Hallo,
ich habe eine 9 Monate alte Tochter. Mit 7 Monaten habe ich angefangen mittags Brei zu füttern. Da bei uns ein Allergierisiko besteht, habe ich nicht mit Karotten angefangen, sondern zunächst mit selbstgekochtem Pastinakenbrei. Ich erweiterte gem. Ernährungsplan. Sie aß jeweils nur ein paar Löffel. Das höchste waren mal 60 g. Deshalb probierte ich auch mal HIPP-Gläschen. Parallel dazu habe ich sie gestillt. Als ich dann den dritten neuen Gemüsebrei aus dem Glas gefüttert hatte, erbrach sie alles wieder. Ich ließ es dann erstmal mit der Beikost, weil ich dachte meine Tochter ist noch nicht soweit. Ich stillte weiter.
Ich habe jetzt gestern zum dritten Mal mit Zufüttern des gleichen Gemüsebreis angefangen,da sie ja den schon kannte. Aber jetzt verweigert sie total. Sie presst die Lippen zusammen und wehrt sich mit dem ganzen Körper. Wenn sie doch was in den Mund bekommen hat, dann würgte sie nur.
Ich weiß nun nicht wie ich weiter vorgehen soll.
Weiter probieren, bis sie annimmt/den Geschmack kennt?
Ein anderes Gemüse ausprobieren/auch evtl. Gläschchen anderer Hersteller?
Oder mal den süßen Obstbrei ausprobieren?
Dazu kommt, dass meine Tochter nur 4 mal am Tag gestillt wird. Das würde bedeuten, der Nachmittags-Obstbrei würde bei uns ja sowieso wegfallen.
Ich habe festgestellt, das die Kleine in den letzten zwei Monaten nur 400 g (letzten Monat 100 g) zugenommen hat.
Ach ja, sie hat oben und unten jeweils beide mittleren Schneidezähne.
Vielen Dank
LG Bullette
Mitglied inaktiv - 02.05.2009, 14:53
Antwort auf:
Beikost
Hallo Bullette
frag mal Biggi Welter im betreuten Stillforum ob das Stillen so ausreicht. Vielleicht ist es einfach genug und dein Baby hat auf Breikost keinen Hunger.
Löffeln muss erlernt werden. Bei manchen Babys geht das schneller. Besonders Stillbabys tun sich oft schwerer -und auch Babys mit einem höheren Allergierisiko.
Da dein Baby nun aber schon 9 Monate alt ist, kannst du schon auch mal Brot geben. Vielleicht kann sich dein Baby dafür mehr begeistern.
Das kann dein Kind evtl sogar schon selber picken.
Und mit 10 Lm jetzt ist die Phase des schnellen Wachstums langsam angeschlossen. Von nun an essen Babys gewöhnlich weniger als vorher.
Brot ist ein Anfang. Viele Babys signalisieren in diesem Alter, dass sie auch etwas festeres zum Beissen haben möchten.
Einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbergebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet.
Wegen der Allergieprophylaxe evtl ein Brot selber backen oder ein Dinkelbrot im Naturkostladen kaufen.
Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Die Kleinen können das selber essen.
Auch geeignet als Brotbelag sind sonst bei nicht hypoallergen ernährten Babys: Avocado, Frischkäse, Leberwurst dünn aufgetragen, vegetarischer milder Aufstrich Primabella von Tartex), milder Käse (Edamer)
Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen.
Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller.
Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vom Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern.
Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet.
Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren.
Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter.
Grüsse
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.05.2009
Antwort auf:
Beikost
Danke für die Antwort.
Ich habe meiner Tochter nun schon Brot mit Bertolli-Margarine zu der Zeit angeboten, wo auch ich Brot gegessen habe. Dies ist meist mittags, da wir erst abends warm essen. Das Brot hat sie selbst in die Hand genommen und gelutscht. Das fand sie interessant.
Als ich mit Beginn des 7 Lm mit Brei angefangen habe, hat sie den Mund aufgemacht und den Brei vom Löffel genommen, aber das klappt jetzt nicht mehr. Ich hab eher den Eindruck es schmeckt ihr nicht, oder sie will keinen Brei.
Ich hab irgendwo gelesen, dass die Kinder in diesem Alter ca. 400 g pro Monat zunehmen und das trifft bei uns ja nicht zu.
Mit Milch zum Brot meinst Du sicher Kuhmilch. Ist diese nicht auch vor dem 1. Geburtstag aufgrund des Allergierisikos zu meiden?
Kannst Du mir auch Brotbelag für hypoallergen ernährte Babys nennen, die o. g. sind ja, wenn ich alles richtig verstanden habe, nicht geeignet?
Mitglied inaktiv - 04.05.2009, 19:38