Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikost

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Frage: Beikost

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Hallo! Mein Sohn ist 9 Monate alt. Er bekommt seit dem 6. Monat Beikost und wird noch nach Bedarf gestillt. Seit ca. 2 - 3 Wochen will er keinen Brei mehr. Er isst quasi nur noch Butterbrot mit Banane (meistens aber nicht viel). Gemüsestückchen, auch Kartoffelstückchen isst er auch immer nur 2 oder 3. Er knabbert ab und zu mal Reiswaffeln und isst Mandarinen. Aber im großen und ganzen isst er sehr wenig im Vergleich zu vorher. Kann ich ihm zum Brot auch schon Käse oder Wurst anbieten? Wie kann ich Fleisch (Stückchen) zubereiten und welches Fleisch ist empfehlenswert? Ich möchte ihm einfach mal was anderes anbieten und habe im Moment keine Idee. Vielleicht bekommt er ja wieder mehr Lust am Essen wenn es mal was Neues gibt. Er mag auch am liebsten selbst essen. Aber er hat manchmal noch Probleme die Stückchen in den Mund zu bekommen (vor allem Banane). Vielen Dank für Ihre Antwort Gruß Sara


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Sara um den 10. Lm sinkt der Energiebedarf. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Babies dann weniger essen wollen. ch gebe dir auch einmal die Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Sie gelten für Kinder vom 10. bis 12. Lebensmonat und auch noch unmittelbar nach dem 1. Geburtstag als grobe Richtlinie. Frühstück: Brot und Milch (3 mal pro Woche) 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett bzw: Milchmahlzeit (4 mal pro Woche) oder Muttermilch (evtl mehr als eine Stillmahlzeit erforderlich) oder 250 ml Säuglingsmilchnahrung. vormittags (Zwischenmahlzeit): aus den 5 Vorschlägen abwechselnd auswählen: 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt 25 g Weizenschrotbrötchen, 50 g Obst der Jahreszeit 10 g Vollkornzwieback oder Vollkornkeks 50 g Obstsaft, mind 1:1 mit Wasser verdünnt 10 g Knäckebrot 100 g Obst der Jahreszeit Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Sojaöl oder ein vegetarischer Brei) nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei (etwa 4 mal pro Woche) 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft Brot und Milch (etwa 3 mal pro Woche), aus den 3 Vorschlägen abwechselnd auszuwählen 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Weizenvollkornbrötchen 5 g Frischkäse 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obst der Jahreszeit 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen kannst du nun an dein Kind anpassen. Ab dem 10. Lm sollten Babies langsam an die Familienkost herangeführt werden und zusätzlich aber die gewohnten Breie bekommen. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Das entspräche einer Zugabe von ca 20g Fleisch vier bis fünf mal die Woche. Auch 3 mal 30g wären okay. Was du im Weiteren kochen kannst, hängt davon ab, wie deine üblichen Kochgewohnheiten sind. Am besten würzst du einfach weniger oder kochst kritische Speisen nochmal separat. Du kannst auch im Baukastenprinzip kochen. Alle Zutaten separat. Das Kauen von Fleisch ist wegen der Fasern für die Kleinsten wirklich noch sehr schwierig. Auch deshalb sind Wurstwaren meist beliebter. Beim Hühnerfleisch kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Sehr zartes Fleisch von Rind oder Schwein (oder besonders weich gekochtes Fleisch wie Gulasch, Rouladen ,...)ist ebenfalls gut geeignet. Ansonsten habe ich seinerzeit für meine Tochter das Rezept für die Fleischbällchen kreiiert: Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. In Sosse kannst du Hackfleisch einarbeiten. Hackfleisch hat leider aber meist mindere Qualität, weil auch viel fettes Fleisch mitverarbeitet wird - besonders bei gemischtem Hackfleisch bzw Schweinehack. Mageres Muskelfeisch ist auch nährstoffreicher. Ich nehme immer Bio-Rinderhackfleisch. Das ist nicht so fett. Das sieht und schmeckt man. Das kann auch pur, als Beilage gegessen werden. Also schlicht zu Krümeln gebraten. Das Selberessen ist eine gute Übung für die Kinder. Da braucht man als Mama viel Geduld. Meine jüngere Tochter ist jetzt 18M und isst auch selber. Aber frag nicht, wie sie oder der Boden bzw Tisch danach aussieht :-) Gruss Birgit


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