Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

wissenschaftliche erkenntnisse

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: wissenschaftliche erkenntnisse

lovely_Summer

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Schönen Tag Frau Martina Höfel, ich habe folgende Frage: ist bekannt, was Einfluss auf die Milchbildung, die "existenzdauer" der Milch hat? hier im Forum habe ich schon viele Beiträge gesehen, in dem die Mamas ihr Baby nur 14 tage, 6 monate usw. gestillt haben (bzw. keine milch mehr hatten) und andere mamas haben sogar jahrelang (!) Milch. . . Ich weiß um die Bedeutung des Stillens (wie wichtig das Stillen) für einen kleinen Säugling (ist) und möchte mein Baby auf jeden Fall so lange stillen, wie es das braucht; möchte. es wäre schade, wenn das nicht möglich sein sollte. bestimmt bei Milch nicht Nachfrage das Angebot? ;) Viele lieben Grüße, Summer


blauerVogel

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Darf ich dir meine Meinung dazu sagen :-) Nach ca. 4 Monaten ist dieser Milchspendereflex nicht mehr so stark. Zu Beginn spannt der Busen richtig und die Milch schießt, dass ändert sich irgendwann. Da merkst du nicht mehr so stark, wie die Milch fließt. Und ich glaube viele Fraune denken dann, sie hätten keine Milch mehr. Oder die Milch ist zu wenig. Aber das ist halt ganz normal. Nur woher soll man das wissen, wenn es nicht gesagt wird? Viele Frauen geben dann Flasche zu und wie du schon sagst,bestimmt das Nachfrage das Angebot. Und so stillen die Frauen unwissendlich ab. Ich hab Kind Nr. 1 2 Jahre gestillt und jetzt beim 2 Kind ist es mir auch wieder aufgefallen, dass es eben so mit 4 Monaten nicht mehr so zieht wenn die Milch kommt. Und ich hab definitv sehr viel Milch :-)


