Frage:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Hallo,
Ich bin in der 35. Woche schwanger, und habe leider eine grosse Angst vor der Geburt entwickelt. Das verläuft wellenförmig - mal bin ich guten Mutes und dann wieder verzweifelt. Konkret habe ich vor allem Angst vor dem Kontrollverlust und Panik in der Situation.
Ich habe das bei der Anmeldung im Krankenhaus thematisiert (ich bin leider fast in Tränen ausgebrochen ohne es noch steuern zu können) und auch gegenüber meinem Mann. Die Hebamme im Krankenhaus hat sehr gut reagiert und konnte mir mit einigen sachlichen Infomationen sehr schnell helfen. Bei meinem Partner ist es leider anders, er geht gar nicht gut damit um.
Er ignoriert es und wenn ich darauf bestehe darüber zu reden, rutscht ihm heraus, dass ich hysterisch bin oder er geht weg. Ich lese aus seinem Verhalten auch eine gewisse Genervtheit heraus, dabei habe ich das Thema erst drei mal in den ganzen Monaten angesprochen.
Er spricht dann auch davon, dass er stark belastet wird durch meine Angst und ich schaffe es nicht mehr, konkret zu erklären wovor ich genau Angst habe.
Mich kränkt das sehr, ich verliere das Vetrauen in den Rückhalt durch ihn und wünsche mir weniger konkrete Ratschläge als vielmehr Trost und in den Arm genommen zu werden.
Ich habe Angst, unsere Beziehung zu gefährden und wollte mich erkundigen, ob ein solchen Verhalten häufiger vorkommt und wie ich damit umgehen kann. Ich sehe mich zurzeit nicht mehr in der Lage auf seine Empfindlichkeit zu stark Rücksicht zu nehmen und bin auch etwas wütend weil ich mich im Stich gelassen fühle.
Ich hoffe, es gibt einen Rat für mich.
Vg
von
Nora0583
am 23.10.2018, 13:57
Antwort auf:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Vielleicht ist dein Mann der falsche Ansprechpartner für dieses Thema. Sprich doch lieber mit deiner Hebamme oder einen anderen Mutter darüber. Mein Mann und ich haben übrigens vorher abgesprochen, dass ich ihn aus dem Kreissaal schicke, bzw. dass er raus geht, wenn es "zur Sache" geht. Hab ihn wieder rein holen lassen, nachdem ich wieder halbwegs zusammengeflickt und gesäubert war. Das hat dreimal gut funktioniert und war für uns beide die beste Lösung. Man darf sich nur nicht auf Diskussionen darüber im Bekanntenkreis einlassen. Die fanden das total unmöglich. War uns aber egal. Für uns war es gut so.
von
Bine.30
am 23.10.2018, 14:46
Antwort auf:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Hallo Bine,
Danke für deine Antwort. Ich bespreche das Thema auch mit meiner Hebamme, mir ist bewusst, dass er der falsche Ansprechpartner ist wenn es darum geht meine Sorgen zu zerstreuen.
Ich bin einfach nur sehr erschrocken über seine schroffe Zurückweisung und Ablehnung und kann mir nicht erklären warum ein sonst sehr feinfühliger Mensch mich bei einen so wichtigen Thema gefühlsmässig im Regen stehen lässt.
Ich habe zur Zeit mehr Probleme mit seiner Zurückweisung als mit der eigentlichen Angst.
Vg
von
Nora0583
am 23.10.2018, 15:23
Antwort auf:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Ich denke, dass er nur zum Teil der falsche Ansprechpartner ist. Denn mit wem, wenn nicht mit dem Partner und Vater deines Kindes solltest du darüber sprechen? Natürlich Hebamme, Freundinnen etc., aber ich denke, das ist nicht das selbe.
Doch möglicherweise hat er selber Ängste. Frag ihn mal danach, aber dränge nicht zu einer Antwort. Seine Reaktion klingt schon so, als wenn er einfach nicht weiß, wie er mit deinen Ängsten umgehen soll. Nicht, weil er dich nicht ernst nimmt oder zurückweisen will, sondern, weil er vielleicht einfach keine Antwort hat und nicht weiß, wie er damit umgehen soll. Vielleicht findet er es einfach nur schwierig rat- und hilflos zu sein. Küchenpsychologie, ich weiß.
Alles Gute für dich und versuche es vielleicht einfach nicht auf dich zu beziehen. Auch für Männer ist die Geburt des gemeinsamen Kindes eine absolute Ausnahmesituation, bei der sie leider nicht viel mehr als nur "Statisten" sind und nur bedingt unterstützen können - das ist möglicherweise nicht jederManns Sache!
von
NadjaKoch930
am 23.10.2018, 17:40
Antwort auf:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Ich finde das klingt, als wäre dein Mann schlicht überfordert. Was soll er auch tun, für ihn ist die Situation sicher genauso belastend, es geht ja nicht nur um sein Kind sondern auch um die Frau, die er liebt. Der Gedanke, dass du unter der Geburt Panik erleidest ist bestimmt sehr beängstigend für ihn. Und um die Angst nicht nach außen dringen zu lassen bzw. sie dir nicht zu zeigen, blockt er ab. Ganz sicher hast du dir das anders vorgestellt, er sicher auch, denn auch er kann vermutlich nichts gegen seine Angst tun. Männer sind nun mal auch nicht stärker als wir.
Frag ihn, ob er wirklich bei der Geburt dabei sein will. Gegen seinen Wunsch sollte er es auf keinen Fall tun. Mir war total wichtig, dass mein Mann dabei ist und im nachhinein kann ich nur sagen, es war mir völlig egal ob er daneben steht oder nicht, viel wichtiger war die Hebamme.
von
Dragonlilly
am 23.10.2018, 18:19
Antwort auf:
Wie gehe ich mit meinem Partner um?
Achso: und wenn du eine Umarmung brauchst, nimm ihn doch einfach in den Arm ohne über irgendetwas zu reden, das ist dann für euch beide schön.
von
Dragonlilly
am 23.10.2018, 18:21