Mitglied inaktiv
Hallo, habe leider mehrere Fragen, ich hoffe, das ist ok. Unsere Tochter wird jetzt ein Jahr alt. Was muss ich bei ihrem Essen jetzt beachten? Ich wollte ihr jetzt normales Mittagessen geben.Kann man das jetzt in dem Alter? Was kann ich ihr denn nachmittags geben außer einen Getreidebrei. Oder sollte sie den noch weiteressen. Seit gestern isst sie jetzt abends ein halbes Mischbrot mit Kalbsleberwurst. Trinkt aber nach jedem Bissen sehr viel Wasser. Als wenn es ihr zu trocken ist?!Anschliessend isst sie noch ein wenig Brei und bekommt noch eine Milchflasche mit Folgemilch, 120 ml. Ist das so ok, oder sollte ich etwas ändern? Viele Grüße Mikko
Hallo Mikko ist alles okay so. Ca 300 ml Kuhmilch kann dein Kind nun trinken. zu Anfang, so die erste Woche, sollte die Kuhmilch mit Wasser verdünnt werden. So ist sie besser verträglich und für den Übergang besser geeignet. Danach kann Kuhmilch auch pur, abgekocht, zum Trinken gegeben werden. Vor dem 1. Geb. jedoch noch nicht täglich. Beim Abendbrei musst du die Milch nicht verdünnen. Dies ist anders zu bewerten. Die Kuhmilch sollte zunächst aber auf jeden Fall abgekocht werden. Eine Packung pasteurisirte Kuhmilch musst du nach dem ersten Öffnen, wenn du die für dein Baby nehmen möchtest, abkochen. Auch die weiteren Male, wenn du die Milch nimmst, musst du sie abkochen. H-Milch musst du beim 1. Mal nicht abkochen, wohl aber bei der weiteren Verwendung. Nach dem ersten Öffnen verdirbt sie jedoch genauso schnell wie Frischmilch. I.d.R. binnen drei Tagen. Durch das Verfahren der Ultrahocherhitzung wird die Milch aber leichter verdaulich, was besonders für Kleinkinder gut ist.Wie sättigend die Kuhmilch ist, musst du an deinem Kind testen. Für ca 1-2 Monate solltest du das beibehalten. Ich gebe dir auch einmal die Originalempfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Sie gelten für Kinder vom 10. bis 12. Lebensmonat und auch noch unmittelbar nach dem 1. Geburtstag als grobe Richtlinie. Frühstück: Brot und Milch (3 mal pro Woche) 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett bzw: Milchmahlzeit (4 mal pro Woche) oder Muttermilch (evtl mehr als eine Stillmahlzeit erforderlich) oder 250 ml Säuglingsmilchnahrung. vormittags (Zwischenmahlzeit): aus den 5 Vorschlägen abwechselnd auswählen: 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt 25 g Weizenschrotbrötchen, 50 g Obst der Jahreszeit 10 g Vollkornzwieback oder Vollkornkeks 50 g Obstsaft, mind 1:1 mit Wasser verdünnt 10 g Knäckebrot 100 g Obst der Jahreszeit Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Sojaöl oder ein vegetarischer Brei) nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei (etwa 4 mal pro Woche) 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft Brot und Milch (etwa 3 mal pro Woche), aus den 3 Vorschlägen abwechselnd auszuwählen 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Weizenvollkornbrötchen 5 g Frischkäse 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen kannst du nun an dein Kind anpassen. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Das Baby bekommt weiterhin eines gewonhnte Speise/Brei und Speisen vom Tisch (Gemüsestückchen, Kartoffelstückchen, Fleisch etc) von Mamas oder Papas Teller. So kann sich das Kind langsam mit weiteren Gerichten Speisen vertruat machen. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Das entspräche einer Zugabe von ca 20g Fleisch vier bis fünf mal die Woche. Auch 3 mal 30g wären okay. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Ansonsten sind ganze Nüsse (hart)wegen der Verschluckungsgefahr auch noch in keinster Weise geeignet. Und stark gebratenes Fleisch ist noch nicht gut verdaulich. Beim Fisch vorsichtig sein mit Gräten. Stark blähende Speisen (Sauerkraut, Pflaumenhaut etc Kohl) noch nur zögerlich reichen. Gruss Birgit