Frage: Kind 13 Monate will nicht essen

Liebe Frau Neumann,   mein Sohn ist 13 Monate und seit Start der Beikost ist es schwierig mit dem Essen bei ihm. Er wollte erst gar keinen Brei und nach langem herumprobieren habe ich gemerkt dass er ausschließlich Möhren und Spinatbrei (zwischendurch mit Fleisch untergemischt) isst. Da ich wirklich nichts anderes in ihn rein bekommen habe, hat er das jetzt die letzten Monate bekommen. Feste Nahrung hat er auch immer wieder abgelehnt, mittlerweile ist er abundzu mal etwas Brot oder Kartoffeln oder Banane. Damit er satt wird, schiebe ich immer wieder Brei zwischendurch rein. Insgesamt hat er einfach gar keine Lust zu essen. Am liebsten würde er nur Fläschchen trinken oder Obstbrei essen. Aber davon auch nicht viel. Natürlich ist er nachts dann auch nicht gesättigt vom Tag und fordert bis zu drei Flaschen nachts ein. Ich würde gerne die Flaschen nachts langsam weglassen, glaube aber dass das erst geht, wenn er tagsüber nicht genug isst. Haben sie da einen Tipp? Ich muss dazu sagen, dass er die letzten 6 Monate durchgängig Zähne bekommen hat. Ihm fehlen nur noch die letzten 4 Backenzähne. Das wird ihn eventuell auch gestört haben. Aber kauen sollte er damit eigentlich können.  bei meiner Tochter lief das Essen vor einem Jahr alles nach Plan und mit 5 Monaten gab es nachts auch schon keine Flasche mehr. 

