Frage im Expertenforum Hebamme an Evi Bodman:

Ungewisser Ausgang der Schwangerschaft

Evi Bodman

 Evi Bodman
Hebamme und freie Autorin

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Frage: Ungewisser Ausgang der Schwangerschaft

Diana4990

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Hallo Evi,  ich bin aktuell in der 13. SSW.  Vergangene Woche war ich bei der Pränataldiagnostik aufgrund einem Grenzwert der Nackentransparenz. Er hat die auffällige NT bestätigt und zudem leichte Ödeme am Bauch, Rücken und Lunge festgestellt. Er konnte auch eine evtl. flache Nase und evtl. eine Insuffizienz des Herzens nicht ausschließen - dies war allerdings noch nicht besonders gut darstellbar.  Nach dieser Nachricht bin ich zusammengebrochen und weiß nicht damit umzugehen. Es stehen jetzt weitere Untersuchungen an. Die Wartezeit fühlt sich so unendlich an. Ich habe einen fast 3 Jährigen Sohn, dem ich natürlich einen einigermaßen geregelten Alltag ermöglichen möchte. Die Ärzte sagen, dass man noch nichts konkretes sagen kann und sich alles auch in Wohlgefallen auflösen kann. Ich traue mich noch nicht einmal zu hoffen, weil ich zu große Angst vor dem Fall habe. Ich habe riesige Angst davor, eine Entscheidung treffen zu müssen und ebenso vor einer stillen Geburt.  Hast Du vielleicht einen Tipp für mich, wie ich mit der Situation umgehen kann? Haben Sie vielleicht Erfahrungswerte mit ähnlichen Situationen?  Ich freue mich auf Ihre Antwort. 


Evi Bodman

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Hallo liebe Diana4990, es tut mir sehr leid, dass du diese belastende Situation gerade durchmachen musst. Die Ungewissheit und die Sorge sind unglaublich schwer auszuhalten, und deine Gefühle sind vollkommen verständlich und berechtigt. Lass uns schauen, wie du in dieser schwierigen Situation Unterstützung finden und den Alltag mit deinem Sohn weiterhin bewältigen kannst. Das Warten auf weitere Untersuchungen kann quälend sein, besonders wenn die Gedanken ständig um das Baby kreisen. Hier einige Tipps, die dir helfen könnten: • Fokus auf den Moment: Versuche, dich bewusst auf den aktuellen Tag zu konzentrieren, statt zu weit in die Zukunft zu denken. Sag dir: „Heute muss ich nichts entscheiden, heute darf ich einfach sein.“ • Achtsamkeit: Atemübungen oder kleine Rituale wie bewusstes Spazierengehen können helfen, die Gedanken zu beruhigen. • Positive Szenarien zulassen: Es ist völlig in Ordnung, auch die Hoffnung zuzulassen. Ja, es könnte schwierig werden, aber es gibt genauso die Möglichkeit, dass sich die Situation verbessert.  Es ist völlig normal, dass du Angst vor einer möglichen Entscheidung oder einer stillen Geburt hast. Diese Gedanken sind schwer, keine Frage. Wenn es dir gut tut, sprich mit einer vertrauten Person, Freunden, deine Hebamme, du kannst auch bei mir gerne einen 1:1 Termin buchen – das Aussprechen deiner Gedanken kann entlastend wirken. • Schrittweise vorgehen: Du musst nicht alles auf einmal verarbeiten. Fokussiere dich auf die nächste Untersuchung und nicht auf das große Ganze. Jeder Schritt zählt. • Schriftliches Festhalten: Manche Frauen finden es hilfreich, ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Das kann Klarheit bringen und Raum für Sorgen schaffen, ohne dass sie dich überwältigen. Es ist bewundernswert, dass du trotz der Belastung für deinen Sohn da sein möchtest. Gleichzeitig darfst du dich selbst nicht vergessen. Nimm dir, wenn du kannst, etwas Druck raus. Niemand erwartet von dir, dass du jetzt eine perfekte Mama bist. Dein Sohn braucht vor allem deine Nähe und Liebe – das reicht völlig. Kuscheln, Vorlesen oder Puzzeln können dir und deinem Sohn vielleicht auch guttun und sind weniger anstrengend. Wenn möglich, bitte Familie oder Freunde um Unterstützung, sei es für Besorgungen oder einfach, damit du zwischendurch eine Pause machen kannst. Ich habe viele Frauen begleitet, die sich in einer ähnlichen Situation befanden, und jede Geschichte ist einzigartig, daher sind Tipps und Empfehlungen immer schwierig.  Falls du tatsächlich vor eine Entscheidung gestellt wirst, möchte ich dir sagen: Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Entscheidung. Jede Entscheidung, die du mit Liebe und dem besten Wissen triffst, ist die richtige für euch als Familie. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und vertraue darauf, dass du die Stärke hast, damit umzugehen. Du machst das großartig, auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt. Du bist in einer sehr belastenden Situation, aber du darfst dir Zeit geben und auf die nächsten Schritte konzentrieren. Hole dir Unterstützung, wo du sie brauchst – emotional, mental oder auch praktisch. Lass dich auf diesem Weg begleiten. Wenn du das Bedürfnis hast, nochmal zu schreiben oder Fragen zu stellen, bin ich hier. ❤️ Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese schwierige Zeit. Alles Liebe für dich und deine Familie, Hebamme Evi Bodman   PS: Falls du lieber in Person sprechen magst, kannst du hier bei Rund ums Baby auch gerne den Service von Einzelberatungen nutzen und einen 1:1 Temin mit mir in der Videosprechstunde buchen.  Services > Hebammeservice > Einzelberatung buchen Oder auch über meine website: https://myablefy.com/s/joyfulmama/1-1-coaching-mit-evi-bodman


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