antje2112
Hallo Frau Höfel, mein Baby ist jetzt 16 Wochen alt und den ganzen Tag über sehr unruhig und schreckhaft, weint auch öfter ohne Grund. Am Tag findet er auch nicht in den Schlaf. Nur ab und zu wenn ich ihn auf dem Arm trage, schläft er kurz ein - ca. halbe Stunde. Anfangs konnte ich ihn in den Kinderwagen legen zum schlafen - aber auch das geht inzwischen nicht mehr. Sobald ich ihn dort rein lege, geht das Gebrüll los. Manchmal schläft er ein, aber auch wieder nur für maximal eine halbe Stunde. Wenn er dann wieder er aufwacht, schreit er weiter (obwohl ich die ganze Zeit spazieren geh) Mit einer Bauchtrage habe ich es auch schon versucht - mag er leider auch nicht! So komm ich ja auch nicht raus. Ich beneide die Mütter, die so entspannt mit ihren Babys spazieren gehen können - wach oder schlafend. Das ist bei mir leider unmöglich. Ansonsten schreit er, wie schon erwähnt, auch öfter mal tagsüber ohne Grund. Er beruhigt sich dann immer wenn ich ihn auf dem Arm trage. Da muß ich mir zwar auch ständig von allen anhören, dass ich das Kind verwöhne - ist mir aber egal. Ich bin der Meinung, dass ich das Kind nicht verwöhnen kann, sondern einfach mache was ihm gut tut. Warum soll ich ihn bis zur Erschöpfung brüllen lassen?! (Habe auch schon Ihre Ausführungen dazu gelesen - sehr gut!) Bei einem Chiropraktiker waren wir auch schon. Dieser löste 2 Blockaden an der HWS - leider brachte dies auch keine Bessrung der Unruhe. Ich schildere mal kurz unseren Tagesablauf: ca. 6.30 / 7 Uhr stillen dann schlafen wir nochmal bis so 9 Uhr anschließend widmen wir uns ausgiebig der Körperpflege, schmusen, spielen ca. 11 Uhr stillen danach stehen oft irgendwelche Termine (z.B. Kinderarzt oder einkaufen) an, dabei schläft er evtl. im Autositz kurz ein, ich versuch immer meine Termine zur gleichen Zeit zu legen, damit er nicht jedesmal zu einer anderen Zeit unterwegs ist ca. 14 Uhr stillen anschließend spiele ich mit ihm oder er beschäftigt sich auch schonmal schön allein (z.B. unter so einem Activity-Center) und ich versuche auch (sobald ich seine Müdigkeit durch gähnen oder ständiges Augen reiben erkenne) ihn im Kinderwagen zum schlafen zu bringen, habe mich auch schon mit ihm zusammen im Haus hingelegt - geschlafen hab dabei aber nur ich, von allein schläft er (z.B. im Laufgitter) auch nicht ein ca. 17 Uhr stillen "Freizeitprogramm" das gleiche wie nach 14 Uhr ca. 20 Uhr stillen Abendritual mit Babymassage u.ä. 21 Uhr lege ich ihn ins Bett er schläft dann sofort allein ein (ist ja auch kaputt vom Tag) in der Nacht wird er immer einmal wach zum stillen (ca. 3 Uhr) Die Nächte sind total ok, da bin ich sehr glücklich drüber. Aber über den Tag mach ich mir halt Sorgen. Und ich möchte doch auch mal mit meinem Baby wohin gehen, z.B. bummeln o.ä. Mache ich was falsch? Soll ich den Tagesablauf anders gestalten? Zum stillen möchte ich noch sagen, das es eine Mischung aus stillen nach Bedarf und Stillen "nach Plan" ist. So stille ich Abend z.B. immer zur gleichen Zeit, auch ohne das er sich meldet. Aber ich denke einfach, das Babys gewisse Gewohnheiten lieben und so gehört es einfach zu unserem Ritual. Haben wir Termine, dann lege ich ihn auch vorher an, manchmal ohne das er sich meldet! Ist das falsch? Widerspricht es sehr dem stillen nach Bedarf?? Meine Hebamme meinte, ich soll die ersten 3 Monate durchhalten, danach wird es besser. Leider traf das nicht zu und ich weiß mir langsam keinen Rat mehr. Im August wollten wir in den Urlaub fahren. Das habe ich nun gecancelt, weil dafür auch ich nun nicht mehr die Ruhe hab und Angst hab, das es nicht klappt. Was kann ich tun? Wird er von allein irgenwann ruhiger? Vilen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Antje, schade, dass Sie den Urlaub gecancelt haben! Ihr Kind ist tagsüber ziemlich gefordert, vielleicht mag er deshalb so gar nicht schlafen. Wie oft haben Sie die Bauchtrage probiert? Wie lange (ich meine, wie lange sass er darin)? Haben Sie einmal versucht ihn im Kinderwagen auf den Bauch zu legen? Oder im Laufgitter? Liebe GRüße Martina Höfel
antje2112
Danke für Ihre Antwort. Was soll ich denn tagsüber anders machen? Ich lass ihn auch allein im Laufgitter mal liegen ohne Spielzeug etc. damit er auch da mal einschlafen kann. Keine Chance. Gut ich gebe zu mit meiner Bauchtrage hab ich wahrscheinlich zu schnell aufgegeben. Hab es vielleicht vier mal versucht für eine halbe Stunde. Danach hab ich sein Weinen einfach nicht mehr ausgehalten. Könnte er sich denn daran noch gewöhnen? In Bauchlage liegt er auch oft, aber auch da ist leider nach zehn Minuten Schluß mit lustig. Es ist schon schwierig, irgendwie hat unser Kind doch schon eine sehr ausgeprägte eigene Persönlichkeit ;-)
Liebe Antje, ziehen Sie sich nicht in eine selbstgewählte Isolation zurück. Es gibt Kinder, die weinen mehr als andere - das ist okay. Der Unterschied liegt darin, wie frau damit umgeht! Ihr Kind weint, ob das Kind im Kinderwagen oder im Laufstall liegt. Also können Sie auch spazierengehen. Ihr Kind weint, wenn es im Kinderwagen liegt oder in der Tragehilfe sitzt - also können Sie auch mit der Tragehilfe unterwegs sein - hat den Vorteil, dass Sie beide Hände frei haben, Ihr Kind aber nah bei Ihnen ist! "und Angst hab, das es nicht klappt" Was soll denn nicht klappen? Die Fahrt? Fahren Sie nachts - da schläft Ihr Kind. Das Kind weint viel - gut, dann kann es auch am Urlaubort weinen! Oder sind es die Blicke der Leute, die Sie als: ach herrje, die wird mit Ihrem Kind nicht fertig interpretieren? Vielleicht denken die Leute aber auch: die Arme, das muss doch nerven so ein Brüller! Und selbst wenn die Leute ersteres denken: ein freundliches Lächeln Ihrerseits und ein seufzendes: "so ist er halt" nehmen den Leuten den Wind aus den Segeln. Sie werden Ihr KInd nicht ändern - aber vielleicht Ihren Umgang damit??? Liebe GRüße Martina Höfel
antje2112
Ja da haben sie Recht - es ist wohl immer das Problem " Oh Gott, was sollen denn die Leute denken!!!!". Da werde ich mal anfangen umzudenken, und vielleicht wirkt sich ja auch das auf mein Kind aus wenn ich entspannter werde! Und es ist auch überhaupt kein Problem eine neue Ferienwohnung zu buchen ;-)) Vielen Dank für Ihre Hilfe und Ihren offenen Worten!! Viele Grüße.