Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Bin etwas verunsichert bezüglich Beikost...

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Frage: Bin etwas verunsichert bezüglich Beikost...

SannyW30

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Hallo, mein Sohn ist 8 1/2 Monate alt, isst seit fast 3 Monaten Brei und ich koche seit kurzem immer wieder mal selber. Hab mir dazu ein Breikochbuch gekauft. Mein Sohn hat ziemliche Probleme mit Verstopfung weshalb ich ihm vorwiegend Kürbis und Zucchini mit Kartoffeln und Fleisch gebe. Ist es in Ordnung wenn ich ihm meistens das gleiche gebe oder sollte ich öfters die Gemüsesorten wechseln? Hab halt immer Angst dass die Verstopfung noch schlimmer wird... Wie ist es mit Nudeln und Reis? Hab ihm bis jetzt noch keine gegeben, sollte ich das tun? Ist es wichtig dass er in diesem Alter schon Nudeln und Reis bekommt? Sind Kartoffeln nicht viel gesünder? Muss ich ihm die Nudeln/Reis pürrieren? Wie oft finden Sie sollte er in der Woche Fleisch bekommen? Hab gelesen ca.5 Mal. Meine Hebamme meinte 2-3 mal reicht auch. Ist es schlimm wenn er zu viel Fleisch bekommt? Er mag es gerne und ich dachte es wäre wichtig wegen dem Eisen. Bin jetzt ziemlich verunsichert. Ach ja, beim Milch-Getreide-Brei (Getreide-Obst mag er nicht) isst er nur Hirse und Gries (manchmal noch Reis) - ist das in Ordnung oder sollte ich ihm immer wieder andere Sorten anbieten? Die mit Zucker und Folgemilch möchte ich ihm noch nicht geben. Rühre die Breie mit PRE-Milch oder Muttermilch an. Sorry für die vielen Fragen, ich hoffe Sie können mir helfen! Vielen Dank im Vorraus!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo SannyW du kannst die Breie in der gewohnten Zusammensetzung geben. Nudeln oder Reis können den Gemüse-Kartoffelbrei ergänzen, wenn die Beiost stückiger werden darf - und dein Baby Gefallen daran findet. Das ist so etwa ab dem 8. Lm. Wenn ab dem 8. Lm gröbere Kost gewünscht wird, mögen manche Babys die stückigeren Breie ganz gerne. Das kannst du erreichen, in dem du gekochte Nudeln (oder Reis) in den Brei gibst. Nimm für den Anfang kleine Nudelsorten - Buchstabennudeln oder Sternchennudeln o.ä. Gläschen, die ab dem 8. Lm angeboten werden, haben genau diese Eigenschaft. Sie enthalten Stückchen, um Babys zum Kauen zu animieren. Viele Babys lehnen diesen Breimischmasch jedoch ab. Fein pürierten Brei mit Stückchen zu mischen, ist theoretisch eine gute Übergangsform, um irgendwann zur Stückchenkost zu wechseln. Nicht aber jedes Baby findet daran Gefallen. Entweder sie wollen Brei oder sie wollen Stückchen. Probiere es, wenn es soweit ist, selbst aus. Eine andere Möglichkeit ist deshalb, Nudeln separat auf einem Tellerchen oder in einem Schüsselchen zusätzlich zum Brei anbieten. So kann dein Baby festere Speisen selbst entdecken und kennenlernen. Viele Babys mögen das in dem Alter (ab 8. Lm) ganz gerne. Die grösseren Nudeln eignen sich als Fingerfood, wenn dein Baby mit stückigerer Kost bereits gut umgehen kann. Bis dahin kannst du deinem Baby schon weich gekochte Gemüse-und Kartoffelstückchen (ungesalzen) als Fingerfood anbieten und schauen, ob er das schon gut schlucken kann. Nudeln und Reis werden nicht püriert. Wähle, wenn es soweit ist und du das machen magst, Nudeln aus 100% Hartweizengrieß.* Davon kannst du ruhig einen (gekocht) EL in ein 190g Gläschen mischen. Wenn keine Kartoffeln im Brei drinnen sind, sind ca 20g Nüdelchen oder Reis eine Ergänzungsportion zum Gemüse Kartoffeln werden tatsächlich nicht 1:1 durch Nudeln ersetzt. Nudeln und Kartoffeln sind sehr unterschiedliche Sättigungsbeilagen. Kartoffeln haben eine geringere Nährstoffdichte als Nudeln. Das heisst, um davon satt zu werden, muss eine größere Menge gegessen werden. Kartoffeln haben einen höheren Wasseranteil und liefern viel mehr wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente als Nudeln oder Reis. Kartoffeln sollten im Mittagsbrei deshalb mengenmäßig der Vorzug gegeben werden. Nudeln bestehen aus Getreide. Getreide ist im Abendbrei und Nachmittagsbrei enthalten. Es reicht, Brei mit Nudeln und Co für die Konsistenz aufzuwerten. Da dein Kind bald das Alter der Familienkost erreicht hat, kannst du allmählich anfangen, insgesamt einfache weichgekochte Stückchen neuer Gemüsesorten zu geben. So lernt dein Baby auch vieles Neue kennen, was aber auf die Beschaffenheit des Stuhles kaum Auswirkungen haben wird. Was die Sache mit dem Fleisch betrifft... ca 20g Fleisch täglich und mit fortschreitendem Alter 30g, ca 5 mal die Woche. Das kann mal mehr oder mal weniger sein. 30g pro Tag, bzw ca 200-250g die Woche. Und immer in Relation zu den sonst üblichen Essmengen beurteilen. Babygläschen enthalten meist einen geringen Fleischanteil. Und wenn du stillst, kann es auch etwas weniger Fleisch. denn Muttermilch enthält Eisen in einer gut verwertbaren Form. Hans Ulrich Grimm und Annette Sabersky schreiben in ihrem Buch "Mund auf, Augen auf", dass der Fleischanteil der Gläschenbreie von 1989 bis 1999 um bis zu 30% gesunken sei. Aus Kostengründen! Die Gläschen wären sonst teurer. Es befinden sich nurmehr nur noch 8-10% Fleisch in den Gläschen. Das seien bei einer Portion von 190g ca 15 g. Da Fleisch Eisen enthält, und aus diesem Grund auch fast unentbehrlich ist, empfiehlt das FKE eine größere Portion. In den Gläschen wird Eisen manchmal zugesetzt. So kommt es gelegentlich zu unterschiedlichen Angaben bei den Mengenangaben der Beikostempfehlungen. Also dann Grüße B.Neumann


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