Frage: Gläschen oder selber kochen?

Hallo, es liegt zwar noch in weiter Ferne, aber ich will es trotzdem jetzt schon mal wissen. Was ist besser, Gläschen oder selber kochen? Ich kaufe nicht beim Bio Bauern, sondern Supermarktgemüse, teils tiefgekühlt. Fleisch nicht immer vom örtlichen Metzger, auch mal im Supermarkt abgepackt o. von der Fleischtheke dort. Bio und Naturkost kann ich mir leider nicht immer leisten.... Ich denke, dann ist es wohl besser, Gläschen zu nehmen oder? melli

Mitglied inaktiv - 02.11.2008, 21:59



Antwort auf: Gläschen oder selber kochen?

Hallo melli Selberkochen kann auch bedeuten, dass du zwar nicht die Gemüsebreie selber kochst, aber bspw auf Instant-Milchbreie verzichtest und stattdessen die Getreidebreie mit wenigen Zutaten selber anrührst. Grundrezept milchfreier GOB: 20g Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obst 5g (1 TL) Butter oder Öl Du kannst nun entweder Baby-Instantflocken (Reis, Hirse, Hafer, Grieß, Dinkel etc) nehmen oder richtige Haferflocken. Bei richtigen Haferflocken würde es sich empfehlen, diese zuvor in einer Kaffeemühle fein zu vermahlen. Die Getreidemühle verklebt schnell, wenn Hafer durchgejagt wird. Wenn du Haferflocken zugibst, wird der Brei gröber. Da musst du mal schauen, wie das dein Baby akzeptiert. Zwiebackbrei 200ml Wasser 1 EL Butter oder Öl 2 Scheiben Zwieback 100g Obstmus Wasser abkochen, Butter einrühren, Zwieback hineinbröseln, quellen lassen, Birnen- oder Apfelmus untermischen. Das Grundrezept für Milchbrei lautet: 200ml Milch 20g Getreideflocken (s.o) 20g Obstmus Stillst du oder gibst du Säuglingsmilch? Ab dem 8. Lm könntest du, wenn du nicht HA ernähren musst, bspw auch schon frisches Obst geben. Das spart Kosten für Gläschen. bioware ist heutzutage, da es die großen Supermarktketten auch schon anbieten, viel erschwinglicher geworden. Auch Gläschen zu kaufen, kann ins Geld gehen. Selberkochen sollte man frühestens nach dem 6. Lm. Davor ist das Risiko einfach zu gross, für den Fall dass die Zutaten nicht nitratreduziert genug sind. Willst du für dein Baby selbst kochen, musst du 100% überzeugt sein, von deinem Vorhaben. Selberkochen ist wunderbar aber nicht unbedingt das Beste. Man muss abwägen. Frische Bioware sollte es aber nach Möglichkeit sein, diese sofort verarbeiten, hygienisch rein arbeiten und das Essen nach dem Tiefkühlen. In Gläschen werden Vitamine durch den langen Garprozess zerstört und durch den Zusatz von künstlichen Vitaminen wieder ersetzt. Selbergekochtes sollte das Baby aber erst nach dem 6. Monat erhalten. Allerdings: Es gibt für beide Versionen Pro und Contra. Kommt aber auch darauf an, welche Gläschen man gibt. Vor allem geschmacklich jedoch steht das Selbergekochte weit über den Industrieprodukten. Warum Bio? Babies und Kleinkinder sind sehr empfindlich. Babies sollten unbedingt schadstoffarm ernährt werden. Ab dem Kleinkindalter sollte möglichst auch weiterhin eine Kost angeboten werden, die möglichst wenig belastet ist. In der Praxis ist das nicht immer möglich, da man nicht immer die Möglichkeiten hat, solche Produkte (frisch) zu kaufen. Auch spilet natürlich die Einstellung und das Geld eine große Rolle. Ich empfehle immer wieder gerne solche Produkte in Bioqualität zu kaufen die explizit nur füs Baby sind, zw solche die das Kind häufig und gerne isst. Zum Beispiel Bananen oder Äpfel etc. Gibt es ja mittlerweile sogar schon bei Aldi und Lidl. Getreide und Milchprodukte aus herkömmlicher Produktion sind in der Regel weniger belastet als Obst und Gemüse. Die negativen Konsequenzen einer schadstoffreicheren Kost machen sich nicht sofort bemerkbar. Es treten Schädigungen oft erst nach Jahren auf. Der