von Abies am 08.03.2024, 13:19



Antwort auf: Kind 13 Monate will nicht essen

Hallo Abies hm, da kommt ja einiges zusammen bei deinem Kind. Wie viel Milch und welche Milch bekommt dein Sohn denn aktuell in seinem Fläschchen (in 24 h)? Du schreibst, dass der Beikoststart schon nicht so ganz gut verlaufen ist und dein Kind überhaupt keinen Brei gefüttert bekommen wollte. War dein Kind zu diesem Zeitpunkt schon wirklich zu 100% beikostreif gewesen oder hast du eine Idee, warum dein Baby anfangs nicht so recht wollte ? Zwischen den Zeilen lese ich heraus, dass es evtl an der Breisorte gelegen haben könnte. Inzwischen nun isst dein Kind Beikost und auch ein paar wenige andere Speisen und isst auch festere Speisen, kauenderweise. Doch insgesamt meinst du habe er weniger Freude beim Essen, evtl wenig Hunger und Appetit. Dein Kind mag immer noch am liebsten seine ihm bekannte Milch (Fläschchen) trinken und gerne Obstbrei essen. Die Milchfläschchen mag er bevorzugt nachts, weil er da hungrig ist und ggf auch die nötige Ruhe hat, um zu essen. Jetzt möchtest du die Fläschchen nachts gerne weglassen und hast aber Sorge, dass dein Kind dadurch zu wenig Kalorien zu sich nehmen würde, wenn die nächtliche Energiequelle durch Milch wegfällt. Möglicherweise ist das dennoch vielleicht ein gutes Vorhaben. Denn wenn dein Kind nachts weniger Kalorien zu sich nimmt, hat er tagsüber mehr Hunger und kann mehr essen bzw mehr Entdeckerfreude beim Essen erleben. Wenn dein Kind nachts viel Milch trinkt, somit viele Kalorien zu sich nimmt, dann fehlt der Hunger am Tag. Dann isst dein Kind am Tag eher wenig und hat demzufolge nachts wieder Hunger. Das ist zumindest in der Theorie so denkbar und möglich. Wenn dein Kind also an sich rundum gesund ist und altersentsprechend entwickelt ist, wenn motorisch alles okay ist, das Gebiss in Ordnung ist, wenn dein Kind zunimmt (zumindest nicht abnimmt oder abgenommen hat), wenn Größe und Gewicht passen, wenn dein Kind gut sehen und hören kann und wenn alles laut KiA wirklich okay ist, dann überlege einmal wie du das anstellen könntest, dass ihr die Mahlzeiten von den Nachtfläschchen auf ausgewogene, leckere, vollwertige, altersentsprechende Tagmahlzeiten umstellen könntet.* Ob sich damit die Tag/Nachtproblematik lösen lässt, das kann ich leider nicht beurteilen. Möglicherweise gibt es noch ganz andere Gründe für das derzeit noch immer (für dich so wahrnehmbare) besondere Ernährungsverhalten deines Kindes. Besondere oder auffällige Ess/Ernährungsthematiken zeigen nämlich häufig nur die sog. Spitze des Eisbergs und die eigentliche Ursache liegt ganz woanders. Beim Essen fällt das eben einfach nur besonders auf. (bspw wenn ein Kind nicht gut sieht oder hört, Kau- oder Schluckbeschwerden, motorische Besonderheiten,…dann kann sich das besonders und auch beim Essen/Essverhalten zeigen)… Insoweit weiß ich nicht, ob meine Antwort dir weiterhelfen wird. Ich will dich auch keinesfalls verunsichern – es wäre nur vielleicht auf jeden Fall gut einmal vielschichtiger draufzuschauen. Vielleicht ist alles völlig okay und es wird bald alles besser und leichter, vielleicht nicht. Es lohnt auf jeden Fall einmal genauer hinzusehen. Ganz allgemein möchte ich dir noch ein Tipps für die Familienkost geben: Gib deinem Sohn auf jeden Fall immer und immer wieder die Gelegenheit und die Möglichkeit bei allen Familienmahlzeiten als vollwertiges Familienmitglied bei Tisch mitzuessen. Lass ihn querbeet alle geeigneten Speisen mitessen und eigenständig probieren. Einzig wichtig ist die Darreichungsform, Größe und alle Zutaten sollten auf jeden Fall gut und gefahrenfrei kau-, schluck- und verdaubar sein und natürlich für Kleinkinder angemessen sein. Achte auf einen guten Sitz bei Tisch: die Füße sollten auf einer Fußstütze/Unterlage aufstehen (z. B. für besseren Mundschluss, Kauen, stabiles Sitzen). Der Abstand zwischen Stuhl und Tisch sollte gut sein und auch die Sitzhöhe zum Tisch optimal. Biete deinem Kind passendes Geschirr, ggf Kinderbesteck und lass ihn ganz viel mit den Händen anfassen und essen. Biete Speisen zum Entdecken, mit leckerem Geschmack, mit außergewöhnlichem Geschmack, lass ihn auch Brei/breiige Speisen selbständig essen. Lass ihn seine Finger hineintunken und abschlecken und zeig ihm, wenn er möchte, gerne auch schon die Verwendung eines Löffels. Lass ihn auf jeden Fall ganz viel selbständig handeln und füttere nur, wenn er dir deutlich signalisiert, dass er gefüttert werden möchte. Man nennt das den „wartenden Löffel“.   * Sofern dein Kind gesund ist und auch altersentsprechend entwickelt ist, darfst du deinem Sohn ruhig etwas mehr zutrauen und ihn vermehrt selbständig essen lassen. Biete ihm ggf nach einer Familienkostmahlzeit ein Fläschchen Pre-Milch (und oder Wasser) an und lass ihn davon so viel oder so wenig davon trinken, wie er benötigt. Es wäre jetzt gut und sinnvoll, wenn er vielfältige Möglichkeiten hat, um sich mit der Familienkost vertraut zu machen. Mache ihm Speisenangebote die er kennt und mag und bestimmt essen wird. Und zusätzlich kannst du Neues dazu anbieten - als Angebot, zum zwanglosen Kennenlernen - zum Betrachten, Befühlen, riechen, schmecken, zerpflücken, kauen, schmecken.... Also dann bis bald Grüße Birgit N. P.S. meld dich nochmal, wenn du noch Fragen hast

von Birgit Neumann am 09.03.2024



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