Liebe Frau Neumann,
.mein Sohn wir in ein paar Tagen 1 Jahr alt. Momenten ist unser Tagesablauf so;
Aufstehen zw. 5/6- 150ml PRE
Vormittagsschlag bis ca.halb 9/9 - Müsli
Dann um halb 11 isst er mit mir noch einmal.das Frühstück selbst (es landet jedoch nicht viel im Magen)
Mittagsschlaf - 150ml PRE
13:30/14;00 bekommt er Mittagessen, welches er auch selber isst (Gemüse, Nudeln, Fleisch, etc.)
Da er aber davon auch nicht viel isst, folgt kurz darauf noch eine Flasche PRE
Nachmittag bekommt er je nachdem.Obst, Joghurt, Brei
Abendessen ist meistens gegen 17 Uhr
Und vor dem Einschlafen um 19 Uhr noch eine Flasche
In der Nacht wacht er entweder 1 oder 2 mal auf, da variiert die Trinkmenge
Wir kommen am Tag auf max. 750ml noch.
Meine Frage ist nun, ob ich ihm gleich nach dem Aufstehen in der Früh ein Frühstück anbieten soll, welches er selbst isst? Ich bin mir iwie nicht sicher, ob wir den Übergang zur Familienkost so schaffen, dass er aber dadurch weniger die Flasche verlangt.
von
tadi23
am 01.02.2023, 18:41
Antwort auf:
Essensplan/ Flaschenreduktion
Hallo tadi23
noch trinkt dein Kind recht viel Milch. Wie ihr einen guten und sinnvollen Weg zur Familienkost gehen könnt, das müsstest du herausfinden.
Könnt ihr ein gemeinsames Frühstück vielleicht schon um halb neun zusammen angehen?
Denn je mehr Gelegenheiten dein Kind hat, um selbständig zu essen bzw neue Speisen auf seinem Teller/Essbrett/Essmatte zu erkunden, desto besser. Biete deinem Kind darum immer und immer wieder die Gelegenheit dazu. Gib deinem Kind einfach die Chance Neues kennenzulernen, in seinem eigenen Tempo, spielerisch, mit den eigenen Händen.
Richte deinem Kind bei allen Mahlzeiten einen bunten Mix an essbaren Möglichkeiten. Esst zusammen. So kann dein Kind bei dir probieren. So wird dein Kind jeden Tag und jede Woche neue Speisen kennen- und lieben lernen.
Dein Kind wächst und gedeiht und entwickelt sich jeden Tag weiter, entwickelt neue Fähigkeiten. Wenn dein Kind über neue Fähigkeiten verfügt, muss und will es diese ausprobieren, es will sie nutzen. Es erhält dafür quasi Impulse und braucht die entsprechenden Gelegenheiten und Anreize dafür, um sich auszuprobieren. Wenn du deinem Kind immer "nur" die Flasche gäbest (weil hungrig), obwohl er theoretisch schon in der Lage ist selbständig zu essen oder aus anderen Gefäßen als der Milchflasche zu trinken, dann könnte er keine neuen Erfahrungen machen und nicht dazu lernen.
Drum biete deinem Kind immer wieder Möglichkeiten, um neue und eigene, vielfältige Esserfahrungen machen zu können. Füttere nur dann, wenn dein Kind wirklich möchte.
Ab dem zweiten Lebensjahr kann und sollte die Milchflasche allmählich durch ein anderes, passendes Trinkgefäß ersetzt werden.
Aber natürlich dürftest du bei einem noch entsprechend großen Saugbedürfnis darauf Rücksicht nehmen und die Pre-Milchfläschchen entsprechend weiterhin noch sinnvoll in euren Tagesplan einbinden.
Milchfläschchen mit Pre-Milch sind darum durchaus bei manchen Kindern (bis etwa 14./16./18. Lm) noch wichtig, bei anderen Kindern vielleicht jedoch schon überflüssig und nicht mehr sinnvoll.
Sei jetzt einfach achtsam, damit du die Zeichen deines Kindes gut erkennen und richtig deuten kannst, um den jeweiligen Entwicklungsschritt zu erkennen.
Finde heraus, wann dein Kind ohne oder mit weniger Fläschchen/ Pre-Milch auskommen wird.
Ab dem zweiten Lebensjahr kann prinzipiell Pre-Milch durch Kuhmilch getauscht und oder ergänzt werden. Das Fläschchen kann und sollte mittelfristig (wegen der Zahngesundheit) durch einen Becher o.ä. ersetzt werden.
Den Wechsel von der Fläschchenmilch zur Kuhmilch aus dem Becher kannst du ganz individuell zum richtigen Zeitpunkt einleiten. Vielleicht heute, vielleicht morgen oder vielleicht erst sehr viel später. Der Übergang zur Familienkost ist fließend über einen längeren Zeitraum hinweg. Pre-Milch und Kuhmilch können den Speiseplan eine ganz Weile gemeinsam bereichern.
Grüße
Birgit N.
P.S. Du kannst jetzt beginnen und Kuhmilch immer mehr integrieren, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Das Gewöhnen betrifft die Verdauung, den Geschmack und all das. Es geht aber auch um das Hineinwachsen in neue Essgewohnheiten.
Du kannst bspw mit etwa 50 ml aus einem kleinen Tässchen beginnen und weiter steigern.
Du darfst alles ganz individuell, behutsam und bedürfnisorientiert angehen. Solange dein Kind die Pre-Milchfläschchen noch wirklich braucht, kannst du sie geben.
Lass dir Zeit und schau wie sich in der nächsten Zeit vieles immer weiter verändern wird.
Gib deinem Sohn die Möglichkeit, sich weiter an Familienkost zu gewöhnen. Gib ruhig auch weiterhin noch Pre-Milch nach Bedarf, ggf einmal oder zwei Mal am Tag. Vermeide es nur möglichst, zu lange nur einfach aus Gewohnheit daran festzuhalten.
von
Birgit Neumann
am 02.02.2023