Mitglied inaktiv
Hallo Frau Neumann, meine Tochter ist nun 14 Monate alt. Sie nimmt immer noch nicht am Familienessen teil. Sie hat ihre Schneidezähne, aber an Backenzähnen mangelt es noch. Ihr Speiseplan sieht wie folgt aus: 08:30 Uhr: 240 ml HA 3er Milch oder H-Milch (sie hat Neurodermitis deshalb noch die HA) Zwischendurch: Halbe Schnitte Brot mit Käse oder Wurst (wir schneiden ihr kleine Stücken, aber so das sie noch abbeißen muss) 12:30 Uhr: Mittagsgläschen ab 8 Monate (alle zwei Tage fleischlos) 16:00 Uhr: GOB 19:00 Uhr: Getreide- / Milchbrei (auch mit HA angerührt) Zwischendurch knuspert sie immer mal ein Stück Apfel oder Banane. Ist sie so ausreichend und gut versorgt? Ab wann kann man den 16:00 Uhr Brei durch Obst oder Jogurt ersetzen? Und ab wann kann sie am Abend Brot essen und wie viel ist da anzuraten? Gesagt sei noch, dass sie eine gute Esserin ist und alles mit Appetit isst. Sie ist auch neugierig auf unser Essen, aber wenn ich ihr etwas gebe isst sie es sehr verhalten und mag irgendwann nicht mehr. Vielen Dank vorab und viele grüße Andrea
Hallo Andrea ob du weiterhin noch HA-Milch geben musst, kann dir entweder dein KiA sagen oder evtl Frau Dr. Reibel hier bei rub. Säuglingsmilch kannst du sonst allmählich durch Kuhmilch ersetzen. Den GOB könntest du weglassen. Dein Baby isst ja bereits Brot. das ist der erste und ein sehr wichtiger Schritt bei der Familienkost. Mach auch entsprechend bei den Mittagsmahlzeiten weiter. Die Geschmackspalette sollte erweitert werden. Einen Brei, falls nötig, kannst du mit Familienessen theoretisch auf dem Teller des Kindes erzeugen. Einfach mit der Gabel zerdrücken. Es würden eine Kartoffel mitunter schon ausreichen, wenn das Kind eben nicht mehr mag. Wunderbar eignet sich bspw Kartoffelbrei. Den kannst du der ganzen Familie servieren. Auch muss nicht jeden Tag neues unbekanntes Essen auf den Teller deines Kind kommen. Werden Nudeln gut akzepztiert, können eine Woche lang Nudeln gegessen werden. Dann mal die Nudelsorte wechseln. Statt Apfelbrei aus dem Gläschen, lässt sich ein Apfel auch frisch reiben und kann gut gegessen werden. So ist der Apfel nicht immer exakt gleich im Geschmack, aber doch ähnlich. Hier könntest du ja die Himbeeren darauf verteilen. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch mit den Fingern zu essen, sollte dem Kind erlaubt sein. Es gibt große individuelle Unterschiede hinsichtlich der Essmengen bei den Babys und Kinder Gesunde Kinder holen sich das, was sie brauchen. Vorraussetzung ist ein reichhaltig gedeckter Tisch mit "gesunder" Speisenauswahl. Und wichtig ist auch, dass die Kinder eine große Auswahl verschiedenster Speisen kennen. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, sollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Biete mal Brot, ohne Rinde an. Schmier ganz dünn Butter drauf und stelle es deinem Baby in mundgerechte Stückchen geschnitten hin. Das kann dein Baby selber essen. Das macht Spass. Mittags stellst du zum normalen Brei ein paar Nudeln dazu. Frisches Obst kannst du anbieten. Entweder als Stückchen, wie bei Melone (ist nur grad nicht die Jahreszeit dafür) oder zerdrücke vspw eine Banane. Apfel kannst du fein reiben und mit dem Löffel füttern. Reife weiche Birne lässt sich ebenfalls zerdrücken und füttern. Die Ernährung sollte insgesamt ausreichend und ausgewogen sein, Individuelle Vorlieben und Abneigungen sollten toleriert werden. Und der gerichtete Essenstisch wird fürs Baby in diesem Alter zu einem Erlebnisspielplatz. Das Brot wird erst zerpflückt und mit den Händen und den Augen untersucht. Und manchmal landet davon auch etwas im Mund. WeSieh ggf mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=29412 Grüsse B.Neumann