Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen für 1jährige

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Essen für 1jährige

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Hallo! Schön, dass man hier immer um Rat bitten kann. Meine Tochter wird bald 1 Jahr alt. Ich stille sie noch morgens und abends. Morgens isst sie 1 Scheibe Brot mit Marmelade, Leberwurst oder Frischwurst. Mittags habe ich ihr bis jetzt immer noch Gläschen ab dem 8. Monat gegeben (2x die Woche Fleisch). Nachmittags mag sie manchmal gerne Bircher-Müsli. Abends gebe ich ihr mal Schmelzflocken mit Obst oder ein Brot. Aber ich habe jetzt vor, dass sie auch allmählich von unserem Mittagessen mitessen kann. Würde natürlich sehr salzarm kochen. Könnte man auch mal Fischstäbchen geben? Ist schön weich und Fisch ist ja auch jodhaltig. Welches Fleisch ist für den Anfang empfehlenswert? Danke für die Hilfe! Möchte ja, dass sie auf jeden Fall gesundes Essen bekommt. Bei Gemüse muss ich sicher aufpassen, dass es nicht so aufbläht, oder? Nochmal danke und Gruß, Dani


Birgit Neumann

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Hallo Dani1180 freut mich, dass dir das Forum gefällt. Du kannst auf jeden Fall auf Familienkost umstellen. Habt ih hin und wieder schon mal was gegeben oder kennt deine Tochter bis jetzt nur Gläschenbreie? Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alkter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Fischstäbchen sind bedingt geeignet. Sie sind i.d.R. grätenfrei und darum empfehlenswert. Die Panade hingegen wäre für den Anfang wegen der vielen Zutaten noch weniger gut. Lass diese nach der Zubereitung beim Füttern oder servieren auf dem Teller erstmal noch weg. Sie lässt sich nach der Zubereitung gut vom Fisch trennen. Auch Hühnerfleisch (fetteres Fleisch vom Hühnerbein) mögen viele Kinder. Sowie Wurst. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. Salzarm bedeutet sparsam aber nicht übertrieben salzlos. Ist das Gericht zu salzig, dann isst das Kind davon meist weniger. Wie wäres ausserdem mit: Spaghetti mit Tomatensosse und Käse oder gekochtem Schinken? Tortellini in Sahnesosse? Schupfnudeln mit Apfelmus? Frikadellen/Buletten oder wie die regional auch immer heissen gehen auch ganz leicht: Hackfleisch in einer Schüssel mit Ei und Gewürzen, Semmelbröseln vermengen. Formen, braten, fertig. Dazu Kartoffeln und Salat. Oder eine andere Beilage wie Reis und Erbsen oder oder. Rezept für Selbstmachpommes/Stäbchenkartoffeln Stäbchenkartoffeln, also in Stäbchen geschnittene Kartoffeln, werden in einer Schüssel mit (gutem Sonenblumen-)Öl vermengt und anschliessend auf einem Backblech im Ofen bei 200° leicht vergoldet. Statt der obligatorischen Stäbchenform kannst du auch Scheiben (ca 5mm dick) schneiden und die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Anschliessend einzeln mit Olivenöl bepinseln. Geht schnell. Ab in den Ofen. Evtl noch mit Sesam bestreuen. Pfannekuchen? Die kannst du mit Marmelade bestreichen. Marmelade selber herstellen. Rezepte kann ich dir geben. Oder Apfelscheiben in den Teig einbacken. Oder im Kaiserschmarrn Rosinen zugeben. Grundrezept für Grießschnitten: 250g Kuhmilch 50g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Im Ofen herausbacken. Kartoffelbrötchen Zutaten für 4 P 800g Kartoffeln am Vortag in der Schale kochen 2 Möhren 1 Zwiebel 2 Eier gehackte Kräuter (optional) 300g Vollkornmehl Salz, Pfeffer, Muskat 2 EL Butterschmalz Karotten putzen und raspeln Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden Beides in Butterschmalz glasig braten und wieder erkalten lassen Die Kartoffeln pellen und durch eine Presse drücken oder fein reiben. Mit dem Möhren/Zwiebelgemisch Und den übrigen Zutaten verkneten. Ruhen lassen. Aus dem Teig ca handtellergrosse Brötchen formen, auf ein Backblech legen. Im vorgeheizten Ofen (220°C) ca 25 min backen. (eve1/07, Rezept von Adelheid Andruschkewitsch aus Vellberg) Polentaschnitten mit Tomatensosse 300ml Milch/Sojamilch 2 EL Butter 4 EL Maisgrieß (Polenta) Salz Milch aufkochen, eine Prise Salz zugeben, Maisgrieß einrühren. Unter ständigem Rühren ca 10 min köcheln. Dick auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech streichen oder in eine feuerfeste Form geben. Quellen lassen. Tomatenscheiben auflegen, mit Streukäse bestreuen und im Ofen noch mal überbacken. Dazu Tomatensosse und für die älteren Kinder Salat. Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree Salz, Pfeffer, Zucker, Öl Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwaq 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Zwei Prisen Salz zugeben, eine Prise Zucker. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne im heissen Olivenöl krümelig. Dazu musst es würzen, also salzen und pfeffern. Etwa 1/8 Tl Salz. Wenn es gut durchgebraten ist, etwa nach 5 is 10 min, gibst du dort die Zwiebeln hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen und einkochen lassen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Schupfnudeln: Zutaten: 250g Kartoffeln 1 Ei 7-8 EL Mehl Salz, Zucker, Muskatnuss 1 EL Butter So gehts: 250g festkochende Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen. In Zeitungspapier einpacken und über Nacht,(1 Tag), im Kühlschrank ruhen lassen. Am nächsten Tag die Kartoffeln pellen, auf einer sehr feinen Reibe reiben. 1 Ei zugeben, verrühren, Salz zugeben, etwas frisch geriebene Muskatnuss, eine Prise Zucker dazu. Alles mit einer Gabel gut vermengen. Jetzt Esslöffelweise helles Mehl hinzufügen und weiterrühren, bis der Teig eine etwas festere Konsistenz hat. Nun vorsichtig mit den Fingern kneten und weiterhin soviel (das variiert je nach der Grösse des Eies und der Beschaffenheit der Kartoffeln) Mehl zugeben, bis der Teig einigermassen fest, dennoch locker ist, damit man nun die dicken Nudeln mit den Fingern gut formen kann. Evtl nochmal nachwürzen. Sie geformten Schupfnudeln auf eine Plastikunterlage legen. So lassen sie sich anschliessend wieder mühelos entfernen. Währenddessen einen halbhohen, breiten Topf mit gesalzenem Wasser aufstellen und zum Kochen bringen. Dann die Schupfnudeln hineinwerfen, und warten bis sie oben schwimmen, kurz ziehen lassen. Herausnehmen, abschrecken. Währenddessen eine Pfanne mit Butter erwärmen, (etwa 1 EL), und die Schupfnudeln ganz leicht nur fürs Baby anbraten. Dazu passt Apfelmus Grüsse Birgit Neumann


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