Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, ein paar Wochen vor Weihnachten fing mein Sohn (9 Monate) an, alle zwei Stunden nachts schreiend aufzuwachen. Das steigerte sich dann so, dass er über Weihnachten sogar stündlich wach wurde. Wir hatten so eine Phase schon einmal als er etwa 6 Monate alt war, doch da dauerte es keine zwei Wochen. Nun geht es seit fast 2 Monaten so, mittlerweile wird er wieder im 2-Stunden-Rhythmus wach. Vor allem kann man ihm dann nichts recht machen - mal will er quer über mir liegen, dann will er nicht an die Brust, dann doch, und wenn er auf mir liegend einschläft ist er auch bald wieder wach und protestiert, genauso wenn ich ihn dann neben mich lege. Anfangs hatte er auch immer eine knallrote Backe, daher dachte ich dass es am Zahnen liegt. Das hat er mittlerweile nicht mehr, doch trotzdem schläft er nicht besser. Auch das Einschlafen ist echt ein Affenzirkus, er ist furchtbar unruhig und macht die wildesten Verrenkungen während er neben mir liegt und gestillt wird. Manchmal hilft dann nur ihn trotz Protest zu wiegen! Ganz früher hat er auch mal 6 Stunden am Stück geschlafen. Seit neuestem isst er abends auch eine volle Portion Brei, es hat sich aber nichts geändert. Kann das Zahnen so lange dauern? Er lernt auch gerade Krabbeln vielleicht macht ihn auch das so unruhig? Da ich das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" gelesen habe befürchte ich jedoch auch dass das Einschlafritual mit Stillen oder Tragen daran schuld ist. Ihn wach ins Bett zu legen scheue ich jedoch weil das zu massivem Protest führt und ich ihm ja nicht die Einschlafhilfe verweigern möchte wenn er sie noch braucht oder es Schaden anrichten könnte... allerdings bin ich jetzt langsam wirklich mit den Nerven fertig. Dadurch dass ich neben ihm liege bis er eingeschlafen ist wacht er auch sofort auf wenn ich aufstehe. Vor allem macht es doch keinen Sinn dass er weiterhin bei mir schläft wenn er dadurch gar nicht besser schläft!
Liebe März, diese "ich-bekomme-Zähne-und-lerne-soviel-Neues"-Zeit ist manchmal wirklich der Horror! Die Kinder sind nicht Fisch-und-nicht-Fleisch. Sie wollen so vieles, aber es funktioniert (noch) nicht! Das allein kann ein Kind schon um den Schlaf bringen, da das Gehirn nachts die Eindrücke sortiert. Das Buch ist nicht schlecht, aber für Ihr Kind gar nicht passend. Sie haben ein Einschlafritual an dem (grob gesehen) nichts auszusetzen war. Jetzt stellt sich die Frage, was wollen und können Sie zum Einschlafen Ihres Sohnes beitragen. Es nützt jetzt nichts Ihn ins Bett zu legen und zu sagen: Schlaf schön! Er ist gewöhnt, dass Mama neben ihm ist. Mama außerhalb des Bettes wäre jetzt für ihn der Totalhorror. Was aber sein darf: stillen, ablegen und sie setzen sich auf dem Bett daneben. Ein paar Wochen weiter setzen Sie sich dann nur noch auf die Bettkannte. Und dann sollte er im Bett seinen eigenen Bereich haben. Stillen und ihn wieder an seinen Platz packen. Er wird zwar auch weiterhin im Bett routieren, aber er muss wissen - da ist mein Platz - hier ist schlafen angesagt! Sie sollten mit diesen Dingen auch nur beginnen, wenn Sie sicher sind, dass Sie es auch durchziehen. Ein Kind, welches letztendlich doch wieder hochgenommen etc. wird, wird beim nächsten Mal eine rasante Ausdauer entwickeln, um wieder hochgenommen zu werden. Aber nicht, weil das Kind "seinen Willen haben will", sondern weil es denkt, das ist der Normalzustand! Und wenn der nicht gegeben ist: Alarm - da ist doch was falsch! Liebe Grüße Martina Höfel