Hallo Frau Höfel!
Wissen Sie, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Gerinnungsstörung (habe das Antiphospholipid-Syndrom) und einer Schwangerschaftsvergiftung gibt?
Der Arzt in der Gerinnungsambulanz (dort bin ich alle 6 Wochen zur Blutkontrolle), sagte zwar, dass es keinen Zusammenhang gibt, aber dennoch lese ich immer wieder von Frauen mit Gerinnungsstörungen UND SS-Vergiftungen.
Seit Beginn der SS (bin jetzt 19. SSW) nehme ich ASS100 und spritze 1x/Tag Fragmin. Ab der 22. SSW werden durch das KH alle 14 Tage Doppleruntersuchungen durchgeführt - mein Gyn untersuchte bisher nur bei jeder Untersuchung den Urin, aber nicht das Blut (bis auf die 1. Tests für den Mutterpass).
Sollte es einen Zusammenhang geben, sollte mein Gyn nicht auch regelmäßig (bin momentan alle 2 Wochen dort) die Blutwerte kontrollieren?
Danke schon mal!
Mitglied inaktiv - 08.07.2009, 12:52
Antwort auf:
Zusammenhang Gerinnungsstörung und SS-Vergiftung?
Liebe Rote Zora,
zu Ihrem speziellen Fall kann ich nichts sagen.
"... aber dennoch lese ich immer wieder von Frauen mit Gerinnungsstörungen UND SS-Vergiftungen." Andersherum wird ein Schuh draus!
Die Ätiologie des HELLP-Syndroms (massivste Form der sogenannten Schwangerschaftsvergiftung) ist noch nicht eindeutig geklärt. Momentan wird untersucht, ob durch eine Schädigung des Endothels der Plazenta eine intravasale Gerinnung hervorgerufen wird. Durch diese massive Gerinnung sinkt die Zahl der Thrombozyten gefährlich ab. Die Ablagerung des überschüssigen Fibrins führt zur zunehmenden Schädigung der Leber.
Die disseminierte intravasale Gerinnung ist eine überschiessende Reaktion der Blutgerinnung, wobei im ganzen Körper verteilt Blutgerinnsel in vielen kleinen Gefässen entstehen. Dies hat zwei gefährliche Folgen: Die Durchblutung der Organe ist durch die Verstopfung der kleinen Gefässe gestört, was zu Schäden in diesen Organen führen kann. Gleichzeitig werden die sogenannten Gerinnungsfaktoren des Blutes und die Blutplättchen aufgebraucht, die beide normalerweise die Blutgerinnung bei Verletzungen ermöglichen. Ein so massiver Mangel dieser Komponenten kann zu lebensbedrohlichen Blutungen führen.
Diese überschiessende Blutgerinnung kann in ganz verschiedenen Situationen entstehen. Dabei kommt es meistens zu einer Verteilung grosser Mengen eines Gerinnungs-Aktivators in der Blutbahn, ohne dass überhaupt eine Gefässverletzung - der normale, sinnvolle Auslöser der Blutgerinnung - vorliegt. Einige Beispiele solcher Situationen sind Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt, wie die vorzeitige Plazentalösung, die Fruchtwasserembolie oder wenn nach einem Fruchttod in der Frühschwangerschaft der tote Fötus oder das Embryo in der Gebärmutter verbleibt. Die disseminierte intravasale Gerinnung ist ausserdem eine häufige Begleiterscheinung einer Sepsis.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 08.07.2009
Antwort auf:
Zusammenhang Gerinnungsstörung und SS-Vergiftung?
Guck mal auf der Homepage der GEstose-Frauen!
Mitglied inaktiv - 09.07.2009, 11:22
Antwort auf:
Zusammenhang Gerinnungsstörung und SS-Vergiftung?
Hallo,
es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen mit Gerinnungsstörung häufiger eine SS Vergiftung erleiden. Hab leider den link nicht parat.
Würde mich mal an die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) wenden oder mir deren Leitlinien anschauen.
MfG
Lila
Mitglied inaktiv - 09.07.2009, 14:24