Hallo
Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt.
Wie wohl die meistens Kinder ist er für Gemüse nicht zu begeistern, außer Tomaten, Gurken, und mal gedünstetes Kaisergemüse.
Ich würde ihm das gerne öfters geben. Habe an Gemüsesmoothie gedacht mit Obst bzw Datteln oder trocken Feigen leicht gesüßt. Plus Chiasamen, oder Haferflocken und was es sonst noch so tolles gibt, im wechsel.
Sollte ich da auch immer Avocado oder etwas Öl zugeben? Da ja einige Vitamine erst durch Fett besser aufgenommen werden.
Und ich bin davon überzeugt, dass Tiefkühl Gemüse mehr Vitamine enthält als das Gemüse, das tagelang im Supermarkt unter der Neonlampe liegt. Sollte ich das Tiefkühl Gemüse (z.b Spinat, Kaisergemüse, etc) vorher dünsten bevor ich es zum Smoothie verarbeite oder kann es auch roh verzehrt werden im smoothie? Gibt es Gemüse das ein Kind nicht roh essen sollte?
Ich werde natürlich trotzdem weiterhin ihm das Gemüse normal anbieten. Aber wenn er mal wieder etwas länger kein Gemüse gegessen hat, dann hätte ich gerne die Smootthies als Jocker.
Wir leben ihm das gesunde Essen vor, da wir schon immer drauf geachtet haben. Aber leider ist es trotzdem sehr schwer ihn dran zu bekommen etwas davon zu essen. Ich habe schon alles probiert, dekoriert, Gesichter gemacht etc. Meistens ohne Erfolg.
Ich hoffe sehr auf Tipps.
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Vöglein93
am 28.03.2021, 13:47
Antwort auf:
Gemüse smoothies
Hallo Vöglein93
Gekauftes TK-Gemüse und TK-Obst solltest du besser immer nur gut durchgegart anbieten, wegen möglicherweise enthaltener Keime. Selbsteingeforene und prinzipiell roh genießbare Obst-und Gemüsesorten kannst du auch direkt in Smoothies verarbeiten, aber ob dies wirklich gut schmeckt, das müsstest du testen. Es wäre eher umgekehrt empfehlenswert, nämlich einen Smoothie mit frischen Früchten und Gemüsesorten zu pürieren und dann einzufrieren. *
Wenn ihr als Familie vollwertig und ausgewogen esst und dein Sohn einfach mitessen kann, dann ist das wunderbar.
Gemüse kannst du als (Creme)Suppe oder als feingeraffelte Rohkost anbieten oder wie du schon slebst die Idee hattest, durch Smoothies. Gemüse kann in Gerichten drin sein oder als Beilage gegessen werden. Am allerbesten essen Kinder Gemüse gerne, wenn es in Gerichten eingearbeitet wurde. Und wenn es eben einfach schmeckt. Schmecken tut es meist dann besonders gut, wenn Mama und Papa mit Begeisterung vor-und mitessen. Und wenn die angebotenen Speisen immer wieder in zeitichen Abständen serviert werden. Und auch wenn das Mundgefühl stimmt. Wenn es sich im Mund gut anfühlt und gut schmeckt.
Als Beispiele für Speisen mit Gemüseeinlage sind zu nennen:
Bolognesesosse, Lasagne, Pizza, Gulasch, Frühlingsrollen, vegetarische Bratlinge, Tomatensosse, Kartoffelbrei, Moussaka - es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Hierbei ist das Gemüse ein Teil der Gesamtkomposition - die einfach lecker schmeckt. Das Gemüse ist hier ein unerlässlicher Bestandteil. Das Gemüse ist dann quasi Nebensache, weil es einfach zum Gesamteindruck der Speise dazugehört.
Pizza ist ein gutes Beispiel. Die Tomaten sind ein integraler Bestandteil und werden kommentarlos mitgegessen. In üblichen Maultaschen ist bspw Spinat in die Füllung mit hinein gepackt.
