Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikost

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Beikost

Mitglied inaktiv

Liebe Birgit, mein Sohn David ist nun 6,5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Da er nun starkes Interesse für unser Essen zeigt, möchte ich jetzt gerne mit Beikost anfangen. Diesbezüglich habe ich mir einen Ernährungsvortrag von einer Ökotrophologin mit dem Thema "wie gehts weiter nach der Stillzeit?" angehört. Doch irgendwie kam mir da einiges sehr merkwürdig vor und entspricht gar nicht dem Wissen, dass ich mir angelesen habe. Und zwar wurde gesagt, dass man SPÄTESTENS nach dem 6. Monat mit der Beikost anfangen, da der Eisenbedarf und der Vitamin B12 gehalt nicht mehr allein mit Stillen gedeckt werden kann. Nun ja, das fand ich etwas übertrieben, aber egal. Auf jedenfall sollte ich man unbedingt mit der Mittagsmahlzeit mit Möhren anfangen. Das habe ich gemacht und mein Sohn bekam prompt Verstopfung. Kann ich ihm auch etwas anderes geben? Pastinaka oder so? Muss ich die Pastinake später auch mit Kartoffeln mischen? Das ist doch eine Kartoffel-Karottenmmischung. Muss ich in jedes Gläschen einen EL Distelöl und 2 EL Vitamin C Saft? Danke lukidavid


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo lukidaid man sagt, dass sich ab dem 7. Lm die Eisenvorräte in der Mumi erschöpfen und andererseites das Baby einen erhöhten Bedarf am Element Eisen habe. Das betrifft auch die Säuglingsmilch, die das Eisen nicht mehr in vollem Umfang liefern kann. Eisen ist in Fleisch enthalten. Wenn nun der erste Brei ein Gemüsebrei ist, dann lässt sich dort der Eisenspender unterbringen. Das Baby bekommt die Ration, die es braucht. Da aber das Eisen in der Mumi so verpackt ist, dass es vom Körper sehr gut aufgenommen werden kann und Stillkinder häufiger an der Brust trinken als Flaschenkinder ihre Flasche, benötigen Stillkinder a) erst später Beikost und b) auch wesentlich später ihre Fleischportion im Brei. Die weiteren Breie wären dann abends ein Milchbrei, den Flaschenbabies mit ihrer gewohnten Milch angerührt bekommen. Stillmamas nehmen entweder Mumi oder rühren die Flocken mit Wasser an und stillen danach Aber: der Abendbrei ist kein Muss. Der Mittagsbrei übrigens auch nicht. Das hängt nämlich von dir und deinem Kind ab. Du kannst auch weiterhin ausschliesslich stillen. Frag das doch nochmal Biggi Welter im betreuten Stillforum. Ansonsten kannst du du statt Möhren entweder Pastinaken nehmen, oder Zucchini. Auch Brokkolibrei aus Brokkoliröschen wäre geeignet. Schmeckt aber streng. In zwei Wochen geht auch Kürbis. Wenn das Gemüse gut vetragen wird, kannst du nach vier Tagen ein weiteres Gemüse oder Kartoffeln hinzunehmen. Ein Ölzusatz in Gläschen ist notwendig, wenn weniger als 8 g Fett enthalten sind. Daher meine Empfehlung: Auf den Fettgehalt auf dem Etikett achten, evtl einen TL Rapsöl (oder Sonnenblumenöl...) zusetzen. In selbstgemachte Breie ebenso die ausreichende Menge Öl zufügen. 8g Fett sollten in einem Babygläschen (normale Portion) enthalten sein, das zumindest fordert das FKE in Dortmund. Aber die Fettgehalte für die Beikost sind EU-weit reglementiert. 8g wären zuviel Zusatz im Gläschen. Es wird wohl davon ausgegangen, dass das Baby im fortgeschrittenen Säuglingsalter auch Knabbereien zwischendurch erhält und somit eine ausreichende Fettversorgung gewährleistet ist. Eine Überversorgung wäre somit ausgeschlossen. Je mehr Fett eine Gläschenmahlzeit enthält, desto satter ist das Kind und hat die Knabberei nicht mehr nötig. Vit C-Saftugabe ist bei der Gläschenkost nicht mehr notwendig. HIer wurde Vit C bereits zugesetzt. Im selbstgekochten Brei ist es empfehlenswert. Gruss Birgit


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