Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin in der 8. Woche schwanger und habe einen Typ 1 Diabetes schon seit langem. In welchem Rhythmus muss meine Gynäkologin mich untersuchen und welche Untersuchungen müssen zusätzlich folgen?! Danke für die Info
Liebe make, früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l)diese Komplikationen fast vollständig verhindern. Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne Gestationsdiabetes. Wichtig ist, dass Sie lernen, BZ-Schwankungen selbst auszugleichen. In der Frühschwangerschaft nimmt der Insulinbedarf nämlich erst ab und später durch das rapide Wachstum des Feten zu. Fragen Sie in der Klinik nach einer Selbsthilfegruppe - Kinderkliniken haben so etwas bevorzugt! 75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt. D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem normal eingestelltem Diabetes ist alles normal. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie gut eingestellt werden. Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt Ihr hohes Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Unter Umständen muß Ihr Kind für ein paar Tage in die Klinik, bis sich sein Insulinhaushalt eingependelt hat. Wie gesagt, wenn Sie Ihren Diabetes gut im Griff haben, dann unterscheidet sich diese Schwangerschaft kaum von einer nicht diabetischen. Sie sollten sicherstellen, dass man in der von Ihnen ausgesuchten Klinik Erfahrung mit der Führung diabetischer Schwangerer hat. In jedem Trimenon ist ein Augenarztbesuch angeraten, damit evtl. Augenhintergrundveränderungen frühzeitig erkannt werden. Ein Besuch beim Diabetologen ist anzuraten, damit Sie optimal eingestellt werden. Die Untersuchungen beim Gyn werden etwas engmaschiger sein, zuerst alle 14, dann alle 8 Tage. Liebe Grüße Martina Höfel