Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Problem mit Ernährungsplan

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Problem mit Ernährungsplan

Mitglied inaktiv

Hallo, meine Kleine (10 1/2 Monate) hat zur Zeit folgenden Ernährungsplan: 8Uhr 230ml Milchnahrung 12Uhr Gläschenmenü oder selbstgekochtes Gemüse 16Uhr GOB 19Uhr Milchbrei vormittags oder nachmittags nach Bedarf Stück Semmel, Breze, Babykeks. Ich habe das Gefühl, dass das so nicht in Ordung ist (Kohlenhydrate). Bei Brei und Obst nehme ich immer ohne Zuckerzusatz! Jetzt verweigert sie den GOB meist vollständig! Was kann ich ihr geben? Sind die Zwischenmahlzeiten okay, oder wie kann ich sie ersetzen (sie will selber essen und bei Obststücken verschluckt sie sich ganz böse)? Wie kann ich den GOB ersetzen? Was kann ich ihr von "normalem" Essen geben, wenn sie unser Essen eigentlich interessanter findet? Vielen Dank für Ihre Mühe, ich bin echt ratlos!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo risa07 den GOB kannst du weglassen. Stattdessen gibt es Obst und/oder Brot, Brötchen, Getreidestängelchen, Reiswaffeln etc. Wahlweise kann diese Mahlzeit auch im Laufe des Vormittags gegeben werden oder aufgesplittet werden auch vormittags und nachmittags. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den ülichen Breien sattessen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Du könntest das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Die einzelnen Breizutaten kannst auf diese Weise variieren und mit weiterem Familienessen ergänzen. Kartoffeln mal kleingeschnitten, mal zerdrückt, mal gestampft, mal mit Milch und Butter verfeinert (=Kartoffelbrei). Gemüse ebenso. Jeder bekommt einen Teller und Besteck. Auch dein Baby bekommt eignes Besteck, bzw darf mit den Fingern essen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. So kann der Brei allmählich in den Hintergrund gedrängt werden. Die Geschmackspalette sollte erweitert werden. Den Brei kannst du mit Familienessen theoretisch auf dem teller des Kindes erzeugen. Einfach mit der Gabel, falls nötig zerdrücken. WEunderbar eigent sich das bspw Kartoffelbrei. Den kannst du der ganzen Familie servieren. Auch muss nicht jeden Tag neues unbekanntes Essen auf den Teller deines Kind kommen. Werden Nudeln gut akzepztiert, können eine Woche lang Nudeln gegessen werden. Dann mal die Nudelsorte wechseln. Statt Apfelbrei aus dem Gläschen, lässt sich ein Apfel auch frisch reiben und kann gut gegessen werden. So ist der Apfel nicht immer exakt gleich im Geschmack, aber doch ähnlich. Geht auch mit Birne. Oder mal eine Banane mit einer Gabel zermusen. Oder jetzt im Frühling ist die Auswahl recht groß. Auch Melone oder Trauben könnten es mal sein. Statt Gläschen kannst du auch mal Kompott kochen, aus Äpfeln oder Birnen. Das lässt sich gut essen. Auch Frühstück und Abendessen könnt ihr in Form von einer Brot-Milchmahlzeit einführen. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Zwingen kannst du dein Kind natürlich nicht. Essen sollte den Kindern Spass machen und schmecken. Kinder müssen immer und immer wieder etwas Neues probieren. Nicht alle Kinder essen nämlich anstandslos alle Speisen, die sie auf ihrem Teller finden. An viele Dinge müssen sie sich erst gewöhnen. Um die Akzeptanz zu erhöhen ist es durchaus sinnvoll, das Kind nicht nur am Mittagstisch mit Neuem zu konfrontieren, sondern auch mal zwanglos z.B. aus dem Topf probieren lassen. Nach und nach kann die Essenspalette dann erweitert werden, ohne dass das Kind "bäh" schreit, wenn es auf dem Teller eine andere Speise als gewöhnlich sieht. Die Familienkost sollte ganz langsam die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein (wenig gesalzenes) Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Wenn dein Kind zum Frühstück bzw Abendessen bestimmten Gewohnheiten hat, dann lass die vorerst bestehen und versuche daneben dein Kind an Neues heranzuführen. Statt Brot wären abends auch Nudeln möglich. Gruss Birgit


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