Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Wie lernt meine Tochter mit weniger Hilfe einzuschlafen?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Wie lernt meine Tochter mit weniger Hilfe einzuschlafen?

Chris_Stina777

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Hallo Frau Höfer, entschuldigen Sie den sehr langen Text. Mein Sohn ist mittlerweile 9 Monate alt und ist seit seiner Geburt nicht dafür bekannt, dass er besonders gut schläft. In den ersten drei Monaten gelang es ihm nur durch Stillen, oder durchgängiges Schuckeln auf dem Arm einzuschlafen. Bis auf die ersten 6 Wochen, war es dann auch nicht möglich, ihn abzulegen. Immer wachte er auf. Eigentlich schlief er nur im Bondolino unter Bewegung zuverlässig. Mittlerweile gelingt es ihm teilweise im Sportwagen oder während des Autofahrens einzuschlafen, jedoch immer mit Bewegung verbunden. Insgesamt schläft er aktuell sonst nur ein, wenn ich ihn in den Schlaf stille, oder ihn umher trage. Tagsüber lässt er sich auch absolut nicht ablegen, abends bzw nachts, gelingt dies fast immer. Allerdings wacht er noch immer häufig (4-5 Mal in der Zeit von 19- 6:30 Uhr auf) und kann nur durch Stillen oder Tragen wieder einschlafen. Versuche ihn zu streicheln, ihm gut zuzureden, oder zu singen, gelingen nicht, da er dann auch anhaltend und herzzereißend schreit. Wir haben ihn noch nie schreien lassen und er schläft entweder im Beistellbett oder bei uns im Bett, so wie es uns empfohlen wurde und für uns am praktikabelsten ist. Nun endlich meine Frage: können Sie mir einen Rat geben, wie wir unseren Sohn und auch uns zu einem besseren Schlafverhalten verhelfen können? Ist es Zeit für "Erziehung" und damit verbunden ein Schlaftraining, bei dem er lernen soll, einzuschlafen, während wir "nur" neben ihm liegen? Dies wäre auf jeden Fall mit langem Schreien verbunden. Im Voraus vielen Dank für Ihre Bemühungen!


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Chris_stina, emilia hat es perfekt beschrieben. Bei diesen Kindern heißt es Geduld, Geduld, Geduld! Und sich das Leben so einfach wie möglich machen! Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife und diese kann durch kein Schlafprogramm gefördert werden. Wohl aber das Vertrauen in „Ich bin geborgen“ nachhaltig stören. Liebe Grüße Martina Höfel


emilie.d.

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Mein erstes Kind war so. Die haben einfach Probleme, sich selbst zu beruhigen und zu regulieren. Man kann das nicht anerziehen. Schlafen können ist wie Laufen können eine Sache der Entwicklung. Ihr macht das toll, so wie ihr es macht. Sie lernen ganz von allein ein und durchschlafen. Bei meinem Sohn war das etwa mit 1,5 Jahren. Einschlafbegleitung, dass man beim Einschlafen sich lesend daneben legt, bis er schläft, hat er ungefähr 4 Jahre gebraucht. Unser Ältester ist ein ganz aufgewecktes, neugieriges, intelligentes, sprachbegabtes Kerlchen, der total viel mitbekommt und sich eben auch viel Gedanken macht. Er kann nicht mal einen Disneyfilm gucken, ohne nachts schreiend aufzuwachen wegen Albträumen. Deshalb, ich würde versuchen, ihm die Beruhigung und Sicherheit gerade im Dunkeln zu geben, die er braucht.


Chris_Stina777

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Emilie , vielen Dank für die liebe Antwort. Man hört nur so oft, das sei nicht normal. Ich hoffe bis ich zu seinem Geburtstag wieder arbeiten muss, entwickelt er sich noch mit dem Schlaf, denn dort kann ich ihn tagsüber nicht auf meinem Arm halten, damit er schläft. Alles Gute dir und deinen Kleinen.


emilie.d.

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Ich kenne einige Mütter, die solche Kinder hatten. Bei einer Freundin war das erste und ich glaub Nr 5 so... Bei 8 Kindern insgesamt. Also ja, es ist nicht so häufig, aber eben auch normal. Und anstrengend, gerade wenn man beruflich wieder einsteigt. Ich will kein Schreckgespenst an die Wand malen, aber das erste Jahr im Beruf ist manchmal schon ziemlich hart. Wobei ihr den Vorteil habt, dass Ihr in den Frühling hinein geht und Kind dann potentiell weniger krank ist. Das raubt halt auch den Schlaf. Und woanders gewöhnen sich auch Stilljunkies dran, anders einzuschlafen. War zumindest bei meinen Kindern so. Ich würd Dir raten, Dir die Tage so einfach wie möglich zu gestalten und mitzuschlafen. Hilfreich ist ein längerer Spaziergang vormittags, dass man ordentlich Licht abbekommt. Dann tut man sich mit dem Mitschlafen mittags oft leichter. Haushalt soweit runterfahren, wie es geht. Hoffe, die Nächte werden bald besser!!!


Haaze

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Hallo Christina! Wollen wir in Kontakt kommen, um uns auszutauschen? Hab eine 1 jährige tochter mit demselben thema. Lg Martina


Chris_Stina777

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Gerne. Weiß nur nicht, wie das hier über das Forum geht. Bin nicht so regelmäßig hier:-)


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