Gemüse muss nicht zwangsweise roh oder deutlich sichtbar auf dem Teller platziert werden.Gemüse darf sogar ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet werden. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat, wie der Siegeszug für Spinat angetreten werden konnte. Das macht das Gemüse nicht weniger wertvoll, im Fall von Tomaten bspw sogar deutlich wertvoller.
Lass dein Kind einfach weiterhin auf seine Art und unbedingt freiwillig durch Neugier und Genuss neue Speisen kennenlernen. So wird er irgendwann mehr Gemüsesorten mögen.
Im Laufe der nächsten Jahre wird dein Sohn hier noch eine Menge kennenlernen und neue (gemüsehaltige) Leibspeisen entdecken.
Du kannst Gemüse auch in Kuchen verarbeiten. In Quiches, in Teigtaschen
Ideen:
Blumenkohlcremesuppe:
Blumenkohl großzügig vom Strunk befreien, die Röschen abteilen und gut waschen. Die Röschen in Salzwasser/Gemüsebrühe (etwa 2/3 bedeckt)* kochen, bis sie weich sind. Einen Teil (ca 100 ml) des Garwassers in ein Gefäß füllen. Den Blumenkohl mit dem Kochwasser pürieren. In die zuvor abgenommene Flüssigkeit mit dem Schneebesen Mehl (ca 1 EL) einrühren. Das Pürierte im Topf nochmals zum Kochen bringen und die Mehlpaste dazu geben und aufkochen. Dabei immer Rühren. Einen Schuss Sahne zugeben, nachwürzen (Salz, Zucker, Gemüsebrühe Instant, Hauch Muskat) und einen guten Stich Butter. Umrühren, abschmecken, fertig. Wenn die Suppe zu krümelig ist, nochmals pürieren und/oder durch ein Sieb streichen. Kräftig abschmecken. Am besten schmeckt die Suppe, wenn sie eine Weile durchgezogen ist und nichtganz frisch gekocht gegessen wird.
* so dass die Konsistenz nach dem Pürieren von Röschen und Wasser leicht cremig wird
alternativ und beliebt:
Blumenkohl fein raspeln, fein zerkleinern und mit Ei und/oder Käse vermischen - dann zu einem Teig "kneten" und auf einem Backpapier als Pizzateigboden vorbacken. Anschließend als Pizza belegen und fertig backen.
Chinakohl, von meinen Kindern liebevoll bzw missverständlicherweise "Kinderkohl" genannt ist ganz mild.
Rezeptbeispiel:
1 kleinen Chinakohl in feine Streifen schneiden, waschen (eigentlich dazu: eine kleine Möhre, klein geschnitten, für die Farbe)
ein ca 2 cm Stück Ingwer (in groben Stückchen)
1 große Zehe Knoblauch in Scheiben geschnitten
zusammen in ca 1 TL Butter oder Öl in einem Topf dünsten
Mit Kokosmilch (ca 100- 150 ml), aufgiessen und würzen mit Salz, Pfeffer,
edelsüßem Paprikapulver (geht das?), Prise Zucker ....
aufkochen lassen und schliesslich den Chinakohl zugeben.
Umrühren und Deckel aufgeben
Den Chinakohl weich garen und anschliessend nochmals abschmecken.
Rührei mit Nudeln und Spinat
1 kleine Zwiebel in 1 EL Butter weich dünsten. 1 kleine Knoblauchzehe zugeben und kurz mitgaren. Rahmspinat zugeben und aufkochen, mit etwas Sahne verfeinern, ggf nachwürzen. Gekochte Nudeln (z..B. Spirelli) untermischen und mit einem Rührei (oder Spiegelei) servieren.
Rezept für Gemüsebrühe:
50g Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel
100g Sellerieknollen
etwas Butter
2 Knoblauchzehen
1 Lorbeerblatt
Kräuter nach Gusto (Liebstöckel, Petersilie)
Salz
1,2 lWasser
Das kleingeschnittene Gemüse in wenig Butter oder Öl andünsten
Mit Wasser auffüllen, Kräuter und Gewürze zugeben, ca 1h köcheln lassen.
