teig ist ziemlich flüssig, dafür werden die Pfannkuchen schön dünn! Ergibt etwa 18 Stück * geht auch nur mit weissem Mehl, dann etwas weniger Flüssigkeit Die werden auch noch gut, wenn man auf den Eischnee verzichtet und das Ei ganz dazu tut. Und auch bei weniger Flüssigkeit. :-) Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Erbsensuppe aus TK-Erbsen Die Erbsen werden nach dem Kochen (in Salzwasser) püriert und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb gestrichen - Toll! Erstens knallgrün und zweitens lecker, und meist gut verdaulich. Die gesiebte Erbsensuppe mit etwas Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, Salz) - Befrage noch Biggi Welter, wie viel weniger stillen empfehlenswert sei und wie du dies umsetzen könntest, falls nötig. Also dann Grüße B.Neumann


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