Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essensplan - knapp 14 Monate

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Essensplan - knapp 14 Monate

Mitglied inaktiv

Hallo, mein Kleiner ist knapp 14 Monate alt u. isst mittlerweile wie folgt: morgens 200-250 ml Kuhmilch mit 1,5% Fett aus dem Fläschchen ca. 2 Std. später Frühstück, d.h. Brot mit Belag oder Breze oder Semmel, Knäckebrot (Leberwurst, Butter oder Frischkäse) mittags 250 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei selbstgekocht (möchte langsam auf normales Essen umstellen) u. bisschen Obstmus (ca. 50 g) als Nachtisch nachmittags GOB abends Bot mit Belag u. einen Becher naturjoghurt (= 150 g) mit 3,5 % Fett. Zwischendrin gibts mal ne Reiswaffel, Dinkelstange, Obststückchen oder einen Dinkelzwieback, ab u. zu auch Kuchen (aber eher selten) anstatt dem GOB. Den Milchbrei am Abend gibts seit gestern nicht mehr, da er sich jetzt am Brot satt isst, dafür gebe ich abe noch einen Joghurt hinterher. Ist das okay so? Soll ich den GOB noch beibehalten? Mein Kleiner liebt ihn u. er trinkt seeeeeeeeeeeeehr wenig Wasser u. den GOB rühre ich mit 130 ml Wasser an, mache da aber kein Öl mehr rein, also nur 20 g Getreideflocken, 100g Obstmus u. halt das Wasser. Wie lange die Milch aus der Flasche geben? Er liebt sein Morgenfläschchen u. trinken aus der Tasse klappt noch nicht so gut, da würde er nicht viel trinken... LG


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Julians Mama auf lange Sicht sollte das Fläschchen ersetzt werden. Wie eine Umstellung erfolgen kann, muss individuell gehandhabt werden. Statt dem Nuckelaufsatz am besten einen Schnabelaufsatz wählen. Dann kann irgendwann eine Umstellung auf einen Becher/Tasse mit Schnabelaufsatz folgen und dann ganz abgeschafft werden. Das Trinkenlernen aus einem gewöhnlichen Gefäß übt sich gut in der Badewanne, im Sommer sowieso draussen und mit Mamas Glas. Dann gebe ich dir mal einen Link mit einer Übersicht für ungefähre Portionsgrößenangaben. Da kannst du dich mal grob dran orientieren. http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben- auf die Woche hochgerechnet. Die morgendlich Milchportion ist recht groß. Vielleicht kannst du die verteilen? Käse zählt auch zur Milchportionund auch die Milch, die im Essen enthalten ist. Zum Mittagsbrei kannst du deinem Kind noch weitere Dinge geben. Nudeln, Reis. Fleischstückchen, Gemüsestückchen, mal Pizza etcetc. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alkter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Auch Hühnerfleisch (fetteres Fleisch vom Hühnerbein) mögen viele Kinder. Sowie Wurst. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. Salzarm bedeutet sparsam aber nicht übertrieben salzlos. Ist das Gericht zu salzig, dann isst das Kind davon meist weniger. Wie wäres ausserdem mit: Spaghetti mit Tomatensosse und Käse oder gekochtem Schinken? Tortellini in Sahnesosse? Schupfnudeln mit Apfelmus? Frikadellen/Buletten oder wie die regional auch immer heissen gehen auch ganz leicht: Hackfleisch in einer Schüssel mit Ei und Gewürzen, Semmelbröseln vermengen. Formen, braten, fertig. Dazu Kartoffeln und Salat. Oder eine andere Beilage wie Reis und Erbsen oder oder. Grundrezept für Grießschnitten: 250g Kuhmilch 50g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen.


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