Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

mittagessen wird abgelehnt

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Frage: mittagessen wird abgelehnt

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liebe frau neumann, unser sohn, bald 14 monate alt, bekommt seit monaten folgende mahlzeiten, die er auch immer gerne gegessen hat: morgens milch-getreide-brei von aptamil, mittags gemüse-kartoffel-fleisch-brei von bebivita, nachmittags obst-getreide-brei und abends das gleiche wie am morgen. seit ein paar wochen möchte er nun den nachmittags-brei nicht mehr, wir konnten ihm mit bananen, obstgläschen oder vollkorngebäck eine alternative bieten. unsere schwierigkeit ist das mittagessen - er lehnt es seit wochen komplett ab, möchte weder gläschen (wir haben verschiedenes ausprobiert) oder selbstgekochtes. er wartet auf die nächste mahlzeit und verlangt nicht mehr, verschlingt dann allerdings abends mit grossem hunger seinen milchbrei. nun machen wir uns sorgen, weil er keinerlei gemüse, fleisch etc zu sich nimmt .. er kann sich doch nicht nur von milch, getreide und obst ernähren, oder? herzlichen dank für ihren rat und viele grüsse.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo moca08 mit 10 Lm etwa ist die Phase des schnellen Wachstums langsam abgeschlossen. Von nun an essen Babys gewöhnlich weniger als vorher. Und je älter sie werden, desto eingeschränkter kann der Essensplan durch Vorlieben und Abneigungen werden. ich vermute, dass du noch zu sehr im Essschema für Babys denkst und handelst: Festgelegte und klar definierte Mahlzeiten gibt es zu bestimmten Tageseiten. In diesem Alter kann sich das aber sehr verändern. Die Kinder wachsen nicht mehr so schnell und brauchen insgesamt weniger Nahrung. Aber die Nahrungspalette kann vielseitiger gestaltet werden und dem üblichen Familienessen immer weiter angepasst werden. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. So wären auch Pommes oder Würtschen, sowie Pfannkuchen etc durchaus möglich. Gläschen braucht dein Kind nicht mehr. Auch keinen Brei am Nachmittag. Statt dessen wären Obst mit oder ohne Getreidestängelchen, Zwieback, Kekse (wenig süß), Reiswaffeln, Hefezopf, Brot, Brezel etcetc möglich. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" betrachten und sich an den üblichen Breien sattessen. So kann ein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Wie war diese Phase bei euch? Die Geschmackspalette sollte erweitert werden. Einen Brei, falls nötig, kannst du mit Familienessen theoretisch auf dem Teller des Kindes erzeugen. Einfach mit der Gabel zerdrücken. Es würden eine Kartoffel mitunter schon ausreichen, wenn das Kind eben nicht mehr mag. Wunderbar eignet sich bspw Kartoffelbrei. Den kannst du der ganzen Familie servieren. Auch muss nicht jeden Tag neues unbekanntes Essen auf den Teller deines Kind kommen. Werden Nudeln gut akzepztiert, können eine Woche lang Nudeln gegessen werden. Dann mal die Nudelsorte wechseln. Statt Apfelbrei aus dem Gläschen, lässt sich ein Apfel auch frisch reiben und kann gut gegessen werden. So ist der Apfel nicht immer exakt gleich im Geschmack, aber doch ähnlich. Hier könntest du ja die Himbeeren darauf verteilen. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch mit den Fingern zu essen, sollte dem Kind erlaubt sein. Es gibt große individuelle Unterschiede hinsichtlich der Essmengen bei den Babys und Kinder Gesunde Kinder holen sich das, was sie brauchen. Vorraussetzung ist ein reichhaltig gedeckter Tisch mit "gesunder" Speisenauswahl. Und wichtig ist auch, dass die Kinder eine große Auswahl verschiedenster Speisen kennen. Essempfehlungen sind grobe Orientierungshilfen. Sie können hilfreich sein, aber leider auch Unsicherheiten verstärken. Diese Pläne müssen nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Es sollten einfach auch alle Lebensmittelgruppen vertreten sein. Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif Grüsse Birgit Neumann


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