Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

wo darf das baby schlafen?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: wo darf das baby schlafen?

mieb

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hallo frau höfel, jetzt muss ich ihnen einfach mal ein paar fragen stellen... :-) davor schildere ich ihnen unsere situation kurz: unser sohn ist nun 11 wochen alt. anfangs hat er sehr viel geschrien und hat sehr schlecht in den schlaf gefunden. hat nur bei uns auf dem arm oder bauch geschlafen; natürlich nachts auch in unserem bett. da wir alle sehr geschwitzt haben war uns das als eltern nicht so recht. haben ihn dann immer wieder nachts in das beistellbett gelegt; ohne tränen hat er das dann von einer nacht auf die andere sehr gut akzeptiert. seit ca. 3 wochen schläft er nach seinem fläschchen abends bei uns auf der couch ein; relativ schnell schläft er dann so fest, dass wir ihn auf ein kissen legen. dort bleibt er liegen bis wir ins bett gehen. zwischen 2 und 3 nachts bekommt er nochmal eine ration. nach dem füttern lassen wir ihn dann noch einige zeit erhöht bei uns liegen; sonst kommt ziemlich viel wieder raus. dann schläft er also (wieder) bei uns ein. anschließend legen wir ihn wieder in sein bettchen. nur wenn er unruhig ist liegt er noch bei uns; und das ist meist erst morgens der fall. wir haben einen sehr, sehr mobilen sohn!!!! er bewegt sich in seinem bett von rechts nach links, von oben nach unten. ist auch schon öfters zu uns rüber gerobbt. liege deswegen auch schon gaaaaaaaaanz weit weg von ihm. vor einigen nächten bin ich aufgewacht, weil er so gestrampelt hat... er ist rausgerobbt und hat seinen kopf ich mein kissen gedreht! wir waren so geschockt. denke nicht dass die situation so dramatisch war (war nicht blau im gesicht oder so; aber trotzdem). seitdem haben wir sein gitterbett in unser zimmer gestellt und ihn da rein gelegt. haben jetzt schon etwas angst, dass er so was wieder macht wenn er bei uns liegt. wobei ich dazu sagen muss, dass er, wenn er körperkontakt mit uns hat wesentlich ruhiger schläft. bis auf kurze unterbrechungen schläft er 12 bis 13 stunden. was ja an sich echt der hammer ist! aber wir machen uns einfach gedanken, ob wir ihm nicht die möglichkeit nehmen selbst in den schlaf zu finden. denn das hat bisher noch nie geklappt. haben bedenken das wir den (berühmten) "zug" verpassen... wann ins eigene bett zum mittagsschlaf und ähnlichem.... mein mann und ich haben das gefühl, dass es zwei fraktionen gibt: die einen die sagen dass das kind alleine einschlafen kann (expertenrat auch hier im forum) und die anderen die genau das gegenteil sagen. wir können uns aber nicht für eine seite entscheiden :-) hat beides vor- und nachteile :-) sollten wir denn mal probieren ihn abends im schlafzimmer zum schlafen zu bringen? oder finden sie unser vorgehen bisher in ordnung... ab welchem lebensmonat ist so was nicht mehr so gut??? ach ja... und die problematik mit kopf ins kissen?! entschuldigen sie den langen text :-) habe gerade auch mal zeit.... denn (raten sie?!) mäuschen schläft neben mir auf dem kissen :-) einen schönen abend :-) mieb


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe mieb, ich finde, dass Sie das fantastisch machen! Es gibt kein "die eine oder andere Seite" ohne das Kind zu betrachten! Es gibt Kinder, die schlafen vom ersten Tag an ohne Murren in Ihren Bett. Es gibt Kinder, die schlafen NIE in Ihrem Bett, bevor sie vier Jahre alt sind. Und dazwischen gibt es 1000 Varianten wie und wo KInder schlafen - meist in der Nähe eines Elternteils! Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du mußt lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Aber von 11 Wochen alten Kindern verlangen wir das! Das mit dem Kissen passiert. Allerdings ist Ihr Kind mittlerweile alt genug seinen KOpf zu heben und zu drehen, wenn er in Not ist! Nur der Vollständigkeit halber (aus einem anderen Posting): der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und dasein und gelassen bleiben! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiss gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiss nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bißchen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tips. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, daß Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr KInd - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Liebe GRüße Martina Höfel


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