Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährungsplan 18 Monate

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Frage: Ernährungsplan 18 Monate

mkong

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Guten Abend Ich weiss, dass Sie diese Frage schon sehr oft gehört haben ... Trotzdem auch nochmals von mir: Mein 18 Monat altes Baby ist rundum zufrieden und glücklich. Ich wüsste nur sehr gerne, ob wir mit dem Essensplan richtig liegen: Gegen 8 Uhr - 220 - 240 ml Babymilch (Babynes - 13 -24 Monate) Gegen 10 Uhr - 1 Obst (Apfel/Birne/Banane/Wassermelone/Orange etc und 1-2 Stückchen Brot Gegen 13 Uhr - entweder Pasta, Reis oder Kartoffeln, ein grosses Stück Gurke, und etwas Karotte/Mais/Paprika, zwischendurch Rindfleisch, Tofu, Ei oder Fischstäbchen ... jedoch immer nur sehr wenig und als Nachtisch: Trauben/Ananas/Apfel/etc Gegen 17 Uhr 1 Apfel/Birne/etc Gegen 19 Uhr entweder Pasta, Reis oder Kartoffeln, ein grosses Stück Gurke, und etwas Karotte, und ein ein mini Kostprobe von unserem Essen: Fisch, Fleisch, etc. Nachtisch: Trauben/Ananas/Apfel/etc Gegen 21 Uhr 240 ml Babymilch (Babynes - 13 -24 Monate) Über den ganzen Tag verteilt: viel Wasser, Orangensaft (frisch). Manchmal ein Stück Hartkäse. Hühnchen wird nur ausgespuckt. Fisch - ausser Fischstäbchen - eigentlich auch. Was manchmal funktioniert sind hausgemachte Fleischbällchen (Rind oder Lamm). Im grossen und ganzen ist meine Frage ob der Essensplan so gut ist und ob es etwas ausmacht, dass so wenig Fisch und Fleisch vorkommt? Unser Baby schläft eigentlich immer durch (ausser wie jetzt wegen verstopfter Nase ...) Babynes sagt: 2 x 240 ml am Tag. Wir sind eigentlich ganz glücklich mit dem Fläschchen, auch wenn ich weiss, dass es langsam Zeit ist aufzuhören, habe ich vor ihr das nur langsam abzugewöhnen. Schokolade oder Süsses bekommt sie keines. Ab und zu ein Stück Croissant, Brioche oder ein bisschen vom Kuchen. Bis jetzt vielleicht 3mal. Leider klappt es mit "neuem" nicht immer sehr gut. Erbsen zum Beispiel hat sie geliebt und jetzt werden sie ausnahmslos auf den Boden geschmissen - eines nach dem anderen. Zucchini klappen auch nicht. Eigentlich gar kein gekochtes Gemüse. Ist das egal? Vielen Dank für alles schon im vorraus! MFG


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo mkong dass dein Baby gut gedeiht und meistens zufrieden scheint, ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Was mir auffällt, ist eine starke Tendenz zu Obst und Gemüserohkost. Was du verändern könntest, wäre zum Einen eine Umstellung von Kindermilch auf Kuhmilch oder Joghurt. Versuche es doch einmal mit Naturjoghurt. Und zum Anderen könnte der Brotanteil höher sein, auch wegen des Kautrainings. Gekochtes Gemüse muss nicht sein. Viele Kinder mögen gekochtes Gemüse lieber eingebettet in Gerichte: auf Pizza, in der Bolognesesosse, im Gulasch. Biete deiner Kleinen immer wieder und häufig die Gelegenheit bei euch mitzuessen. Dadurch ergibt sich ein guter Mix. Essen hat nicht nur Geschmack, Konsistenz, Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch andere Begleitstoffe, sog. sekundäre Pflanzenstoffe. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich oder erfordern "Entgiftungsmechanismen". Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde, weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauung/Verdaulichkeit hat. Wichtig ist, dass sich Esserlebnisse positiv auf das Gesamtempfinden auswirken. Verdauung ist individuell (im Organismus) verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann beim anderen zu Unwohlsein führen. Übrigens ist Obst beliebter, weil es im Vergleich zum Gemüse einfach nahrhafter, kalorienreicher ist, süß schmeckt. Es liefert auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie und sättigt somit besser. Das zu essen, was Kinder kennen und ihnen schmeckt, gibt ihnen Sicherheit. Schau einfach mal, wie du deine Kleine ohne Zwang zum Familienessen bringen kannst. Hilfreich ist es, in kleinen Schritten vorzugehen. Einmal von Gericht 1 kosten und später mal ein Stückchen von Gericht 2 essen lassen - das wäre schon ein großer Erfolg, der zum Ziel führt, dass evtl Speise 2 beim nächsten Mal in größerer Menge gegessen wird. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Darum ist der gedeckte Familientisch so wichtig. Hier stehen immer wieder die gleichen Dinge und ab und zu etwas Neues. Aber auch das Neue wird wieder irgendwann angeboten werden und irgendwann frohlockt es doch, zuzugreifen. Je jünger die Kleinen sind, desto aufgeschlossener sind sie diesen neuen Angeboten. Mit etwa 18 Lm schränkt sich der Erfahrungshorizont in Essensfragen immer weiter ein, die Auswahl der gemochten Speisen meist (noch) kleiner). Erst mit 6-8 Jahren und später ab etwa 12 Jahren werden wieder gerne neue Essabenteuer angegangen. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Gib deinem Kind die vertrauten Speisen und erweitere spielerisch das Angebot. Auf Basis bekannter Speisen könnte deine Tochter neue Essabenteuer wagen. Probiere das ruhig einmal aus. Spielerisch mit viel Liebe und Geduld sowie selbst als Vorbild agierend, wirst du das Speisenangebot für eure Kleine stetig erweitern können. Setzt euch nicht zu erwartungsvoll zu Tisch und fordert nicht zu viel von ihr, sondern ladet sie ein, Neues zu probieren und gib ihr gewohnte Sachen. Lass dein Kind, versuche ihr hin und wieder Neues schmackhaft zu machen und kontrolliere nichts. Bei guter Entwicklung hilft nur Geduld auf dass euer Kind den anderen Mitessenden nacheifert und wenn auch zögerlich, aber immerhin langsam und stetig ihren Esshorizont dadurch erweitert. Dies geschieht nicht durch Drängen, sondern durch echtes, adäquates Vorleben (selbst gerne essen) und eine entspannte und freudige Atmosphäre bei Tisch. Grüße B.Neumann


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