lovely_Summer

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Gern darfst du mir deine Meinung sagen, lieber blauer Vogel ;) und ich danke dir dafür:) Als immer von Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion, (wissenschaftliche) Forschung und Erkenntnisse, Chemie, Biochemie, Hormone, DNA, Gene, etc. begeisterte; interessierte Person, würde mich sehr interessieren, was die Forschung dazu sagt. Sprich ob Ursachen und Wirkung diesbezüglich bekannt sind. (wie zb das Stillen, die Wirkung des Stillens auf Baby und Mama, Oxytocin,...) unglaublich, wie beispielsweise das "Bonding" direkt nach der Geburt entscheidend für die Bindung der Mutter an ihr Baby ist. Dass Mütter ihre Kinder nicht automatisch lieben, begannen amerikanische Ärzte erstmals in den Sechzigerjahren zu ahnen, als sie auf der Intensivstation für Neugeborene eine schreckliche Beobachtung machten: Zu früh geborene Säuglinge, um deren Leben sie wochenlang gekämpft und die sie schließlich gesund nach Hause geschickt hatten, wurden kurze Zeit später wieder in die Notaufnahme eingeliefert - mit Verletzungen, die ihnen die eigenen Mütter zugefügt hatten. Es waren gerade die Erklärungsversuche dieses Schreckens, die zu wichtigen Erkenntnissen über das Entstehen tiefer Mutterliebe geführt haben. So ergaben Untersuchungen, dass Babys, die unmittelbar nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt wurden, häufiger misshandelt werden als andere Säuglinge. Erste Hinweise darauf, wie diese starke, frühe Bindung zwischen Mutter und Kind entsteht, fanden zwei amerikanische Wissenschaftler im Jahr 1968, als sie jungen, kinderlosen Ratten Blut von Artgenossinnen injizierten, die gerade Nachwuchs bekommen hatten. Die Tiere begannen sofort, Nester zu bauen, sie fütterten und putzten fremde Rattenbabys. Elf Jahre später fand man heraus, dass ein einziges Hormon, Oxytocin, dieses Verhalten auslöst. Dieser Botenstoff wird im Gehirn bereits während der Geburt ausgeschüttet - als Reaktion auf die Weitung des Muttermunds. Eine zweite Dosis Liebeshormon verpasst die Natur der Mutter, wenn das Baby beginnt, an ihrer Brust zu saugen. Ihr Körper ist also in den Stunden nach der Geburt vom Liebeshormon Oxytocin überschwemmt. daraus lässt sich gut schließen, wie es zustande kommt, dass die eine Mutter ihr Kind mit Liebe und Fürsorge Übehäuft (eine starke Mutterliebe hat) und die andere Mutter unte der Wochenbettdepression leidet (wenig, kaum bis keine Mutterliebe empfindet) Hormone und die Reaktionen, die sie auslösen, sind jedoch nicht der einzige Weg, über den sich Muttergefühle entwickeln. Die Weibchen vieler Säugetierarten müssen darüber hinaus erst lernen, eine gute Mutter zu sein. Rattenweibchen beispielsweise, die noch nie Junge hatten, ignorieren fremde Babyratten oder töten sie sogar. Doch wenn man einer solchen Kindsmörderin in einem grausigen Experiment immer wieder neue Babys in den Käfig setzt, hört sie irgendwann auf zu morden und fängt an, die kleinen Ratten abzulecken und ins Nest zu tragen. Bei Primaten einschließlich des Menschen spielen Lernen und Erfahrung eine noch größere Rolle. Der Vorteil dieser höher entwickelten Säuger ist jedoch, dass Primatenmütter flexibler und überlegter reagieren können als andere Tiere - etwa wenn während oder nach der Geburt etwas schief läuft: Anders als etwa Schafe verstoßen Menschenmütter ihre Babys nach einer Kaiserschnitt-Entbindung unter Vollnarkose nicht. Und sowohl Affen als auch Menschen adoptieren Kinder, die ihre Mutter verloren haben, und sind in der Lage, gut für sie zu sorgen. Diese Flexibilität hat aber auch einen Nachteil: Primatenmütter, die nie gelernt haben, mit Babys umzugehen, können sich nicht auf ihre Instinkte verlassen. Beatrix Jarczewski, Revierleiterin der Affenstation im Stuttgarter Zoo Wilhelma, hat mit unerfahrenen Gorillamüttern schon wildeste Szenen erlebt. Die meisten von ihnen wurden als Jungtiere gefangen und hatten deshalb keine Möglichkeit, von ihrer Mutter oder anderen Weibchen zu lernen, wie man Babys behandelt. So sei zum Beispiel die heute 41-jährige Mimi bei ihren zwei ersten Babys vor Schreck fast bis an die Decke gesprungen, als sich die Säuglinge an ihr festkrallen wollten. "Erst um ihr achtes Kind, Meru, hat sie sich selbst gekümmert", erzählt Beatrix Jarczewski. Und die sechs Jahre jüngere Undi habe ihr Kind zwar zunächst umsorgt, es dann aber irgendwann entnervt auf dem Boden liegen gelassen. Dina dagegen ließ sich ihr Baby von anderen Gorillafrauen wegnehmen und sah dann teilnahmslos zu, wie diese mit dem Säugling Fußball spielten. Solchen verstoßenen Affenkindern muss anschließend mit großem Aufwand soziales Verhalten beigebracht werden, damit sie später nicht ebenfalls zu Rabenmüttern werden. Interessant, wie durch Forschung die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung erkennen lässt. Heute weiß man um die Wichtigkeit des "Bondings" in dem Gegensatz zu dem 60gern. Liebe Grüße, Summer


MaSchie28

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Darf ich fragen, ob du einen Quellenverweis hast zu em Text? Lg


lovely_Summer

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Wenn dich das interessiert kannst du zb. in das nächste, große Buchgeschäft gehen und dir ein Buch über zb. Biochemie holen oder anfangen, dich mit Hormonen und deren Wirkung zu beschäftigen. Vielleicht hast du jmd in der Verwandschaft, der in der Forschung (zb. Biochemie & Molekularbiologie) tätig ist, oder Arzt, eine Lehrkraft im Bereich Pysik/ Chemie usw.


MaSchie28

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Hallo, danke für deine Antwort. Ja, ich finde deinen Beitrag tatsächlich inteeressant...;-) Leider habe ich keine Forscher in der Familie aber ab August Lehrerkollegen ;-) Lg


Lina_100

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Der Text ist Teil eines Spiegelartikels vom 16.05.2006 " Mutterliebe- Das stärkste Gefühl entschlüsselt". VG


MaSchie28

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Ich danke dir....


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