Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Wie bekomme ich meine Angst und Nervosität am Besten in den Griff?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Wie bekomme ich meine Angst und Nervosität am Besten in den Griff?

tingelmaus

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Meine erste Geburt war eine (nicht schöne) Spontangeburt. Jetzt bin ich in der 35. SSW und die Ärzte sagen, dass es in 4 Wochen wahrscheinlich einen Kaiserschnitt gibt. Haben sie gute Tipps, wie man Angst und Nervosität vor dem KS am Besten in den Griff bekommt? Ich weiß eigentlich über alles Bescheid, habe schon gelesen ohne Ende, aber dieses Gefühl da auf einem OP-Tisch zu liegen und den Bauch aufgeschnitten zu bekommen ist für mich total beängstigend. Und 4 Wochen noch mit diesen Gefühlen... Über eine Antwort würde ich mich freuen! Liebe Grüße tingelmaus


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe tingelmaus, warum soll eine Sectio gemacht werden? Liebe Grüße Martina Höfel


PuW

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Hallo Tingelmaus, ich finde die Aussage "es wird in 4 Wochen wahrscheinleich ein Kaiserschnitt" ziemlich unpassend. Denn man macht den ja nicht einfach mal so, sondern es müsste ja eine med. Indikation vorliegen. Und dazu hat der Doc Dir nichts gesagt? Finde ich blöd, Dich da so im Regen stehen zu lassen! Meine erste Entbindung war damals auch alles andere als schön. Sehr schmerzhaft, sehr lang (3 Schichtwechsel mitgemacht:-( ) und auch hinterher ging es mir sehr sehr schlecht... ich hatte vor der 2. Entbindung so doll Angst, zumal mein "Kleiner" noch größer und schwerer sein sollte und ich mir schon ausgemalt habe, daß es dann wohl noch schlimmer wird... Doch ich habe meine Angst dann in den Griff bekommen,in dem ich a) - WIE DU AUCH - gelesen habe b) - mich aber nicht habe verrückt machen lassen, von allen Eventualitäten c) ich bin in eine andere Klinik gegangen und habe dort ganz offen meine Ängste und Bedenken mitgeteilt und die Hebammen dort waren KLASSE! Sie haben mir in dem Vorgespräch einfach die Zeit gegeben, von der 1. Entbindung zu berichten und dann haben sie mir erzählt, wie es in der dortigen Klinik gehandhabt wird. Ich konnte Fragen stellen und bin nach Hause gegangen mit einem GUTEN GEFÜHL Die Entbindung wurde dann auch wieder eingeleitet (10 Tage nach ET mit Nierenstau) und ich hatte da dann Sorge, daß der Spuk wieder von vorn losgeht,... doch die Angst haben sie mir gleich genommen. ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und ab der Ersten Wehe war der Kleien Mann dann nach 3 Stunden da. 55 cm und 4700 g mit 39 Kopfumfang. Spontan mit deutlich weniger Schmerzen und einem TOLLEN GEBURTSERLEBNIS! Also Fazit: Geh ggf. in die Klinik, informiere Dich dort oder frage beim Gyn nochmals nach,w arum auf einmal über Kaiserschnitt geredet wird. 4 Wochen mit der Angst zu leben ist doof! Besser ist, darüber zu sprechen!!! Hoffe, ich konnte Dir ein klitzekleines bißchen Mut machen! LG Puw


tingelmaus

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Meine erste Tochter ist mit 2600g bei ET +1 geboren. Sie ist immer wieder zurückgerutscht und im Endeffekt hat sich der Arzt "auf meinen Bauch geschmissen" also kristellert, weil es nicht mehr anders ging. Das jetzige Kind ist im Schwangerschaftsverlauf im Gegensatz dazu noch ein bischen leichter (1700g bei 33+6). Meine Gebärmutter wird einseitig nicht richtig versorgt. Mir wurde erklärt, dass die Plazenta halt gut kontrolliert werden muss, um das Kind nicht zu gefährden. Daher kann es auch sein, dass der Kaiserschnitt auch schon eher gemacht wird je nach Versorgungslage des Kindes. Ich werde regelmäßig kontrolliert und habe am 23.07. nochmal einen Termin im Krankenhaus. Je nachdem könnte es sein, dass dann am 24.07.eine sectio gemacht wird. Habe sie denn noch ein paar gute Tipps für mich? Liebe Grüße tingelmaus


Bernsteinelfe

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Ich hatte bereits 2 KS in 2 KKHs und möchte dich gerne etwas beruhigen. Ich war auch sehr nervös, wie das so wird, weil ja doch viele Horrorgeschichten kursieren. Aber - die Teams sind nervöse Mamas gewohnt und zumindest bei mir war der Ablauf so, dass man nichts mitbekam. Du hast eine Hebamme, die dich begleitet. Dann passiert irgendwann alles gleichzeitig. Alle stellen sich dir vor, jeder redet dann gleichzeitig auf dih ein, weil ja alle was von dir wollen. Dadurch bist du super abgelenkt! Bevor es dann losgeht, wird auch nochmal mit dir gesprochen. Dann tun alle so, als ob noch viel Zeit ist ("Wir fühlen mal, wie wiet das Gefühl schon aus den Beinen raus ist" "Wir testen jetzt mal hier" ...) "Testen" war z.B. bei mir das Startsignal, hätte ich aber gar nciht gemerkt, wenn ich den Ablauf nicht vom ersten KS gekannt hätte und den Sauger gehört hätte und bevor ich richtig gemerkt habe, dass angefangen wurde, war mein Kind auch schon da. Gleichzeitig sprach dann auch noch der Anästhesist mit mir, so dass man wirklich kaum mitbekommt, wenn angefangen wird. Während du dann Baby bestaunst geht es unten weiter und ruck zuck bist du fertig. Es ist wirklich nicht schlimm, keine Panik, die sind wirklich Meister der "Beruhigung". Und für die Kinder ist der KS auch nicht so ein Problem. Also wenn es wirklich sein muss, dann hab einfach keine Angst davor, auf dem Zahnarztstuhl ist es schlimmer!


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe tingelmaus, also ist die Sectio nur eine Option, falls Ihr KInd nicht mehr gut versorgt wird. Das verändert die Situation grundlegend. In diesem Fall ist die OP eine lebendrettende Maßnahme, mit der man sich vielleicht doch anfreunden kann. Sprechen Sie noch einmal mit dem Gyn. Sagen Sie ihm, was Sie wollen! Dann wird sich sicher eine gemeinsame Basis finden lassen. Die Ungewissheit wird trotzdem bleiben. Aber vielleicht können Sie dann besser damit umgehen. Liebe Grüße Martina Höfel


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