kindliche, wachsende Organismus baut Unweltgifte vermehrt ins Körpergewebe ein. Blei wird bei Kindern 5 mal mehr resorbiert als bei Erwachsenen. Der kindliche Organismus reagiert auch sensibler auf Umweltgifte. Das kann sich bspw durch Hautirritationen bemerkbar machen. Babynahrung (Produkte zur Ernährung von Säuglingen) unterliegt der Diätverordnung und hat damit verbindliche Grenzwerte, was Schadstoffe (Höchstmengen an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmitteln) betrifft. Sie sind schadstoffarm (weniger Nitrat z.B., evtl weniger Pestizidrückstände). Sie werden ständig kontrolliert um die Grenzwerte nicht zu überschreiten. In der Diätverordnung ist auch die Kontrolle der mikrobiologischen Beschaffenheit von Säuglingsnahrungen und die Kennzeichnung von Zusatzstoffen vorgeschrieben. Seit 1. April 1999 müssen laut den EU-Richtlinien in allen Säuglingsnahrungen eine bestimmte Menge an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sein. Bei den einzelnen Marken gibt es Unterschiede. Zwar unterliegen alle Babyprodukte strengen Richtlinien, nämlich der Diätverordnung (EU-weit), die bestimmte Grenzwerte für bestimmte Stoffe vorgibt etc, dennoch haben die einzelnen Hersteller einen Spielraum innerhalb der Vorgaben, den sie unterschiedlich nutzen. Hipp hat die (firmeninternen)strengsten Vorschriften und Auflagen, gefolgt von Alete. Milasan und Bebivita mischen z.b. eher (reinen) Zucker in die Obstbreimischungen. Du musst da also abwägen, worauf du dein besonderes Augenmerk legst. Ich beschreibe dir zunächst ganz allgemein die wichtigsten Vorraussetzungen, die dich nicht abschrecken sollen. Wer für ein Baby selber kochen möchte, muss gewisse Regeln einhalten. Das Essen muss schadstoffarm sein, wenigst Nitrat enthalten, hygienisch einwandfrei sein und es muss schonend zubereitet werden, um die Vitamine zu erhalten. Auch die Konsistenz muss relativ flüssig sein. Ab dem 8. monat ist das nicht mehr gar so wichtig. Gut einfrieren läss sich der Brei in gut gereinigten Babygläschen. Behältnis heiss auspülen und den Brei heiss hineinfüllen, schnell abkühlen, verpacken und ab in den Tiefkühler. Auch (frische) Tiefkühlbeutel sind geeignet. Beim Kochen und Tiefgefrieren von größeren Mengen ist das Verschliessen mit einer Vakkumpumpe sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das von jemandem leihen. Trotz aller negativer Aspekte, finde ich, dass Selbstgekochtes fürs Baby einen wichtigen Stellenwert in der Kostpalette einnehmen sollte. Wenn du alle Punkte einhalten kannst, dann kannst du selber kochen. Schonend kochen, kannst du auch im Dampfdrucktopf. Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Hervorragend pürieren lassen sich kleine Mengen mit dem Original ESGE-Zauberstab. Schneide das Gemüse in kleine Stückchen, so kann es leichter püriert werden. Wenn du weiterhin die Beikost selbst zubereiten möchtest, dann lohnt sich die Anschaffung desselben. Die Grundausstattung wie Pürierhaken und eine Schlagscheibe sind ausreichend. Auch ein Dampfgarer wäre evtl die Anschaffung wert. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestatt ist die Broschüre des FKE in Dortmund. Sie ist sehr kostengünstig und du kannst sie direkt dort bestellen. Die Adresse findest du unter: www.fke-do.de Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion. Im Kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Portion (Tüte) in die Essschale geben, evtl in der Mikrowelle auftauen. Vorsicht, kann an manchen Stellen sehr heiss werden. Portion (Tüte) vorsichtig in einem sauberen Töpfchen erwärmen. Grüsse Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 04.11.2008



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