Abseihen
Fertig
Gib Suppennudeln, Sternchennudeln. Kartoffeln oder Grießklößchen hinein. Die Einlagen saugen die Brühe auf und Vitamine, Mineralstoffe und Co wandern ins Innere.
Möhren-Vollkorn-Muffins
6 Stück
125g fein geriebene Möhre
90g weiche Süßrahmbutter
60g braunen Zucker
1/2 Vanillezucker
1 Prise gemahlene Vanille
2 Eier
100g Mehl
50g Vollkornmehl (Dinkel)
1/2 P Backpulver
25g Haselnüsse gerieben, in der Pfanne kurz angeröstet
25g gemahlene Mandeln
1 gute großzügige Prise Zimt
4 EL Milch
Zubereitung
Möhren schälen, waschen und ganz fein raspeln.
Butter, Zucker und Vanillezucker, 1 Prise ger. Vanille schaumig rühren.
Eier unterrühren.
Mehl, Backpulver und Mandeln (mit Zimt vermischt) mischen und unterrühren.
Milch und Möhren unterrühren.
Teig in vorbereitete Muffinformen (am besten Silikon) füllen.
Im vorgeheizten Backofen (175 Grad) 25-30 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen
Geschnetzeltes indischer Art
3 P
10g Margarine
1 Apfel 8würfeln)
1 Banane in Scheiben
2 Putenschnitzel (geschnetzelt 250g) oder Huhn
2 Ringe Ananas in Stücken
20g Mehl
300ml Wasser
3 EL Ananassaft
Saft einer halben Zitrone
1 EL saure Sahne oder Schmand
Salz,Pfeffer, Curry
Apfelstücke in der Margarine dünsten
Banane kurz mitgaren
Mehl zugeben, kurz anschwitzen lassen
Mit dem Wasser ablöschen
bei kleiner Hitze quellen lassen
Zwischenzeitlich das Fleisch würzen (Salz und Pfeffer nach Belieben)und leicht anbraten, durchgaren
zu Apfel/Banane geben
Ananas zugeben
Säfte hinzu, würzen, durchkochen lassen
abschmecken
Alles gut vermischen
Schmand dazu
Fleisch dazu
servieren
Erbsensosse/suppe
TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz) - Toll! Erstens knallgrün, zweitens lecker, und in kleinen Mengen auch gut verdaulich. Die blähenden Häutchen sind entfernt.
Die einfachste Sosse ist gemacht, wenn du den üblichen Gemüsebrei, ohne Kartoffeln oder andere Zutaten, einfach nur einen Gemüsebrei (selbst gekocht oder aus dem Gläschen) mit etwas Wasser und Sahne aufkochst und ganz vorsichtig würzst. Voilà, fertig ist eine Gemüsesosse.
Warum sich Kinder mit Gemüse manchmal schwer tun:
Gemüse hat Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber es bringt pur gemossen null Sättigung. Die enthaltenen, sog. sekundären Pflanzenstoffe oder Ballaststoffe sind (für manche Kinder) ggf etwas schwerer verdaulich. Das ist individuell verschieden. Gemüse wird darum wie oben beschrieben oft meist besser gegessen, wenn es entsprechend zubereitet wurde.
Denn Kinder wählen instinktiv Speisen, welche sie gut nähren - das heißt, sie wählen sich die Speisen aus, die gut und schnell sättigen, und Speisen, die sie jeweils individuell gut verdauen können.
Auch Kartoffeln oder Obstsaft zählen als Gemüse bzw Obstportion. Gemüse lässt sich auch verstecken, in Fleischsossen beispielsweise. So ist es gar nicht mehr sichtbar, Nährstoffe sind in die Sosse übergegangen.
Gemüse muss nicht jeden Tag als Beilage auf den Teller kommen. So viel mal vorneweg. Obst ist auch okay und liefert Vitamine und Co, auch saure Gurken zum Abendbrot sind super....
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
*Ganz viele Tipps für Smoothies findest du hier:
https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Gruene-Smoothies_49203.htm
und nein, du brauchst kein extra Fett zugeben
von
Birgit Neumann
am 29.03.2021